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Mayer Hawthorne – Where Does This Door Go

Mayer Hawthorne – Where Does This Door Go

Im Soul geht es viel um Authentizität. Der Vintage Sound, der Look und das Rundherum machen den kleinen aber feinen Unterschied aus. Aber will man sich damit assoziieren?

Dass der anfängliche Liebling der Soulgemeinde auf Stonesthrow Record Mayer Hawthorne mit seinem Wechsel zum Major Universal Republic wohl einen Kompromiss eingehen müsse, war von vielen vorhergesagt. Wohin wird seine Reise gehen? Wird er dem Soul verbunden bleiben oder geht er Pop (was natürlich sein gutes Recht ist, was wir  hier auch mal feststellen wollen). Sein neues Album „Where Does This Door Go“ liegt nun vor.

Und genau das ist die zentrale Frage die sich beim Durchhören des Albums stellt. Wohin soll das gehen? Popige Melodien, hie und da der Anflug von Autotune, produzierte Beatunterlagen, die vielleicht an seine Zeiten als HipHop Produzent erinnern wollen, oftmals belanglose Lyrics und viel Sachen, die schon mal gehört wurden oder an Klassiker erinnern – „Wine Glass Woman“ etwa klingt wie eine abgewandelte Version von Snoop und Pharrell Williams‘ „Beautiful“. Da passt das einzige Feature ganz gut in die Strategie: Kendrick Lamar. Damit ist die Ausrichtung wohin es gehen soll, wohl auch klar.

Der erste kleine Glücksmoment für Soulfans oder anspruchsvollere Musikliebhaber jenseits der 21 Jahre stellt sich aber erst ab Tack 11 von 14 ein.
Um es abzukürzen: Mayer Hawthorne liefert ein Album mit pop-soul-HipHop-irgendwas Ausrichtung für Teens und Hipster ab, das nichts mit dem Künstler zu tun hat, der im Jahre 2009 mit seinem selbst eingespielten und produzierten Debut A Strange Arrangement die Kritiker und Soulfans jubeln ließ.

Diese Schiene  hat er durch die Türe verlassen, und auch einen generellen Soul zurückgelassen. Durch die Überproduktion kommt kein wirkliches Gefühl auf, nichts mehr, alles klinisch sauber. Insgesamt natürlich nicht schlecht, sauber produziert aber eben weder Fisch noch Fleisch. Und schon gar kein Tiefgang.

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/ds/