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Action Bronson & Harry Fraud – Saaab Stories

Action Bronson & Harry Fraud – Saaab Stories

(Atlantic Records, VO: 11. Juni 2013)

Tommy Mas war der Erste. Dann kam Statik Selektah. Schließlich hat es auch Party Supplies getan. Danach The Alchemist. Und nun ist Harry Fraud dran. Die Rede ist von einem gemeinsamen Projekt mit einem dicklichen Rapper mit albanischen Wurzeln aus Queens, der wie Ghostface klingt, gerne über’s Essen redet und auf den Namen Action Bronson hört. Anscheinend hat dieser ein Faible für „One producer, one rapper“ Projekte, und Harry Fraud scheint die logische nächste Person, die sich dieser Aufgabe annimmt, zu sein, kollaborierten die beiden doch schon einige Male auf verschiedenen Projekten und konnten bisher restlos überzeugen.

Positiv fällt zunächst schon einmal das Artwork auf, welches vom JUICE-Fotografen Alexander Richter erstellt wurde: Action Bronson findet in seinem Badezimmer zwei hübsche asiatische Frauen vor, die… ja was eigentlich genau, also irgendwas machen. Lobend sollte hier schon einmal erwähnt werden, dass dieses Foto gut als Beschreibung des Humors Action Bronson dient, weil man hier oftmals auch etwas sprachlos ist. „72 Virgins“, der erste Track mit Kollege Big Body Bes, zeigt schon vor, was uns die nächsten knapp Minuten hier erwartet: Action rappt auf einen, von einer Electrogitarre getragenen Beat, mit seinem typisch lässig-langsamen Flow so cool über das Instrumental, dass es echt eine wahre Freude ist. Auf „Triple Backflip“ geht es ähnlich smooth weiter- allerdings nur was den Beat betrifft, Action Bronson gibt die eine oder andere harte Line von sich, die Hook selbst, mit den Zeilen „Uh, it’s Big Trouble in Little China/ All of the china hidden inside of a big vagina“ bedarf wohl keiner näheren Beschreibung, skurril trifft’s wohl dennoch ganz gut. Auf „No Time“ geht es schließlich sonnig zu, Harry Fraud verfeinert das fröhliche Instrumental mit Trompeten, Action Bronson lässt sich aber davon nicht anstecken und liefert wieder Lines ab, die einen echt zum Staunen und zum Lachen bringen, oder wie will man sowas wie „Do a split on my dick/ If I’m sick she’ll even clean me if I shit in my pants, so I’m taking her to France with me“ beschreiben? Aja, mit skurril. Auf Numero 4 bekommt Bronsolino Unterstützung von Mr. Black & Yellow Wiz Khalifa, über die Thematik von „The Rockers“ brauchen wir wohl nicht sprechen, das kann sich ja jeder denken, Harry Fraud liefert den perfekten Soundtrack hierzu. „Strictly for My Jeeps“ überzeugt schließlich durch einen treibenden Beat, so dass man die Nummer durchaus in den ein oder anderen Club spielen könnte, „Alligator“ geht ebenso nach vorne, Action Bronson lässt sich die Chance nicht nehmen und liefert weiteren sicken Stuff ab – warum er kein Problem hat, mit der Tochter eines Reverends etwas anzufangen, sollte jeder selbst nachhören. Beendet wird die EP schließlich vom Track „Seven Series Triplets“, auf welchem sich Bronson Features von Prodigy und Raekwon holte. Der Beat hier  ist hier deutlich düsterer gestaltet  und unterscheidet sich so von den sonstigen Instrumentals – Bronson und Kollegen nehmen sich hier aber kein Stück zurück und spitten gewohnt hart über ein weiteres Harry Fraud Brett.

Fazit: Action Bronson ist schon ein unterhaltsamer Typ, wie er auch auf „Saaab Stories“ immer wieder beweist. Klar, man muss diese Form von Humor schon mögen, aber wenn’s Klick macht, dann ist das ganz große Unterhaltung. Dass Harry Fraud sein Handwerk versteht, war schon im Vornherein klar, dass die beiden allerdings auch auf einer EP so gut harmonieren, dieses konnte man nur hoffen. „Saaab Stories“ ist daher wenig verwunderlich wieder ein starkes Release des Action Bronson; schade eigentlich, dass dieser in Zukunft nicht mehr auf Beats von nur einem Produzenten rappen will, Harry Fraud würde sich für ein weiteres Projekt durchaus anbieten.

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-ein Minuspunkt besteht aber darin, dass das Ganze nur digital, wie z.B. hier, erhältlich ist. Leider.

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(thomki)