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Quantic Soul Orchestra – Tropidelico

Quantic Soul Orchestra – Tropidelico

Im aktuellen Treiben der Rare Groove-Szene finden sich immer mehr Leute die das Authentische in der Musik suchen und dort finden. Eng an dieses Renaissance der schwarzen Sounds der 60er und 70er ist die inzwischen sehr hoch schwappende Welle des Retrofunks. Auf 1beat.de sind wir oft auf diese Release eingegangen und haben versucht sie hier vorzustellen. Einer der wichtigsten Figuren in diesem noch jungen Genre ist, neben den Daptones und Antibalas, ein gewissen William Holland. Seit nun mehr fast 10 Jahren beschäftigt sich dieser junge Engländer mit neuer und alter Musik. Der begnadete DJ und Produzent forschte schon blutjung in alle Himmelsrichtungen der Musik und zog die Faszination der Musikjournalisten genauso auf sich wie die der Hörerschaft, DJs und anderer Musiker. Ob bei „Quantic“, so Holland’s Künsterego, es Richtung Future Jazz, Broken Beats, jazzy House oder Downbeats ging – er machte es immer so, dass man sich regelmäßig wundern konnte, wie dieser junge Mann aus Bristol das schaffte. Dem folgte dann 2001 sein neuestes Projekt. Mit dem „Quantic Soul Orchestra“ wollte er den handgemachten Sound des 60s Deepfunk zurückbringen und ist somit ein Vordenker und Vorreiter für aktuelle Verschiebungen im Pop-Business. Mark Ronson & Amy Winehouse allen voran. Somit wäre es leicht gewesen für Herrn Holland einfach mal das zu tun, was er in Perfektion kann. Er hat es nicht getan. Er ist nicht weiter auf der respektablen Erfolgswelle des Retro-Funks geritten. Auf dem nun mehr dritten Longplayer „Tropidelico“ („I’m thankful“ mit Spanky Wilson nicht mitgerechnet) überrascht er bei Leibe. Wer seine DJ-Sets schon einmal genießen durfte weiß von Hollands Affinität für exotische Groove. So vereint er auf dem neuen QSO-Werk genau diese Einflüsse mit dem rohen DeepFunk/RawSoul-Grundgerüst seiner Band. Funk-Puristen werden etwas dafür brauchen um zu kapieren welches meisterliche Händchen der Kreativität hier Holland und seine Mannen wieder vorgelegt haben. Latinjazz und afro-kubanische Sounds wurden hier mit kubanischen Musikern eingespielt und verarbeitet. Quantic benutzt um ein weiteres Mal sehr eindrucksvoll seine Band QSO als Kanal um einen weiteren Schritt voraus zu schreiten. Aufgenommen wurde diese exotischen Stück Funkyness in London, Puerto Rico, Kolumbien und Panama. Den finalen Touch hat Quantic „Tropidelico“ verpasst, als er aus den hiesigen Gefilden lokale Musikgrößen für die Aufnahme eingeladen hatte. Er lebte sogar einige Monate in Mittelamerika und in der Karibik um diese Rhtyhmen zu studieren. Letztendlich sind dann „Soul Descarga, Bugalu, Cumbia Soul“ nur weiter Subgenre-Ausdrücke die versuchen seine Fusionen in Worte zu fassen. Das ist hier nicht nötig. Es ist einfach ein Album mit 12 großartigen Songs und ansteckender Energie – wenn auch diesmal nur das Gewand und nicht der Schwerpunkt auf Deepfunk liegt. – Peter Hagen (Jazzriots)