"The hardest thing to do is something that is close…
Der französisch-spanische Sänger Manu Chao (63) hat für den 20. September 2024 einen neuen Longplayer angekündigt: Das Album mit dem Titel „Viva Tú“ ist Nachfolger des vor 17 Jahren veröffentlichten „La Radiolina“. Inspiriert ist das 13 Songs umfassende „Viva Tú“ von den Reisen, die Manu Chao in den vergangenen Jahren unternahm, und Beobachtungen des menschlichen Alltagsleben.
Nachdem Manu Chao Ende Mai 2024 den Titelsong veröffentlichte, ließ er knapp einen Monat später mit „São Paulo Motoboy“ die zweite Video-Single folgen. Wie der Titel vermuten lässt, ist der auf Portugiesisch gesungene Song den Kurierfahr*innen in der brasilianischen Metropole gewidmet: „Minha moto é um avião“ heißt es im zweiten Part, was übersetzt „Mein Motorrad ist ein Flugzeug“ bedeutet und auf das Tempo hinweist, mit welchem sich die Kurierfahrer*innen durch die Straßen São Paulos bewegen. „São Paulo is a breathing beast. And the couriers are the blood running through its veins, keeping it alive“, erklärt Manu Chao im Pressetext.
Musikalisch bringt „São Paulo Motoboy“ beim Hörenden wieder jene sehnsuchtsvollen und melancholischen Gefühle zum Vorschein, welche die Musik Manu Chaos schon seit ihren Frühzeiten auszeichnet. Im Video ist ein Kurierfahrer zu sehen, auf dessen Rucksack die Aufschrift „Carregando Injustiçia nas Costas“ prangt – auf Deutsch: „Die Ungerechtigkeit auf dem Rücken tragen“. Ein Statement zu den prekären Arbeitsverhältnissen, in denen sich viele Kurierfahr*innen und Lieferant*innen befinden; nicht nur in Brasilien, sondern weltweit.
Dokumentation zum Song
Zum Song wurde auch eine Dokumentation gedreht, die Einblicke in das Leben der Kurierfahrer*innen São Paulos gibt: „Wenn jemand fragt: Ich bin stolz darauf, ein Motogirl zu sein“, teilt eine der Protagonist*innen auf Deutsch übersetzt mit. Die Gründe dafür liegen in einem Bruch mit dem patriarchalen Gedankengut, das Frauen untersagt, diesen Job auszuführen.
Über Manu Chao
Manu Chaos Musik ist ein Potpourri kultureller Einflüsse: So hat er Songs in mehr als sieben Sprachen veröffentlicht, auf seinen Alben finden sich Elemente aus Reggae, Salsa, Rap, Raï sowie Punk oder Ska. Inhaltlich ist Manu Chao, der auch Gründungsmitglied der NGO Attac ist, für seine politischen Texten bekannt. Wie auch im Video zu „São Paulo Motoboy“ zu sehen, ist ihm soziale Gerechtigkeit ein zentrales Anliegen.
Seinen größten musikalischen Erfolg feierte er 1999 mit dem Album „Clandestino“, auf dem sich auch die Hit-Single „Bongo Bong“ befindet. Es folgten die Studio-Alben „Próxima Estación: Esperanza“ (2001), „Sibérie m’était contéee“ (2004) sowie 2007 „La Radolina“. Nach 2007 veröffentlichte Manu Chao eine Reihe von Free-Tracks und diverse Kollaborationen, unter anderem mit der kolumbianischen Band Bomba Estéreo (der Track „Me Duele“, 2022) oder dem spanischen DJ Charlart58 (die LP „Inna Reggae Style“, ebenfalls 2022). Für sein fünftes Studio-Album „Viva Tú“ konnte er sich Gast-Beiträge von Country-Legende Willie Nelson („On The Road Again“, 1979) und der französischen Sängerin Laeti sichern.
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