Gestern war neben Bausa und Apache 207 auch Joshi Mizu live in Wien zu sehen. Der Wahlberliner lädt in Das Werk, welches zwar nicht ausverkauft, jedoch gut gefüllt ist. Es ist die letzte Show seiner ersten Solo-Tour „Up In Coke“. Den Beginn darf Dee machen. Über den Bremerhavener weiß man nicht allzu viel, auch war er in den vergangenen Jahren nicht in Joshi Mizus Umfeld präsent. Wir erfahren bei einem kleinen Plausch nach der Show, dass die Verbindung durch das gemeinsame Management steht. Der 22-Jährige war schon in den vorherigen Städten als Support-Act dabei, man merkt allerdings, dass er nicht viel Bühnenerfahrung mitbringt. Dee performt dennoch souverän und zeigt Potenzial, ein paar Mal sind die Bars jedoch nicht ganz im Takt und teilweise rappt er mit Playback. Scheint aber niemanden wirklich zu kümmern, die Aufmerksamkeit liegt definitiv auf Joshi Mizu.
Frisch aus Stuttgart angereist, zeigt sich Joshi Mizu pünktlich nach Timetable auf der Bühne. Er verrät uns, dass seine Stimme schon etwas angeschlagen sei, er sie aber heute mit uns komplett verlieren möchte. Es ist das kleinste Konzert seiner Tour (lediglich um die achtzig Menschen haben sich versammelt), doch er wünscht sich, dass es das beste und lauteste wird. Das Publikum geht diesem Wunsch gerne nach. Die Leute sind textsicher und unaufgeforderte Sprechchöre zwischen den Songs gehören zur Tagesordnung.
Musikalisch fokussiert sich Joshi Mizu auf die neueren Sachen. Ausschließlich Songs von den letzten zwei Alben „Kaviar & Toast“ und „Ching Ching“ werden gespielt. Auch die Zukunft schneidet er an. Ganze vier unveröffentlichte Tracks präsentiert er der Menge, die diese sehr gut annimmt und begeistert ist. Außerdem kündigt er sein neues Album „Sonne & Regen“ für Februar 2020 an, was die Stimmung noch einmal um einiges hebt. Die Crowd ist richtig motiviert für einen Sonntagabend und auch Joshi Mizu merkt man an, dass er sich in seiner Heimatstadt richtig wohlfühlt und eine Menge Spaß bei seinem Tourfinale hat. Oder wie er es nennt: „Wienale“.
Wien ist die schönste Stadt auf diesem Planeten. Egal, wo ich bin, ich vermisse Wien!
Nach einer guten Stunde verschwindet er von der Bühne. Doch die Zugabe hat es in sich. Sechs Songs hängt Joshi noch dran, davon zwei Premieren vom kommenden Release. Als Letztes spielt er „Chardonnay“ zum zweiten Mal und bittet alle, die Handys diesmal in der Hosentasche zu lassen und den Moment ohne Bildschirm vor den Augen zu genießen. Das funktioniert erstaunlich gut und ist – wie wir finden – eine coole Art, um ein Konzert zu beenden und gleichzeitig die Leute anzuregen, ihre Smartphones weniger zu verwenden bei Live-Auftritten.
Warum macht ihr Storys für die Leute? Die sind doch gar nicht hier. Ihr habt ein Ticket gekauft und seid heute da!
Nach anderthalb Stunden ist die Show zu Ende. Joshi nimmt sich anschließend beim Merchstand ausführlich Zeit, um mit jedem ein Foto zu machen und ein bisschen zu plaudern. Das machen dann auch fast alle Besucher.
Fazit: Klein, aber fein. Trotz relativ wenigen Leuten in einer kleinen Location ist die Stimmung gut und Joshi Mizus Fans kommen auf ihre Kosten. Ein gelungenes Konzert und ein würdiges „Wienale“.
Ähnliche Posts
- Joshi Mizu - FIFA (Video)
„Ist die Kohle vom Sozialamt weg, egal, dann gibt es eben Wasser statt Sekt“, sieht…
- Joshi Mizu - MDMA (Video)
Joshi Mizu mit einem Song über 3,4-methylenedioxy-N-methylamphetamine. Oder vielleicht ist MDMA hier nur die Abkürzung…
- Joshi Mizu - FIFA (Video)
„Ist die Kohle vom Sozialamt weg, egal, dann gibt es eben Wasser statt Sekt“, sieht…