Freddie Gibbs wird das vergangene Jahr wohl noch lange im Gedächtnis behalten. Und Österreich ebenfalls. „Gangsta Gibbs“ machte im Sommer 2016 nämlich Bekanntschaft mit der österreichischen Justiz und den Haftbedingungen in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Der Grund: Freddie Gibbs wurde der Vergewaltigung beschuldigt und saß in U-Haft, im September 2016 erfolgte dann der Freispruch „in dubios pro reo“. Kalt lässt den Rapper seine Zeit in Wien immer noch nicht, wie er kürzlich im Format „VICELAND“ schilderte; im dortigen Interview musste er allerdings erst erklären, wo Österreich liegt („Austria is like Germany’s ugly little brother“) und äußerte sich im Folgenden entsetzt von der Behandlung seinerseits im Gefängnis: Obwohl er Wien möge, war die Situation, in der er sich vorfand, „fucked up“. So sprach kein Mensch im Gefängnis Englisch und er musste zwei Wochen warten, bis er sich endlich mit seinem Anwalt verständigen konnte. Gegenüber RevoltTV legte er kurze Zeit später nach: Mit „While I was waiting on bail in Austria, the judge I made a deal with went on vacation“ und „In Austria, I definitely experienced racism at its heigh“ fand Freddie Gibbs wenig freundliche Worte über seinen Gefängnisaufenthalt in Wien.
Bei all dem Trubel kann man glatt vergessen, dass Freddie Gibbs in der Zwischenzeit auch musikalisch wieder tätig war. Mit „You Only Live 2wice“ servierte er kürzlich einen gar famosen Nachfolger des 2015er-Albums „Shadow of a Doubt“: Auf EP-Länge feuert Gibbs gewohnte Gangsta-Tales, die manchmal auch ins Nachdenkliche abdriften, ab – und beweist zudem erneut sein außerordentliches Händchen beim Picken von Beats. Einer der Standout-Tracks ist „Andrea“, über besagte Person macht sich Freddie Gibbs auf einer selbstreflexiven Reise Gedanken. Nun wurde das Ganze in ein stimmungsvolles Video verpackt, gedreht von Eric Nelson, der gekonnt die Emotionen von Freddie Gibbs visuell einfängt.
