"Get the ginger out of the sun!" There's usually no…
Zwar kein Album-Release, aber zwei überaus starke Mixtapes (“Cozmik” und “X:XX”) stehen auf der künstlerischen Visitenkarte Dillon Coopers. Mixtapes, die für einen kleinen Hype um den New Yorker sorgten. In den deutschsprachigen Gegenden dieser Welt kennt man Dillon Cooper aber überwiegend nicht durch seine eigenen musikalischen Projekte, sondern wegen eines Featureparts auf Sidos Album “VI”. Durch seine Beteiligung auf “Ackan” kassierte Dillon Cooper auch drei Goldplatten – aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Also durchaus ein erfolgsversprechender Karrierebeginn.
Vielversprechend waren auch seine Besucherzahlen bei seinen bisherigen Konzerten in Europa. Wien ist allerdings eine Ausnahme, das relativ kleine Flex Café füllt sich diesmal nur sehr schleppend. Der Konzertbeginn ist um 20 Uhr angesetzt, wer auf einen Voract im traditionellen Sinne wartet, wird enttäuscht. Dafür gibt DJ Trebbis aus Hamburg, ein alter Bekannter Coopers, den Einheizer. Einen Job, den er tadellos bewältigt.
Kurz danach sammelt Trebbis schließlich die kleine Menge vor die Bühne, geschätzte 200 bis 300 Besucher sind eingetroffen, um Dillon Cooper rappen zu sehen. Das Publikum ist jung – überraschend jung, möge man sagen. Ob es sich dabei um den Sido-Effekt handelt? Durchaus möglich. Dillon Coopers lässt sich von der spärlich erschienenen Zuhörerschaft nicht die Laune vermiesen und stürmt mit einem Kameramann im Gepäck die Bühne. Performt werden Tracks der kommenden Platte “Uncharted”, die einen schmackhaften Spagat zwischen Oldschool und zeitgenössischen Soundentwürfen aufbietet. Lyrisch zeigt Dillon Cooper wieder einiges an gehaltvollem Material, politische Inhalte dürfen natürlich nicht fehlen. Trotz der geringen Besucherzahl herrscht von Anfang an gute Stimmung: Die Menge ist motiviert, Dillon Cooper hat ebenfalls sichtlich Spaß.
Man merkt auch sofort, dass es Dillon Cooper nicht an musikalischer Knowledge und HipHop-Verwurzelung mangelt, Tracks von Big L und Snoop Dogg/Dr. Dre dürfen in seinem Set nicht fehlen. Zwischendurch plaudert er mit dem Publikum, bezeichnet sich selbst als “Underground” und lobt seine Anhänger für ihr Erscheinen: „You’re all the ones amongst your friends who only listen to the dopest shit and you’re also the ones who hook up everybody else“. Nach einer kurzen Geschichte darüber, wie er vor Kurzem lernte, selbst Beats zu produzieren, setzt Dillon Cooper noch mit einigen weiteren Tracks aus “Uncharted” fort. Der erste Track mit eigenem Beat, den er heute Abend spielt, ist eine Hommage an die 90er-Jahre und den „Prinz von Bel-Air“. Definitiv der Höhepunkt der Show.
Der Abend endet genauso wie er aufgehört hat – mit einem gut gelaunten Dillon Cooper und noch besser gelaunten Fans. Schade, dass nur wenige Rapliebhaber den Weg ins Flex Café gefunden haben. Dillon Cooper hat sich ein größeres Publikum verdient. Vielleicht nach seinem Solo-Debüt, auf welches man sich, wie die Show zeigte, überaus freuen kann.
Weitere Fotos (leider nur in Smartphone-Kamera-Qualität):
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