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Tek & Figub – The Everyday Headnod

Tek & Figub – The Everyday Headnod

everyday headnod
Vinyl Digital/VÖ 04.12.2015

The Everyday Headnod. Die tägliche Kopfnick-Dosis für den Backpacker. Kompromisslos, alltäglich doch keineswegs unspektakulär. Wer sich jedoch eine Änderung des guten alten Figub Brazlevic Rezepts erwartet, der ist fehl am Platz. Und das ist auch gut so! Mit Teknical Development, der auch Teil der Man of Booom-Crew ist (zu zweit sind sie Tek & Figub), wird das Ganze durch ausgefeilte Lyrics ergänzt.

Smooth eingeleitet wird man durch das wunderbare Intro und schon hier erfüllt die Platte ihren simplen Zweck: Der Kopf nickt mit. Die fast schon mystische, hypnotisierende Spoken-Word-Darbietung des britischen MCs vereinnahmt einen komplett. Dabei rappt der noch gar nicht! Schon ab dem zweiten Track (übrigens der einzige, der nachträglich entstanden ist – das Album war eigentlich schon Ende 2012 fertig) geht das Nackentraining dann richtig los. Da kommen auch die ersten Features zum Einsatz, in Gestalt von Tesla und Christmaz (der mit der ersten wirklich gerappten Strophe am Album gleich einen super Einstand liefert). Sei es nun Figub oder Tek, einer von beiden hat logischerweise eine große Vorliebe für Brit-Rap. Und diese ist berechtigt, denn der Cockney-Flow passt auf die scheppernden Drums wie angegossen. Dabei verlieren die harten Beats aber nie einen gewissen weichen Kern. Und das ist wohl eine der Stärken der Beats-Marke Brazlevic: Bretter im Schafspelz?

Bei der richtigen Ghettoblaster-Lautstärke wird der tägliche Kopfnicker damit zum einmaligen Genickbruch. Auch der Einsatz weiblicher Vocal-Spuren mithilfe der Sängerin Noritsu gelingt Figub wie so oft gut und bringt eine softe, melodiöse Komponente in die Nummern. Ihr Talent bewies die Sängerin schon auf einigen früheren Produkten des Beatgotts Brazlevic, u. a. auf diversen Tracks aus der „From Ghettos to Galaxies“-Platte. Auf der Everyday Headnod LP glänzt sie besonders auf Tracks wie „We Are Hip-Hop“. Figub dazu: „Noritsu hat einfach einen eigenen Stil. Ich mag ihre Stimme und liebe es, wie sie meine teils absurden Ideen umsetzt. Oftmals schaut sie mich fragend an, ob das jetzt mein Ernst sei, was ich da verlange oder wie ich ihr das dann vormache. Sie ist eine junge Künstlerin und findet gerade ihre Stimme und den Einstieg vom Zuhörer zum Gestalter. Ich unterstütze sie wo ich nur kann und gehe davon aus, dass sie eines Tages mit ihrer Qualität eigene Songs schreiben wird, die auch dann manche Zuhörer zum Gestalten bewegen. Sie ist ein Teil der Crew (OFT) und trägt auch als Video-Cutterin einen großen Beitrag zu unserem Projekt bei.“

Teknical Development für seinen Teil rappt in der typisch für britische Rapper, sehr betonten und teils auch aggressiven Art über recht abstrakte Themen, ohne dabei abgedroschen zu wirken. Auch hier hat Figub seine Hände im Spiel gehabt und beweist, dass sein Schaffen sich nicht nur darauf begrenzt, Beats zu liefern: „Wir haben uns bei fast jedem Song erst mal gezofft. Er fand das damals gar nicht cool, dass ich ihn an seiner Aussprache und seinen Flows kritisiert und ermutigt habe, mehr oder andersartig neue Styles aus sich herauszuholen.“ Bis auf diese Auseinandersetzung scheint die Zusammenarbeit aber funktioniert zu haben: Das Album wurde innerhalb von 16 Tagen aufgenommen (eigentlich wollten die beide ja an einem ganz anderen Projekt arbeiten). So sind offenbar zufällig 15 fette Tracks entstanden. Besonders stechen dabei die schon erwähnten „Ninjaz in The Mist“ und „We Are HipHop“ heraus. Aber auch Songs wie „3 Wonderers“, der Titeltrack „The Everyday Headnod“ mit Mic Donet und vorallem das herrlich atmosphärische „Too Many Pictures“.

„Fuck your lies for the path of a better living/
Caught up in the stupid politics, lust for power/
Just supremacists from a destructive culture/
Destroy em‘ emotions your one of the same ugly picture“
(„Too Many Pictures“)

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Fazit: Die Everyday Headnod LP hält, was der Titel verspricht: Kopfnicker-Tracks vom Feinsten, die das Herz eines jeden Oldschool-Boom-Bap-Fans höher schlagen lassen. An den Beats von Figub Brazlevic ist selten etwas auszusetzen und auch die Vokalisten – im Vordergrund stehend natürlich Teknical Development – kommen durchgehend gut auf die Produktionen klar. Teilweise ist die Thematik jedoch etwas zu abstrakt. Anders ausgedrückt: Die klaren Punchlines, die man auf diese Beats mit Hochdruck spitten könnte, fehlen etwas. Doch das ist Geschmackssache und soll dem Album keinerlei Klasse absprechen. Solange der Kopf nickt, ist alles cool. Und das tut er zur Genüge.

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