„Rap ist nicht Pop, wenn du so denkst dann Stop“ meinte noch kürzlich Flip von Texta in einem Tuesday Classic (Original: A Tribe Called Quest- Check the Rhime“). Diesen Freitag treten nun Texta mit Flip beim Wiener Popfest auf. Widersprüchlich? Mitnichten, schließlich hat sich der Pop-Begriff seit 1991 sehr stark aufgeweicht und auch Q-Tip selbst hätte dazu wohl mittlerweile eine andere Meinung. Die Organisatoren des Popfestes sehen es jedenfalls als ihre Mission die heimische Musiklandschaft zu fördern und sehen im Begriff anscheinend eher eine Abgrenzung zum österreichischen Schlager: heuer sind bei der dritten Auflage des Popfestes insgesamt 47 Acts aus verschiedenen Musikrichtungen auf 5 Locations an 4 Tagen vom Donnerstag bis Sonntag rund um den Wiener Karlsplatz dabei.
Neben Livekonzerten werden auch Produktionen präsentiert und auch aufgelegt – unter anderem auch von Brenk & DJ Phekt am Freitag in der Brut Bar und am Samstag an selbem Ort von Clonious&DJ Urbs. Am Sonntag gibt es auch öffentliche Diskussionen mit heimischer Musik-, und Medienprominenz über Pop in Austria. Eindeutig dominierend und vermutlich auch zurecht ist aber heimischer Alternative Pop, also akustische und elektronische Gitarren. Wobei dieser natürlich auch über Querverbindungen zu anderen Musikrichtungen besitzt: die Band 5/8erl in Ehr´n (Samstag) gibt es auch im Digga Mindz Remix, Attwenger (Donnerstag) sind von Mundartrap oft gar nicht so weit weg entfernt, Nino aus Wien (Donnerstag) hat bekanntlich auch schon mit Skero zusammengearbeitet und das Trojanische Pferd (Samstag) mit dem Parkwächter Harlekin.
Texta sind dennoch heuer der einzige Rap-Act. Zwar auf der wohl bei Schönwetter leiwandsten Location: nämlich vor der Karlskirche, aber letztes Jahr waren noch MA21, Kayo, Kamp sowie Skero mit SK Invitational beim Popfest vertreten. Wenn man überlegt welche österreichischen Rapacts wirklich zu diesem Fest dazupassen würden, sprich musikalischen Anspruch haben, andere Musikrichtungen nicht ausgrenzen und in ihren Texten nicht über Frauen sexistisch oder Minderheiten anderwertig schimpfen, dann fallen zumindest mir bis auf den schon letztes Jahr aufgetretenen Acts auch nur weitere oberösterreichische Gruppen (dieAu, Hinterland, Andi&Alex…) und natürlich noch das leider anscheinend von den Organisatoren übersehene Duzz Down San Label (zb.: P.Tah&Con mit Atomique) ein…Gründe zur Freude bestehen aber trotzdem!
Gewinnspiel: Wir verlosen die Sweet 16 Live Doppel CD von Texta featuring S.K. Iniviational unter allen Einsendungen auf [email protected] mit Betreff Texta.
(JB)
