Fotos: Marlene Rosenthal
Text: Nina Francesca Nagele, edHardygirl14
Sonntagabend ist wie in letzter Zeit gewohnt Konzertabend und man findet sich mit all den anderen Wiener HipHop-Liebhabern in der Grellen Forelle ein. Dieses Mal erwarten wir den tätowierten Gangster mit der souligen Stimme, Ty Dolla $ign. Dass das Konzert restlos ausverkauft ist, merkt man spätestens als Krept & Konan als Voract die Bühne stürmen. Nach zwei Minuten und bei gefühlten 30 Grad steht das Publikum unter Flammen und die zwei britischen Gentlemen überzeugen mit wuchtigen Trap-Beats und harten Grime-Bars. Vor allem mit „Don’t Waste My Time“ beginnt der Abend Fahrt aufzunehmen. Nach dreißig Minuten Show sind Krept & Konan so schnell wieder von der Bühne, wie sie gekommen sind. Für manche, die sich im späteren Verlauf des Abends auf den Sitzgelegenheiten einfanden, das Highlight des Abends – dazu sollte gesagt sein, dass für die Dates in den UK die zwei Londoner die Headliner waren.
Die kurze Verschnaufpause lässt Zeit, das Publikum auf sich wirken zu lassen – viel junges Publikum, das sicher morgen in der Schule vom Konzert erzählen wird und einige Damen, die sichtlich länger an ihrem Outfit gefeilt haben. Nun, Ty Dolla $ign hat aber auch wirklich tolle Augen. Der Rough-Guy mit dem Währungs-Tattoo am Hals kommt mit wummerndem Beat und sanfter R’n’B-Stimme auf die Bühne. Die bereits körperkontaktfreudige Menge rückt noch näher an die Bühne. Nach kurzer Zeit wird aus unzähligen Individuen eine homogene tanzende Masse, welche jeden einzelnen Hit – egal ob gekonnt oder nicht – mitbrüllt. Die Stimmung ist geladen und Ty liefert Hits wie „Blasé“ und „Or Nah„. Er beschert jedem Hardcore-Fan den wahrscheinlich besten Abend seit Langem – doch sieht man zwischen den verschwitzen Gesichtern auch ein paar unverständliche Mienen. Auch wenn man ein Herz für Soul besitzt, bleiben am Ende ein paar Club-Banger übrig, die mit mehrstimmigem Voice-Playback unterlegt sind – gut für eine Party-Crowd, aber der HipHop spitzelt nur an manchen Ecken durch.
Fazit: Keine Frage, das Konzert war für die meisten ein Highlight – ob Krept & Konan oder Ty Dolla. Und Beat The Fish hat ein weiteres Mal den Riecher für attraktive Konzerte bewiesen. Beide Acts überzeugten ihre Fans mit einer energiegeladenen Show, was beachtliche Bewegung in die Crowd brachte. Taylor Gang 4 Life und danke England für deine leiwanden Rapper.
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