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Frauenpower in der Rap-Szene

Frauenpower in der Rap-Szene

In den 1990er-Jahren machte es Cora E. vor. Sie sorgte als eine der wenigen Frauen für Furore in der deutschen Rap-Szene. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits einige weibliche Rapperinnen in Amerika wie Missy Elliot, Queen Latifah und Lauryn Hill. Genauso wie Cora E. verbreiteten sie alle eine wichtige Botschaft und gewisse Grundwerte, die sich der HipHop selber verschrieben hatte – aber im weiteren dann leider doch weit davon entfernte: nicht wer du bist, sondern was du kannst, zählt!
Worüber rappen Frauen? Im folgenden Beitrag mehr über selbstbewusste Ladies, die weibliche Sexualität und welche Botschaft die Ladies in ihren Songs verbreiten.

Die Rap-Szene ist längst keine Männerdomäne mehr

Früher war die Rap-Szene eine Welt, die von Männern dominiert wurde. Es war eine regelrechte Machowelt, in der Männer sich darüber ausließen, dass die Prinzessinnen treu und lieb sein müssen. Wenn er es sich wünscht oder nur mit genug Scheinen wedelt, macht sie ohnehin alles was er will. So oder so ähnlich war die Botschaft vieler Rapsongs und das ist leider teilweise auch heute noch der Fall.

Aber, die Welt macht einen steten Wandel durch und so auch der Sprechgesang, der nicht mehr nur den „Babbos“ vorbehalten ist. Die Gleichberechtigung hält auch in der Musik Einzug. So gibt es immer mehr Frauen, die für ihre Rechte einstehen und es nicht mehr einfach so hinnehmen, als „Schlampen“ bezeichnet zu werden, nur weil sie selbstbewusst auftreten und sich für Sex interessieren. Wer hat denn gesagt, dass nur Männer der körperlichen Liebe frönen dürfen?

Frauen erheben ihre Stimme

Auch heute noch gilt bei vielen Menschen die Meinung, dass Männer tolle Hechte sind, wenn sie viele „Weiber“ abschleppen. Frauen hingegen sind „Schlampen“, wenn sie vorehelichen Sex haben, keinen festen Partner, aber dafür wechselnde Sexpartner. Zum Glück denken nicht alle Menschen so. Die deutsche HipHop-Szene dürfte dazu beigetragen haben. Acts wie Keke, Lady Bitch Ray, Ebow, EUNIQUE und viele andere Ladys tragen mit ihren Texten eine wichtige Botschaft in die Welt hinaus: „Liebe Frauen, ihr dürft eure Stimme erheben und selbstbewusst auftreten! Lasst euch nicht einreden, dass ihr „Schlampen“ seid, wenn ihr euch für Sex interessiert. Ihr habt ebenso wie alle anderen da draußen das Recht auf einen Orgasmus, wenn euch danach ist!“

Wie selbstbewusst die Ladys sein können und dürfen, zeigen zum Beispiel die Zeilen der Rapperin Ebow aus ihrem Song „Slang“:

„Bin das Feindbild
Hol mir alles wie gewohnt
Weil es meins ist
Meditiere auf den Track
Verliere mich im Geiste“

Ebow – „Slang“

Oder die Zeilen aus dem Song „040“ von EUNIQUE, die vermitteln, dass Frauen vieles alleine schaffen können – etwa auch ein eigenes Business eröffnen, wenn sie wollen.

„Scheiß auf den Kuchen, 
ich bau Bäckerei,
mach dann ein Franchise 
und hol dich da rein
Verkauf dann die Stückchen
zum doppelten Preis
Mach fünfzehn am Kiez,
willst du heute rein?“

See Also

Eunique – „040“

Frauen sprechen über Sex

Manch einer mag es kaum glauben. Schließlich glauben viele Männer, dass Frauen keine Lust auf Sex haben. Die Texte vieler Rapperinnen beweisen das Gegenteil. Sie rappen nicht nur über Liebe und den Prinzen auf dem weißen Pferd, sondern auch von Orgasmen und dass sie gerne häufiger welche hätten und wie sie bekommen, was sie wollen.

In ihrem Song „Gib‘ ihm Baby“ verdeutlicht Shirin David explizit, was sie von „Fuckboys“ hält. Zudem hat sie offene Worte für Männer, die ihr sagen, dass ihr Kleid zu kurz ist. Ihre Message: Frauen können tragen was sie wollen und keiner hat darüber zu urteilen. Schließlich will doch jeder eine sexy Frau oder einen sexy Mann im Bett haben, oder?

Ähnliche Werte vertrat auch Beate Uhse. Da sie bereits im Jahre 1940 mit der weiblichen Sexualität befasste, eröffnete sie im Jahr 1961 das erste „Geschäft für Ehehygiene“. Bis heute gilt sie als Vorreiterin der weiblichen Sexualität. Sie betrieb nicht nur Aufklärungsarbeit, sondern sie setzte sich auch für Frauenrechte ein. Genauso machen es heute auch Mainstream-Artists wie Shirin David und Co, nur auf ihre Weise. Und das kommt gut an, sogar bei vielen Männern. Deshalb liebe Ladies: „Macht war ihr wollt, traut auch ruhig etwas zu, seid selbstbewusst und steht dazu, dass auch ihr sexuelle Bedürfnisse habt!“

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