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Allstars Line-Up im Café Leopold

Allstars Line-Up im Café Leopold

Das Café Leopold wird von Tribe Vibes gehosted, Tribe Vibes lädt zur Crème de la Crème der österreichischen HipHop-Szene ein – heraus gekommen ist ein schöner, gelungener Abend mit hochklassigen musikalischen Beiträgen.

FM4 Tribe Vibes und seine Bedeutung für HipHop in Österreich zu erklären, hieße Eulen nach Athen zu tragen, so kam es also für die Geladenen einer Adelung gleich, die Sause musikalisch bereichern zu dürfen. Große Namen auf und neben der Bühne – gesichtete Gäste waren u.a. Kamp, Kayo, Funke, Funky Cottletti, Fid Mella, MTS und Gerard. Größere Partys sind im Leopold immer auf zwei „Floors“ aufgeteilt, das Café und den Salon. Im obigen Café wärmte zunächst Pezo Fox gemütlich auf, unten führte Gastgeber Trishes mit einem souligen und smoothen Set, das neben HipHop-Nummern auch R’n’B und Rare Groove – Klassiker umfasste, in den Abend ein. Eine Ideallösung ist die Aufteilung auf 2 Floors nur bedingt, da man besonders in diesem Fall vor der Qual der Wahl stand. Da die Live-Acts des Abends allesamt im Salon auftraten, konnten die Sets von Pezo und Zuzee aufgrund einer zu geringen Bemessungsbasis nicht adäquat in diesem Review widergespiegelt werden. Aber eines kann man sagen: Was Zuzee in die Hand nimmt, wird zu Gold und die 15 Minuten Beurteilungsgrundlage mit Disco, Soul und Funk stützten wieder die weitverbreitete These, dass wir es mit einer true hiphop legend, einem true b-boy zu tun haben. Ganz in B-Boy/B-Girl-Tradition kam es sogar zu einem Circle mit TänzerInnen im Café – sicherlich nicht ganz so üblich in den noblen Hallen des Leopolds.

Nach Trishes übernahm Phekt an den Turntables und der legte ein energiegeladenes, schnalzendes und tanzbares HipHop Set hin. Da passte alles, a great Dj with great skillz. Dazwischen streute er dem Anlass entsprechend ein originelles Tribe Vibes – Medley.

Dann der erste Live Act, das „Kaisermühlner Wunderkind“ Brenk Sinatra übernahm vorübergehend das Zepter im Salon. Ganz in Brenk-Manier gestaltet sich sein Intro, nämlich mit seiner Version von Georg Danzers „Geh in Oasch“. Funke ließ es sich nicht nehmen die Soundexplosion aus dem Hause Brenk zu moderieren. Sehr professionell präsentierte der Beat-Crooner ausgewählte Schmankerl aus seiner Selektion, er ist sicher gerade am Zenit seines Schaffens, „on top of his game“.

Nach gut 45 Minuten Sinatra kam dann DJ URL an die 1210er und legte Klassiker von KRS 1, ATCQ, De La Soul bis hin zu „Ice Cream“ von Raekwon und Method Man auf. Er heizte für den (rappenden) Hauptact des Abends so richtig schön vor und Flip und Av brauchten die Steilvorlage nur noch zu verwerten.

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Flip & Average stellten daraufhin den zweiten Teil ihres Projekts „Tuesday Classics“ erstmalig in Wien vor. HipHop-Klassiker aus der goldenen Ära der 90er Jahren werden dabei deutschsprachig neu interpretiert, versuchen jedoch, so nah wie möglich am Original zu bleiben. Den Anfang gestaltete das Duo mit der Neuadaption von Nice & Smooth „Hip Hop Junkies“, einem Track von „Tuesday Classics 2“, gefolgt von Avs&Flips Versionen von Smif’n’Wessun’s „Bucktown“ und Group Home’s „Supastar, die auf dem Vorgänger zu finden sind. Insgesamt war es ein Potpourri aus beiden Teilen, das die beiden am Mittwoch feilboten. Schwerpunktmäßig wurde aber klarerweise auf die Präsentation des „Tuesday Classics 2“ fokussiert, was sich auch in weiterem Verlauf der Show bestätigen sollte. Denn im Hauptteil wurden Hits (in dieser Reihenfolge, ohne Anspruch auf Vollständigkeit) von Biggie & Method Man („The What“), den Artifacts („C’mon wit da git down“), Main Source („Fakin the Funk“), Big L („Put it on“), Mos Def & Talib Kweli („Definition“), EPMD („The Joint“), De La („Ring Ring…“) gemeinsam mit URL, Cypress Hill („Hand on the pump“) und Wu-Tang („Can it be all so simple“) mit Austrian Flavour neu belebt.

Das Manko dieser Veranstaltung war sicherlich, dass man die beiden MCs kaum hören bzw. verstehen konnte, weder in der ersten, geschweige denn in den nachfolgenden Reihen. Dieses Faktum darf aber nicht über den durch und durch positiven Gesamteindruck hinwegtäuschen: die Balance zwischen HipHop Nostalgie und der Zukunft dieses Genres wurde fast perfekt in Einklang gebracht. Ein großes Dankeschön von dieser Stelle für einen wunderbaren Abend und deshalb auch an die Hosts von Tribe Vibes, Trishes und Phekt, und an alle beteiligten Künstler und Musiker für die „Eargazmz“. Wir hoffen auf eine Fortsetzung, genauso wie darauf, dass eine „The Message Edition“ im Leopold in Bälde laden darf…

(SA)

Alle Fotos von Daniel Shaked, mit Ausnahme von Trishes & Phekt: Foto von Saddi Khali