MC Wenzel, ein bisher völlig unbekannt gebliebener Wiener Rapper, macht erstmals mit einem Video auf sich und sein „Leben als G“ im zweiten Wiener Gemeindebezirk aufmerksam. Dabei präsentiert er sich „der Rapper von der Taborstraße“ und posiert mit Fahrrad und anderen bärtigen jungen Freunden in schicker Kleidung. Während man sich bei vielen anderen Rappern denkt: Das kann der doch nicht ernst meinen und genau das aber der Fall ist, verhält es sich bei MC Wenzel etwas anders, nämlich mit sehr viel Augenzwinkern. So heißt es da zum Beispiel: „Ich hab ebenso viel Stil wie Weed und auf der Taborstraße bin ich bekannt für die Schlagwortsprache“. Gleichzeitig rappt er zumeist on Beat und weiß auch sonst durch Schmäh zu überzeugen. Der Beat wurde nicht von Pharcyde gefladert, basiert aber größtenteils auf dem selben Quincy Jones Sample wie „Passin´me by“ und ist das Werk von einem gewissen Eidn.
Mit ebenjenem Eidn hat MC Wenzel bereits vor einigen Monaten die EP „Tatort Tabor“ gratis veröffentlicht, die auch relativ solide und zumindest witzig geworden ist. Dass rund um das Grätzel der Tabor- und Praterstraße nicht nur von Wenzel überverhältnismäßig viel gekifft wird, zeigte sich auch an einem kürzlich öffentlich gewordenen Polizeiskandal in einem nahe zur Taborstraße gelegenen Lokal, zu dem die Message Redaktion übrigens auch einen starken Bezug hat …
MC Wenzel ist übrigens nicht der Einzige, der ein Grätzel des zweiten Bezirks rappend thematisiert: vor ihm taten das schon zum Beispiel Monobrother (Honigdachs/BBZ), Noah (Kopf an Kopf ab/Einbaumöbel), Huhnmensch, Abseits (Marcus H.!). Und auch die Droogieboyz machten sich für das Stuwerviertel breit. Außerdem besangen Krixi, Kraxi und die Kroxn, ein Projekt von Nino aus Wien und vielen anderen, einen Teil des in Summe entspanntesten Wiener Bezirks …
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(JB)
