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Ausgefallene Wortspiele am Parkplatz: U.G. mit „Broken Vessel“ // Video

Ausgefallene Wortspiele am Parkplatz: U.G. mit „Broken Vessel“ // Video

Flatbush und Rap? Viele denken bei dieser Kombination sofort an die Flatbush Zombies, die mittlerweile auch in den U.S. Billboard Charts präsent sind (das Album „3001: A Laced Odyssey“ konnte sich dieses Jahr immerhin auf Rang 10 der Verkaufsliste platzieren). Bevor die Zombies ihr musikalisches Unwesen trieben, waren die Cella Dwellas aus derselben Gegend schon lange am Start. 1996 und 2000 veröffentlichte das Duo, bestehend aus U.G. The Imagination und Phantasm the Toll Man, zwei überdurchschnittliche Alben auf Loud Records; vor allem das Debüt „Realms ’n Reality“ zählt zu den sträflich vernachlässigten Perlen der 1990er-Jahre, besticht das Album durch atmosphärische Beats und bemerkenswerte lyrische Leistungen.

Glücklicherweise hat zumindest U.G. über die Jahre nichts an seinen Fähigkeiten eingebüßt, wie sein jüngstes, im Oktober erschienenes Soloalbum „Portals“ beweist. Kluge Wortspiele, fantasievolle Metaphern und eine geglückte Beatauswahl machen „Portals“ zu einem der besten Alben, die dieses Jahr aus dem New Yorker Untergrund an die Öffentlichkeit kamen. Repräsentativ für das neue Werk des Creative-Juices-Oberhaupts die Video-Single „Broken Vessel“: Auf einem düsteren Beat von IDE überzeugt U.G. flowtechnisch sowie durch lyrische Raffinessen. Das Video hingegen ist zu vernachlässigen, Aufnahmen eines Parkplatz rockenden U.G.s sind schließlich eine besonders drastische Form visueller Simplifikation.