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Tako – No Doe EP

Tako – No Doe EP


Bereits die auf dem Plattencover abgebildete Groschenmünze macht klar, dass es Tako aka DJ Takonedoe nicht darum geht 50 Cents ersten Albumtitel „Get Rich or Die Tryin“ Realität werden zu lassen, sondern in erster Linie die Liebe zur Musik der Antrieb für sein Schaffen ist. Das Resultat dieser anscheinend sehr engen und fruchtbaren Beziehung ist die zwölf Tracks starke „No Doe EP“ mit der Tako ein beachtliches Producerdebüt feiert. Auffallend ist vor allem sein gutes Händchen für Samples, was die Vermutung nahelegt, dass der Betreiber des „Dopeshit Online Stores“ – einer verlässlichen Anlaufstelle für DJs, die auf der Suche nach dem schwarzen Gold sind – in so mancher freien Stunde die Nase in die eigenen Regale gesteckt hat. Diesbezüglich stechen vor allem die Tracks „Red Female Ninjas“ und „Wali“ sowie die zum Mitnicken einladenden Gitarrenstrings auf „Drunk Fist“ heraus. Auch die beiden nicht instrumentalen Tracks „Rohversion“ und „Das Lied der Zoia“ können überzeugen und zeigen die Diversität von Takos Producerskills auf. Auf dem härteren, vermeintlichen Titeltrack des Albums „Rohversion“ mit den Labelkollegen 5Finga und Stixx beweist Tako, dass er durchaus kein Häschen ist, wie es der Albumtitel bereits nahelegt. Der letzte Track des Albums „Das Lied der Zoia“ zusammen mit Selbstlaut und Def Ill überzeugt durch seine Kombination aus gehaltvollen Lyrics, dem pianobasierten  Instrumental und dem großartigen Sample. Er erzählt die Geschichte der Märtyrerin Zoy Kosmodemsyanskaya, die während des zweiten Weltkrieges von den Deutschen im dem Dorf Pertischevo gehängt wurde, nachdem sie mehrere Häuser in Brand gesteckt hat, um gegen die Besetzer zu protestieren.

In meinen Augen eine wirklich sehr gelungene und abwechslungsreiche Platte. Prädikat sehr empfehlenswert.

(apb)

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Am Samstag den 22.01.11 findet die EP-Releaseparty bei der Boombokkz Labelnight im Wiener Roxy statt.