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Musikerziehung für hängengebliebene Fans // Beginner Interview

Musikerziehung für hängengebliebene Fans // Beginner Interview

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DJ Mad, Eizi Eiz und Denyo bei ihrem Wien-Besuch am Schillerplatz

Im August hatte das Warten ein Ende: Die Beginner haben sich nach 13 Jahren mit ihrem langersehnten vierten Album „Advanced Chemistry“ zurückgemeldet. Die drei Hamburger konnten damit den hohen Erwartungen an ihr Comeback zwar nicht ganz gerecht werden, doch die Promo-Maschinerie läuft unbeirrt weiter und ermöglicht den Beginnern eine im November startende Tour in größeren Hallen, bei der auch Stopps im Wiener Gasometer und der Tipsarena in Linz eingeplant sind. Vorab stattete das sympathische Trio für einen Promo-Tag Wien einen Besuch ab. Wir nutzten die Gelegenheit, um mit Eizi Eiz, Denyo und DJ Mad vor dem Schiller-Denkmal über ihre Anfänge als Absolute Beginner, Abnutzungserscheinungen, Monsanto sowie Kritik am Steineschmeißen und zu ihrem neuen Album zu sprechen.

Interview: Julia Gschmeidler & Simon Nowak
Fotos: Niko Havranek

Wie seid ihr mit dem Erwartungsdruck umgegangen, mit dem ihr nach einer so langen Beginner-Pause konfrontiert wart?
Eizi Eiz:
Wir üben den größten Druck sowieso selbst auf uns aus. Erst wenn wir drei alle der Meinung sind, dass das jetzt der absolute Shit ist, haben wir aufgrund unserer Erfahrung auch die Eier zu sagen: „Ja okay, dann kann das jetzt raus und müssen nicht weiter hinterfragen.“ Aber alle drei müssen zu 110 Prozent dafür sein.

Denyo: Wenn du wirklich lange genug daran gefeilt hast, bis bei dir ehrlich das Gefühl entsteht, dass es ein geiles Album ist, dann bist du eigentlich unerschütterlich.

DJ Mad: Wir sind nicht wie drei Musiker, sondern wie drei Musikexperten, wir gehen seit Ewigkeiten durch die Clubs, legen über 25 Jahren auf, sind mit Bandprojekten unterwegs …

Und wie waren die ersten Reaktionen von anderen Künstlern noch vor dem Release eurer neuen Platte?
Denyo:
Die Leute haben so reagiert, wie wir es erwartet haben, sie feierten das. Geiler als bei „Ahnma“ konnte es auch nicht starten. Dass das so einschlägt, hätten auch wir nicht erwartet. Gleichzeitig haben wir die Tour angekündigt und dachten, wir spielen erst mal in kleineren Läden, wer weiß, ob überhaupt noch wer Bock auf die Beginner hat. Drei Wochen später war alles ausverkauft. Das liegt natürlich eher daran, dass die Leute den alten Scheiß kennen und mit „Ahnma“ auch den neuen Scheiß feiern. Da dachten wir uns: Okay wir sind auf dem richtigen Weg.

„Wir selbst finden ‚Advanced Chemistry‘ nach wie vor richtig geil“

Ihr habt ziemlich lange an eurem neuen Album „Advanced Chemistry“ gearbeitet und dabei euch selbst als Qualitätsinstanz betrachtet. Nun fallen die Reaktionen – besonders bei Reviews – überwiegend kritisch aus. Wie geht ihr damit um?
Denyo:
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt an Meinungen einzelner Personen und spiegelt die einseitige Sichtweise einiger Medien wider. So etwas verbreitet sich vor allem über die Social-Media-Kanäle und erreicht dadurch viele Leute. Auf Facebook passiert es dann eben sehr schnell, dass du gefühlt 200 negative Kommentare unter deinem Post hast (lacht). Es hat ja auch abseits von „Ahnma“ viel positives Feedback gegeben und wir selbst finden „Advanced Chemistry“ nach wie vor richtig geil. Wenn zum Beispiel auf dem Splash 20.000 Leute vor der Bühne stehen, die neuen Tracks genauso feiern wie zu die alten und dir zujubeln, ist doch alles cool. Dann hab‘ ich kein großes Problem mit ein paar kritischen Reviews.

Advanced Society“ wirkt, als wolltet ihr den Bogen zwischen Bambule-Sound und neueren Einflüssen spannen. Habt ihr dabei etwas zu krampfhaft versucht, den Zeitgeist zu treffen?
DJ Mad:
Die Frage finde ich ein bisschen schwierig – wir legen regelmäßig in Clubs auf und waren nicht mal eben 13 Jahre komplett weg. Natürlich hat es auch bei uns irgendwo eine Rückbesinnung gegeben, aber nach der langen Zeit wollten wir etwas Neues machen und eben nicht „Bambule 2.0“. Was bei wem besser ankommt ist mehr eine Geschmacksfrage, als eine des Zeitgeistes. Bass-Tunes und speziell Trap haben längst genauso ihre Daseinsberechtigung im HipHop wie zum Beispiel der traditionelle East-Coast-Sound. Retrogott & Hulk Hodn zeigen ja auch, dass sie den 90er-Jahre-Sound gut aufleben lassen können.

Denyo: Wir wollten nicht in unserer eigenen Vergangenheit festkleben. Die Einflüsse haben sich in den vergangenen Jahren natürlich verändert – mittlerweile existieren viele verschiedene Styles problemlos nebeneinander. Es gibt neue Substile mit freshen Acts und damit viel mehr Abwechslung. Man kann gleichzeitig uns, einen Megaloh oder auch den Straßensound von Gzuz feiern. Das ist doch schön. Wir wollten ein wenig über die Grenzen des Vertrauten hinweg, das sieht man auch an den Featureparts.

Einige Leute hat es aufgeregt, dass das 187-Strassenbande-Mitglied Gzuz bei „Ahnma“ mitwirkt. Es gibt auch eine Version der Nummer, in der der Gzuz-Part von Fans weggeschnitten wurde …
Denyo:
Das war ein bisschen zu erwarten. Aber dass es so doll wird, hätte ich nicht gedacht. Letzten Endes machen wir Musik, wie wir sie jetzt feiern und geil finden, genauso wie wir es Zu Bambule-Zeiten gemacht haben. Sprich mit neuen Fassetten, neuen Ideen und auch mit neuen Feature-Artist, die wir jetzt feiern und bei denen wir Qualitäten sehen. Es ist eine schöne Möglichkeit für unsere Fans, die ein bisschen hängengeblieben sind und im Gestern leben, zu sagen: „Ihr kriegt ein bisschen von gestern, aber auch ’ne Menge von heute, damit müsst ihr klarkommen“.

DJ Mad: Wir alle lieben auch die ganze Moderne Bass-Musik, Trap, Twerk, hurra. Das legen wir auch supergerne auf, viel lieber als den alten Scheiß – muss ich ehrlich sagen. Macht mehr Spaß, ist frischer. Es war die spannende Idee, mit unserem Album auf unsere spezielle Art und Weise was ganz Neues aufzubauen.

„Wir schreiben Tracks nicht für 12-jährige Kids, die nicht mal in Clubs reindürfen“

Die vermittelte Lockerheit bei Tracks „Kater“, „Rambo No.5“ oder „Rap & Fette Bässe“ wirkt in eurem Alter etwas aufgesetzt. Spielt da mittlerweile ein Stück weit Selbstironie mit?
Eizi Eiz:
Nein, überhaupt nicht. Wir leben das ja auch irgendwo. In den vergangenen zehn Jahren waren wir mit dem Beginner Soundsystem viel in Clubs unterwegs und haben Sets gespielt. Es ist doch klar, dass manche Abende so enden, dass man am Tag darauf komplett verkatert aufwacht und alles Scheiße ist. Wir denken uns diese Themen auch nicht aus, die sind schon ein Teil von uns. Das hat sich in den 25 Jahren nicht verändert.

DJ Mad: Ich finde, dass man das nicht so stark ans Alter binden sollte. Wir sind jetzt alle zum ersten Mal 40 Jahre alt, das darf man nicht vergessen. Ich bin noch mal etwas älter – ich werde nächstes Jahr 45 – und es wäre vor einigen Jahren sicherlich schwer vorstellbar gewesen, regelmäßig auf der Bühne zu stehen und in Clubs zu spielen. Aber das wird immer selbstverständlicher. Vor allem in den USA gibt es mittlerweile eine ganze Generation, für die das ganz normal ist. Es ist doch ein engstirniges Bild, das die Gesellschaft vermittelt – zu behaupten, dass das Feierngehen ab einem gewissen Alter oder als Familienvater nicht mehr drin sein soll. Wir machen das seit 25 Jahren und wenn wir das irgendwann mit Mitte 50 machen sollten und immer noch Spaß daran haben, warum nicht? Es ist doch eine schwachsinnige Vorstellung, dass man plötzlich vernünftig zu werden hat und sich nur noch auf seriöse Dinge konzentriert. Gerade das wäre viel aufgesetzter und würde nicht zu uns passen. Wir schreiben unsere Tracks ja auch nicht für irgendwelche 12-jährigen Kids, die noch nicht mal in Clubs reindürfen.

2Jan, wie konntest du es als Werder-Bremen-Fan mit dir vereinbaren, dass HSV-Legende Uwe Seeler im Video zu „Ahnma“ mitspielt?
Eizi Eiz:
Als ich die Line geschrieben habe, war ich auch schon Mörder-Fan von ihm. Da ist es natürlich das Geilste, dass er auch noch Bock hatte, im Video mitzuwirken. Außerdem muss man unterscheiden: Es gibt die schönste Stadt der Welt, das ist Hamburg, und es gibt den schönsten Fußballverein der Welt, das ist ganz bestimmt nicht der HSV, sondern Werder Bremen. Und Uwe Seeler ist einfach Hamburg. Es gibt glaube ich niemanden außer ihm, auf den sich alle Hamburger einigen können. Außer auf Helmut Schmidt, aber der ist leider nicht mehr da.

Also siehst du ihn eher als Institution, denn als Fußballer?
DJ Mad:
Uwe Seeler ist auch der ultra Schnuffi und du kannst dir sicher sein, dass er weiß, dass Jan das Werder-Bremen-Logo privat trägt. Er freut sich eben.

Eizi Eiz: Der macht dann auch noch ein paar Gags darüber.

„Der Rassismus ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“

Zu eurem Albumtitel „Advanced Chemistry“: Torch und Toni-L haben in einem Interview mit The Message gemeint, dass der Track „Fremd im eigenen Land“ in Deutschland die Realität erst anerkennen hat lassen und dass die Botschaft des Songs noch immer ein brandaktuelles Thema sei. Wie sieht ihr das?
Denyo:
Der Song ist leider genauso aktuell, wie er es damals war. Wenn nicht sogar noch mehr. Jetzt fängt es langsam an, dass der Rassismus in Deutschland auf den Tisch gepackt wird, also dass das erste Mal auch zugegeben wird, dass es ihn überhaupt gibt. Jetzt ist der Rassismus in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es sind nicht nur die Faschisten, die Nazis, die Skinheads, sondern eigentlich schon jeder Zweite.

Eizi Eiz: Früher hörte man die rechten Parolen am Stammtisch, jetzt kann man sich auch mal trauen, das zu sagen oder zu posten, weil die anderen machen das ja auch. Und das ist gefährlich.

Denyo: Dementsprechend ist „Fremd im eigenen Land“ ein Song, den man nochmal rausholen könnte, weil der es auf den Punkt bringt, wie man sich als Minderheit fühlt.

Bekommt ihr das auch persönlich im Freundeskreis mit, dass Leute sich auf einmal mehr trauen, ihre Meinung kundzutun?
Denyo:
Wir haben einen tollen Freundeskreis und ein ganz tolles Netzwerk, mit denen wir seit zig Jahren Musik machen, wo keiner von denen jemals solche Gedanken hätte. Aber du kriegst es im Alltag natürlich mit, wenn du rausgehst mit deiner Familie. Da kommt es sehr, sehr oft vor, dass dir dieser subtile Rassismus und diese merkwürdigen mehrheitsgesellschaftlichen Vorurteile begegnen: Wenn du eine Cap trägst, wenn du einen kiffst, wenn du eine dunklere Hautfarbe hast oder Gzuz hörst. Du kriegst diese Vorurteile ständig mit.

Du rappst auf „Spam“, dass jetzt jeder irgendwie eine Online-Beziehung hat, aber keiner mehr Steine schmeißen geht. Wie siehst du in diesem Zusammenhang die Proteste auf der Berliner Rigaerstraße, bei denen auch über 100 Polizisten von linken Demonstranten verletzt wurden?
Denyo:
Ich wollte mit dieser Aussage nicht zeigen, dass es was Tolles ist, einfach so auf die Straße zu gehen und Steine zu schmeißen. Der Akt, einen Stein zu schmeißen, ist nichts Tolles. Ich wollte damit sagen, dass die Leute es sich heutzutage sehr bequem machen. Im Internet kannst du ganz schnell sagen „Ja ich bin noch ein guter Mensch, ich habe diese Online-Petition unterschrieben“, „Ja ich bin ein guter Mensch, ich hab den Bio-Apfelsaft gekauft“. Aber letzten Endes gehört da schon etwas mehr dazu, wenn man tatsächlich der Meinung ist, dass man ein positiver Mensch ist, der irgendwie mehr über seinen Tellerrand starren möchte. Mehr Aktionismus, mehr wirklicher Einsatz. Und für den einen bedeutet Aktionismus einen Stein zu schmeißen, für den anderen ein Krankenhaus oder einen Verein zu gründen. Hauptsache ist, dass man ein bisschen mehr macht als dieses Rumgeklicke und Rumgelike auf Facebook.

„Monsanto ist ein Top-Thema, das genauso wichtig ist wie die Rassismus-Frage“

Apropos Einsatz zeigen: Jan, du meintest einmal in einem Interview mit uns, dass Nahrungsmittelspekulationen eine der perfidesten Dinge seien, um Geld zu machen. Auf „Schellen“ habt ihr jetzt eine Line gegen Monsanto. Welche Aktionen kann man setzen, um diesen Großkonzerne irgendwie entgegenzutreten?
Eizi Eiz:
In einem Song darüber zu rappen, ist das, was ich dazu beitragen kann. Das bringt tausend Mal mehr, als irgendwem Geld zu spenden. Es geht darum, eine Öffentlichkeit zu erreichen. Das ist das Einzige, wo die Leute noch zuhören. Du kannst zehn Bomben schmeißen, das interessiert die einen Scheiß. Aber wenn die Produkte keiner mehr kauft, dann haben die ein riesiges Problem und deshalb muss man so eine Line droppen und nicht einen ganzen Song daraus machen, der wieder nur die Leute dann erreicht, die das sowieso schon wissen. Man macht einen Popsong, in dem diese eine Line drinnen ist, das hören auch Leute, die sich nie einen Kopf darum gemacht haben. Das ist dann genauso gut, wie wenn die eine Doku sehen und sich denken: „Boah krass, was ist das denn? Oh Scheiße, ich trinke kein Coca Cola mehr“.

Rap als Mittel, um die Leute zu beeinflussen und auch ihr Konsumverhalten zu steuern …
DJ Mad:
Darum geht’s ja. Der Anfang jedes gesellschaftlichen Umdenkens ist ein langer Prozess. Monsanto ist einfach ein Top-Thema, das genauso wichtig ist wie die Rassismus-Frage. Mein Opa ist mit 60 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben, weil sich in seiner Generation keine Sau einen Gedanken über gesunde Ernährung gemacht hat. Und heute ist es schick, an jeder Ecke einen Bio-Supermarkt zu haben. Die funktionieren ja auch nicht, weil das eine kurze Modewelle ist, sondern weil der Großteil der Gesellschaft das Problem erkennt Das ist einfach ein dauernder Prozess des Nervens und Stichelns.

Denyo: Es ist schön zu erfahren, wie wichtig es für eine Gesellschaft ist, Musik zu machen. Zu Beginn haben wir einfach Mucke gemacht, die wir geil fanden. Mittlerweile macht das jeder Hans oder Franz so. Ich hatte mal eine Zeit lang das Gefühl als würde ein Musiker oder Musik an Wichtigkeit verlieren. Dann habe ich aber gemerkt, dass das nicht so ist, weil letztendlich Musik die Gesellschaft zusammenhält, gerade über die Texte. Wenn du politisch wirklich was bewegen willst, dann machst du bitteschön keinen politischen Song, sondern eine politische Line innerhalb eines Popsongs.

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Eizi Eiz: Wir wollten immer Songs schreiben, die tanzbar sind und auch in Clubs funktionieren. Wenn wir jetzt zum Beispiel einen ganzen Song über Monsanto machen, hört doch niemand genau hin. Und in Clubs würde das auch nicht passen, da langweilen sich die Leute am Dancefloor. Da ist es besser, diese Aussagen zu verpacken. Ich seh‘ es ehrlich gesagt auch nicht als unsere Aufgabe, politischen Rap zu machen.

3Aber schon zu Absolute-Beginner-Zeiten hattet ihr eine starke Anti-Mainstream-Haltung, seit „Bambule“ seid ihr zum Teil besonders Eizi Eiz– auch als Soloacts in den Charts erfolgreich. Wie hat sich eure Einstellung dazu in all den Jahren verändert?
Eizi Eiz:
Eigentlich gar nicht, aber der Mainstream selbst hat sich seitdem stark verändert. Den Mainstream von damals kann man ja gar nicht mehr mit dem von heute vergleichen. Als wir begonnen haben, war in Hamburg noch gar nichts los. 1991 gab es vielleicht 20 HipHopper in ganz Hamburg – ­ okay, das ist jetzt etwas zu wenig – dann waren es eben 100. Aber im Schnitt gab es höchstens einen pro Klasse, der sich wirklich dafür interessiert hat. Das hat sich alles erst langsam entwickelt und war damals auch viel mehr auf die Jugendkultur beschränkt als heute. Rap hätte zu dieser Zeit im Mainstream ganz einfach nicht funktionieren können. Wie auch, wenn sich niemand damit auseinandersetzt?

Denyo: Außerdem heißt Mainstream in der Musik vor allem, dass sie von vielen Leuten gehört wird und das war zu dieser Zeit noch nicht der Fall. Mit dem Erfolg von Acts wie Fettes Brot oder auch den Stieber Twins hat sich da etwas Grundlegendes verändert. Die haben uns gezeigt, dass es doch gehen kann und von da an hat sich langsam etwas bewegt. Bald darauf sind wir, Dynamite Deluxe oder Eins Zwo dazugekommen. Ich sehe das also eher als eine natürliche Entwicklung.

Eizi Eiz: Mit unseren ersten Songs und „Flashnizm“ hätte das alles nicht geklappt, das war rückblickend betrachtet einfach schlecht. Wir sind erst mit „Bambule“ hineingewachsen.

„Total Chaos haben wir geschätzt, aber wir waren nicht die ganz großen Fans“

Als A&R von Universal hatte der Österreicher Walter Gröbchen maßgeblichen Anteil am Erfolg von „Bambule“. Angeblich wurde er erst durch das österreichische Rap-Duo Total Chaos auf euch aufmerksam. Wisst ihr da Genaueres?
Denyo: Ne. Aber Walter Gröbchen hat uns da definitiv gut geholfen, keine Frage. Total Chaos haben wir schon mitbekommen und geschätzt, aber wir waren nicht die ganz großen Fans, die alles genau verfolgt haben. Man kannte sich natürlich schon und wir fanden ihre Sachen auch ganz cool. Neben Total Chaos gab es damals noch jemanden in Österreich, wie hießen die noch mal?

Texta und Schönheitsfehler waren damals ähnlich groß.
Denyo:
Ah genau, Texta.

DJ Mad: Schönheitsfehler waren glaube ich auch mal bei Universal unter Vertrag.

Ihr hattet bei eurem ersten Universal-Vertrag ein Veto-Recht, was absolut nicht selbstverständlich ist. War diese Klausel der entscheidende Faktor für euch, den Schritt zu einem Major-Label zu wagen?
Eizi Eiz:
Ja klar, sonst hätten wir da nie mitgespielt. Wir waren jung, haben unser Ding gemacht und hatten das Album bald fertig. Wir wollten nur auf Augenhöhe zusammenarbeiten und uns auf keinen Fall reinreden lassen. Das haben wir dann auch so durchgezogen.

www.beginner.de

Anmerkung der Redaktion zur Richtigstellung und Ergänzung: Nicht nur Total Chaos und Walter Gröbchen hatten die Beginner damals auf dem Schirm als neue, heiße Aktie. Es war vor allem auch Christoph „Burstup“ Weiss von Schönheitsfehler, heute bei FM4, der Walter Gröbchen vor dessem Wechsel zu UNIVERSAL Ende der 1990er-Jahre den Tipp gab und das spätere Signing damit (mit-)beeinflusste.

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