Als er 1997 THE MESSAGE gründete, hatte er gar keine…
Q ist derzeit einer der vielversprechendsten Newcomer. Nachdem er bei Columbia Records unterschrieben hatte, verbrachte der Künstler aus Südflorida den Großteil des Jahres 2020 mit der Arbeit an seiner EP „The Shave Experiment“. Q, der mit vollem Namen eigentlich Q Steven Marsden heißt, experimentierte auf dem Tape mit einer funkigen, energiegeladenen Produktion, die ein wenig von seinem bisherigen Ansatz abweicht – und erntete dafür begeisterte Kritiken.
Auf die EP folgt nun die Reloaded-Edition „The Shave Experiment (Director’s Cut)“. Sie beinhaltet fünf neue selbstgeschriebene und selbstproduzierte Tracks, darunter die bereits veröffentlichten „If You Care“ und „Want“. Q unterstreicht ein weiteres Mal ein beeindruckendes Händchen für seine ganz eigene Mischung von Elementen aus R&B, Funk, Pop und mehr.
Q hebt hervor, dass er die kreative Freiheit genießt, die mit der Produktion der beiden EPs einhergeht: „Yeah, I guess it is important, but it’s not important for me to have it be that way just so people are impressed”, erklärt er. „If I’m producing things myself, I’m just able to, at some point, get it exactly how I want it to be. I really don’t work with people that much, but when I do it is a different experience.“
„Yeah, I guess it is important, but it’s not important for me to have it be that way just so people are impressed”
Q begann bereits im Alter von fünf Jahren, Musik aufzunehmen. Schon die Eltern des 21-jährigen Singer-Songwriters waren Musiker und er erinnert sich gerne daran, wie er seine ersten Tracks aufnahm, die sein Vater, der Hits für die Reggae- und Dancehall-Legenden Sean Paul und Wayne Wonder produzierte, ihm nach Jamaika brachte. Seine Mutter – eine ehemalige Keyboarderin in Bands, die mit jamaikanischen Acts wie Beenie Man, Bounty Killer und Dennis Brown in Verbindung standen, war die musikalische Leiterin der Kirche, in der Q im Chor sang und brachte ihm die hohe Kunst der Performance bei. Durch seine Eltern lernte er die Musik von Michael Jackson kennen, was Q dazu veranlasste, die Kunst des Pop auf höchstem Niveau schätzen zu lernen.
In diesem Making Of gewährt der Künstler einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung von „The Shave Experiment (Director’s Cut)“:
Trotz seiner frühen musikalischen Fundamente hat Q nie wirklich gelernt, Klavier, Gitarre oder Schlagzeug zu spielen, obwohl die Instrumente sein mitreißenden, melodischen Songs zieren. „Ich habe sie mir angehört und versucht, sie Stück für Stück nachzuspielen“, erklärt Q. Er brachte sich das Spielen nach Gehör bei, wobei er sich an Klassikern wie Mozart orientierte. Bald schon programmierte er Beats auf dem Triton-Keyboard seiner Mutter. Drakes Album Nothing Was The Same von 2013 war eine Inspiration für Q und er begann, sich auf die Produktion zu fokussieren Er verkaufte sogar eine Gitarre, um das Computerequipment zu bekommen, das er für seinen Sound brauchte.
Machen wir einen Sprung ins Jahr 2018. Dem Jahr, in dem Q sein erstes Projekt veröffentlichte, das selbstproduzierte „Thoughts“ – eine gefühlvolle Sammlung akustisch angehauchter, folkiger R&B-Balladen. „Ich habe mich darin geübt, Verletzlichkeit zuzulassen und meine Gefühle auf eine bestimmte Art und Weise auszudrücken“, sagt Q über das raue, gefühlsbetonte Album und fügt hinzu: „Früher habe ich meine Emotionen unterdrückt und mit niemandem außer dem Mikrofon gesprochen.“ Da Q keine Texte schreibt, benutzt er das Mikrofon am liebsten als sein Tagebuch, was seinem Gesang eine intuitive, impulsive Ausdruckskraft verleiht. „Der Song muss sprechen, bevor ich die Lyrics niederschreibe, ich muss fühlen, was der Beat sagt“, erklärt er. Auf „Forest Green“ von 2019 experimentiert Q mit seinem Sound, von der Erweiterung seiner Produktion um Schlagzeug bis hin zum Gesang in einer tieferen Stimmlage. Auf dem vielversprechenden Werk des jungen Künstlers findet sich die Single „Lavender“, die bereits mehrere Millionen Mal gestreamt wurde sowie der „NBA 2K20“-Soundtrack „I Might Slip Away if I Don’t Feel Nothing“.
„Heute hat meine Musik keine Ähnlichkeit mehr mit der von Forest Green oder Thoughts“, sagt Q über die Entwicklung seines Sounds und die neue Musik, die er mit der aufstrebenden Chanteuse Baby Rose macht. Er hat sich weiterentwickelt – und mit ihm seine Musik. Während er sich auf die Veröffentlichung seines neuen Projekts vorbereitet, möchte sich Q auf seine Botschaft konzentrieren: „Sich entwickeln, verändern und Hoffnung vermitteln, nicht mehr und nicht weniger“, sagt er.
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Als er 1997 THE MESSAGE gründete, hatte er gar keine Ahnung, was da alles auf ihn zukommen würde. Als Fotograf überlässt er lieber Berufeneren das Schreiben. Dafür fragt er gerne nach. Nur in seltenen Fällen haut er selbst in die Tasten. Aber da muss schon viel passieren. Einfach lieber am Auslöser