Deschek vom Message. Gebts ma an grünen Avatar heast!
In dieser Reihe widmen wir uns monatlich den neuen Releases der Beat- und Instrumental-Szene. Das Meer an großartigen Beats wird von Tag zu Tag größer und nur die wenigsten Produzenten erhalten gerechtfertigte Credits. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Instrumentalreihen – viele der Projekte gehen allerdings in der Flut an Releases einfach unter und werden nicht mit eigenen Artikeln gewürdigt. Dennoch sind sie relevant genug, um ihnen eine Plattform zu bieten. Zur diesmal separat erschienenen „Österreich“-Edition geht es hier.
Blockhead – Free Sweatpants
Mit „Free Sweatpants“ unterstreicht Blockhead, dass er nach wie vor zu den spannendsten New Yorker Produzenten zählt. Wie gewohnt liefert er knackigen Sound mit teils cineastischem Charakter. Die 14 Beats grooven fein dahin, wobei Blockhead stets auch nach einigen Minuten Laufzeit frische Elemente einbringt und einen allzu repetitiven Charakter vermeidet. Im Gegensatz zum Vorgänger „Funeral Balloons“ bleiben die reinen Instrumentals diesmal aber in der Unterzahl – als Featuregäste steuern mit Aesop Rock, billy woods & Armand Hammer oder Open Mike Eagle einige altbewährte Rap-Partner solide bis starke Parts bei. – Simon Nowak
Marc Mac – All Power To The People
Instrumentalalben mit einer historisch-politischen Komponente haben bei Marc Mac Tradition. Im Rahmen seiner Reihe „Beats n knowledge“ hat der Brite bereits soulige Boombap-Beats mit informativen Vocal-Samples der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung oder der Vietnamkrieg-Proteste kombiniert. Auf „All Power to The People“ widmet er sich der Black-Panther-Bewegung. 1966 in Oakland als „The Black Panther Party for Self-Defense“ gegründet, wurde ihr durch ein 10-Punkte-Programm gestützter Kampf gegen die gesellschaftliche Unterdrückung von Afroamerikanern rasch von gewalttätigen Auseinandersetzungen und „Black Supremacy“-Ideologien überschattet. Marc Mac legt den Fokus daher auf die Anfänge: „Often the term ‚Self-Defense‘ is left out of discussion and far too often knowledge of the social programs developed by the Panthers gets push aside to continue a narrative of a violent group of anti-society revolutionaries. Revolutionary yes, anti-society no. All Power To The People.“ – Simon Nowak
MokuMoku – Chicago Marinade
Dass MokuMoku aus „Chicago Marinade“ statt der geplanten EP mit vier Tracks letztlich doch ein Instrumentalalbum mit zehn Tracks gemacht haben, entpuppt sich als richtige Entscheidung. Die HipHop- und Funk-Band aus Tiflis liefert durchwegs smoothe, organische Grooves und fresh ausproduzierten Sound, die Arrangements sitzen. Den Protagonisten gelingt es dabei, auch einigen altbewährten Samples neuen Glanz zu verleihen. Die erstmals überwiegend instrumental auftretende Formation kann damit nahtlos an das noch mit Vocals versehene Debütalbum „Black Heaven“ und stimmige Singles wie „Sugar Glider“ oder „Style Mystique“ anknüpfen. – Simon Nowak
Chester Watson – Instrumental Tape
Seit einigen Jahren geistert der Name Chester Watson durch SoundCloud- und Bandcamp-Kreise, dank Tracks wie „Phantom“ wurde er schon als 16-Jähriger zu einem der größten Rap-Hoffnungsträger ernannt. So richtig erfüllen konnte der junge Floridianer diese Erwartungen erstmals Ende 2018 mit der introspektiven EP „Project 0“, die Reichweite war vergleichweise überschaubar. Von den Tracks produzierte er die Hälfte selbst, Tufu von Sichtexot etwa die Single „40 Acres“. Auf dem „Instrumental Tape“ sorgt Chester Watson nun erneut für ziemlich düstere, psychedelisch anmutende Klänge. Die Beats haben einen gewissen Lo-Fi-Charme, ohne in irgendeiner Form ausgelutscht zu klingen – die Vorfreude auf das von ihm angekündigte Longplayer-Debüt „Japanese Horror Film“ steigt. – Simon Nowak
Auvie Sinclair – Float!
Im Rahmen des monatlichen Beat-Showcases „A beat Happening“ präsentierte Auvie Sinclair kürzlich „Float!“. Die neue EP des Portlanders dient als Hommage an seine vielfältigen Einflüsse, die von 1970er- und 80er-Funk über experimentelle Brainfeeder-Klänge bis hin zu Hyperdub-Bangern reichen. Wenig verwunderlich also, dass Auvie Sinclar Genregrenzen für obsolet hält. So bieten die zehn Tracks von „Float!“ schlichtweg abwechslungsreichen Sound, der schön ins Ohr geht und durchaus Kopfnicker-Potenzial bietet. – Simon Nowak
NIKK BLVKK – Noodles, Vol. II
Seit 2014 veröffentlicht NIKK BLVKK via YouTube regelmäßig stilistisch an diverse US-Rapper – aber auch Acts wie Lorde – angepepasste „Type Beats“, die dem jeweiligen Vibe teils relativ nahe kommen. Viel spannender sind aber seine Solo-Projekte, wie der im Jänner erschienene zweite Teil seiner Beat-Reihe „Noodles“. Der (Asia-)Nudel-Connaisseur aus Atlanta liefert mit warmen Basslines garnierte, wavy anmutende Tracks – zum Zürücklehnen.– Simon Nowak
Don Philippe – Indigo Fly
Leider nur vier Tracks umfasst das überaus entspannte „Indigo Fly“ von Don Philippe. Schön zu sehen, dass der ehemalige Freundeskreis-Produzent nach einigen Jahren Abstinenz von der HipHop-Szene diese wieder bereichert und auf eine dankbare Community zählen kann. – Simon Huber
V.A. – LoopLanguage Vol. 2
Mit der Reihe „LoopLanguage“ möchte das Label Postpartum. dazu beitragen, Grenzen einzureißen und Produzenten aus aller Welt zu vereinen. Der bereits zweite teil erscheint mit einer Reihe an namhaften Gästen, aber auch neuen Gesichtern von Hydrogenii über Funkonami bis hin zu Devaloop und Mr. Käfer. – Simon Huber
Pettersson – I like my cheap guitar
Mit „I like my cheap guitar“ tritt der deutsche Produzent Pettersson erstmals an die Öffentlichkeit. Bevor im Februar das erste Album erscheint, gibt die EP einen kleinen Einblick, was man davon erwarten kann – vielleicht haben die hauptsächlich auf Gitarrensamples basierenden Tracks aber auch einfach thematisch nicht auf das Album gepasst. Wie auch immer, ein dopes Stück Musik und ein Name, den man sich merken sollte. Mal sehen, was das anstehende Album so bringt. – Simon Huber
drwn. – seesea EP
Switzerlands finest drwn. droppt mit „seesea“ eine neue EP. Ein weiteres Lo-Fi-Meisterwerk, inspiriert von den Weiten des Meeres und dessen beruhigenden Wirkung. Als Featuregast ist Philanthrope mit dabei, der die EP auch gemastert hat. – Simon Huber
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