„Hallo Wien! Winken wir uns mal zu!“, schlicht und einfach begrüßt Weekend das Publikum. Und so wird auch die Show auf Musik und gute Stimmung ausgelegt, ohne viel Drumherum. Er freut sich, wieder hier zu sein, nicht nur im B72, sondern in Wien generell. So ist er doch der selbsternannte „weltgrößte Käsekrainer-Fan“. Das Publikum ist bestens gelaunt, Pimf und Grinch haben als Support der „Keiner ist gestorben“-Tour schon fleißig Vorarbeit geleistet, bereits bei ihnen ist der Konzertbereich komplett voll. Auf der Galerie nur wenige Zuschauer, die meisten drängen sich an die Bühne, möglichst nah an die Rapper. Zu Beginn gleich mal eine schlechte Nachricht. Der kleinen Bühne verschuldet mussten sie eine schwere Entscheidung treffen und konnten ein Bandmitglied nicht mitnehmen: das Sofa. „Aber tut trotzdem so, als wäre es hier. Spürt die Aura des Sofas!“. Und allein ist Weekend ja nicht. Mit ihm auf der Bühne sind Dobbo und DJ Upset an den Turntables. Ansonsten sei die Location aber großartig, „ich liebe es, wie die U-Bahn ständig über uns drüberfährt!“ Weekend zeigt sich durchwegs begeistert von der Dynamik des Publikums, stimmt Sprechchöre an und springt über die ganze Bühne. Die meiste Zeit hält er sich aber am Bühnenrand auf und sucht den direkten Kontakt zur Menge. Für „Life is a Bitch II“ will Weekend das B72 gut ausgeleuchtet haben, um zu sehen, wie alle zu dem Lied tanzen. Er selbst könne das nämlich nicht und sehe dabei immer lächerlich aus. „Aber jetzt müssen wir bitte alle Lichter ausmachen! Wir haben eine eigene Lichtshow mitgebracht, aber die ist nicht wirklich hell“. Nachdem das Publikum von drei abwärts gezählt hat, schaltet er unter dramatischem Tusch von Upset eine Stehlampe am linken Bühneneck an. „Nein Spaß, ich zeig euch die richtige Show“, meint Weekend kurz, „die ist besonders für alle besten Freundinnen im Publikum gedacht, die mitgekommen sind, aber nicht wissen, wer der blonde Typ auf der Bühne ist“. Er deutet auf Dobbo, dieser hält eine Leuchttafel mit Weekend-Schriftzug hoch. Als weiteres Special schaltet er noch zwei rote LED-Röhren an. Weekend leitet die meisten Song mit kurzen Geschichten und Anekdoten ein und holt zu „Lass und Feinde sein“ Pimf nochmals auf die Bühne. Zum Schluss möchte er ein Lied performen, das laut eigener Aussage vielleicht nicht alle kennen, doch sei „Die Rede für den Preis, den ich nie kriegen werde“, das Beste, was er je geschrieben habe. Nach einem Erinnerungs-Selfie steckt er nochmals alle Energie in die Zugabe. Weekend könne sich einfach nicht vom Publikum trennen, performt die Songs abwechselnd auf der Bühne und mitten in der Menge. Höhepunkt ist eindeutig „Schatz, du Arschloch!“, er fordert immer wieder zum Tanzen und Springen auf und versammelt nochmals alle Rapper um sich.
Fazit: Weekend weiß es, mit dem Publikum umzugehen und mischt unter seine Performance genug Witz, ohne dabei aber ins Lächerliche zu rutschen. Sicherlich hätte er das Potenzial, größere Hallen zu füllen, scheint die Nähe zum kleinen Publikum aber viel zu sehr zu genießen. Es ist ein intimes Konzert, voller Energie und Stimmung.
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