"The hardest thing to do is something that is close…
Das erste Lebenszeichen der „Army of the Pharaohs“ setzte vor 16 Jahre ein, als fünf talentierte MCs von der Ostküste die „The Five Perfect Exertions b/w War Ensemble EP“ veröffentlichten (beide Tracks gab es später noch auf dem legendären zweiten Jedi Mind Tricks-Album „Violent by Design“ zu hören). Seitdem hat sich einiges verändert, von der Urbesetzung, bestehend aus Vinnie Paz, Chief Kamachi, Esoteric, Virtuoso, Bahamadia sowie DJ 7L finden sich mit dem Vater des Projektes, Vinnie Paz, und Boston-MC Esoteric genau noch zwei im aktuellen Roster wieder. Ansonsten wuchs die kleine Gilde zu einer regelrechten Armee (hoho), für „In Death Reborn“ gibt es gegenüber dem letzten Album mit Zilla und Blacastan zwei weitere neue Mitglieder zu verzeichnen. Jus Allah hingegen dürfte (wieder einmal) nicht mehr zur 15-Mann starken Pharaonenarmee gehören, genauso wie Chief Kamachi, der allerdings, wenn die Gerüchte stimmen, auf dem nächsten Album ein Comeback hinlegen wird.
Doch trotz der Mitgliederfluktuation, die sich durch die „AOTP“-Diskografie zieht, bleiben gewisse Grundkomponenten immer bestehen, v.a. was den Sound anbelangt. So dominieren auch auf „In Death Reborn“ harte, sample-lastige Boombapbeats, die sich teilweise wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen. Produzenten wie C-Lance (bei dem eine kontinuierliche Steigerung auszumachen ist), Paul Nice, Moleman Panic oder Grim Reaperz bastlen einen nahezu gespenstischen Soundteppich, der Erinnerung an vergangene Heldentaten wie „Ritual of Battle„ oder sogar an die „The Torture Papers„-LP weckt. Von den MCs wissen besonders Apathy und Celph Titled gut zu gefallen, Vinnie Paz gibt wie gewohnt den Berserker – textlich fühlt sich das Ganze wie ein Horrorstreifen an, bei dem der „Boxcutter Pazzy“ meist den Finishermove hinlegt, wie etwa auf „Azrael„:
„Yeah my family hate you, we wilding/
I was chilling, but then y’all propagated the problem/
Let it wash over you, let you pray to the lion/
If the father disrespect me, the baby is dying“
(Vinnie Paz in „Azrael„)
Ein positiver Aspekt fernab des ganzen Gemetzels besteht in diversen Referenzen an historischen Gegebenheiten oder an die Antike, wie etwa in Apathys Part zum vielleicht besten Track der Platte „Headless Ritual“ – es wird also eine gewisse Form von Knowledge gedroppt. Von den Neuen schlägt sich besonders Blacastan ganz gut, Zilla fällt hingegen nicht weiter auf.
„I’m a dirty rap ni**a with fruit flies in my crib/
I’m strange, I’m deranged, I’m fascinated with death/
I chain smoke cigarettes, I got terrible breath/
The show’s almost over, only two songs left/
So cop a T-shirt, find the exit and step ni**a“
(Blacastan in „7th Ghost„)
Es bleibt also festzuhalten: „In Death Reborn“ ist kein Schritt zurück, sondern, im Vergleich zum doch eher mediokren „The Unholy Terror„, einer nach vorne. Vier Jahre nach dem letzten Album zeigt die Armee, warum mit ihr immer noch gerechnet werden muss, ein Umstand, der besonders den lyrischen Speerspitzen Apathy und Celph Titled geschuldet wird. Experimente gibt es nicht, sondern eigentlich „more of the same“ – so lassen sich diverse Tracks mit anderen aus den alten Alben austauschen, ohne dass dies irgendeine Auswirkung mit sich bringen würde (sogar die Adlibs sind dieselben). Es gilt eigentlich wie bei jedem Release aus dieser Ecke: Entweder man hat Spaß an dem blutigen Geschehen, oder man dreht dem Ganzen angwidert den Rücken zu. Wer mit den Lyrics einigermaßen zu Recht kommt und bisher dem Sound der „Army of the Pharaohs“ nicht abgeneigt war, wird auch mit „In Death Reborn“ seinen Spaß haben – gab es doch schon lange nicht mehr ähnlich Gutes vom Ostküstenkollektiv zu hören.
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(thomki)
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