Von NF selbst kommt nämlich so gut wie keine Interaktion. Zwischen den einzelnen Songs gibt es weder Übergänge, noch ein zwei Worte seinerseits. Lediglich ein paar Sekunden Dunkelheit und „We love you“-Schreie tönen aus dem Publikum. Die Bühnenshow besteht lediglich aus weißen Scheinwerfern, Stroboskop, und ein paar Visuals im Hintergrund. Vereinzelt sind kurze Video-Snippets oder sein Logo zu sehen. Dreimal wird die Bühne in farbiges Licht getaucht. Lange besteht der einzige Publikumskontakt darin, dass NF am vorderen Bühnenrand steht und bei einem Refrain „sing it“ ins Mikro ruft. Die Menge scheint sich an der wenigen Interaktion aber nicht zu stören. Alle springen und singen mit, die Hände sind durchwegs oben, die meisten bouncen (mehr oder weniger) im Takt und sie stimmen jeden Song mit erneutem Gekreische an. Prinzipiell scheint so durch, wie viele sich von seiner Musik verstanden und angesprochen fühlen. Und nach etwa 40 Minuten rutscht ihm auch ein schnelles „you doing good“ raus.
Grundsätzlich gibt NF gewaltig Gas auf der Bühne, er springt umher, hält sich die meiste Zeit am vorderen Bühnenrand auf, nutzt aber zudem auch immer wieder die restliche Fläche für seine Perfomance. Schreie und Applaus werden nach jedem Song lauter. Dennoch bestätigen die Reaktionen die Annahme, warum die meisten hier sind: Sämtliche Handys und die dazugehörigen Arme schnellen nach oben, das letzte Stück Lunge wird aus den Kehlen geschrien und NF stimmt „Let You Down“ an. Mit einem „thank you so much for coming“ verlässt er die Bühne, während die letzten Takte von „Remember This“ nachklingen.
Fazit: Beim Konzert entwickelt sich eine enorme Dynamik, diese geht aber allein vom Publikum aus. So ist die Stimmung besser als NFs Performance es verdient hätte. Er rappt sich zwar solide und fehlerfrei durch die Songs, zu einem ausverkauften (!) Konzert gehört aber mehr dazu. Zumindest sich selbst vorzustellen sollte drinnen sein. Dies ist zwar kein Muss, aber doch irgendwie höflich, wenn man einen Raum betritt. Wobei ein komplettes Konzert abzuwickeln und dabei nur zwei Sätze ans Publikum zu richten, schon auch in gewisser Weise als Leistung zählt.
Ähnliche Posts
- Vom Fuchsbau ins Gasometer // Beginner Live
Das Comeback-Konzert der Hamburger Rap-Legenden startet mit Live-MC Megaloh als Voract. Das Publikum braucht ein…
- Vom Fuchsbau ins Gasometer // Beginner Live
Das Comeback-Konzert der Hamburger Rap-Legenden startet mit Live-MC Megaloh als Voract. Das Publikum braucht ein…
- Paolo Nutini Live @ Gasometer
Wir waren beim Paolo Nutini Konzert im Gasometer. Es dürfte das vierte Mal sein, dass ich ihn gesehen…