"The hardest thing to do is something that is close…
Zu den übersehenen Perlen des 90er-Jahre-Raps gehört zweifelsfrei „Waterworld“ des Duos Binary Star. Denn trotz des minimalen Bugdets von $500, was die Rapper One Be Lo und Senim Silla dazu zwang, die ganze Platte in einem Take aufzunehmen, entpuppte sich das Album als wahres Schmuckstück. Die Beats waren dabei naturgemäß Lo-Fi und gerappt wurde mit nicht überragender, aber amtlicher Technik – richtig herausstachen jedoch die Lyrics, in denen neben typischen Rucksack-Themen auch Religion und Politik einen großen Raum einnahmen. Ein Jahr nach „Waterworld“ veröffentlichte das Duo die Platte in einer veränderten Version unter neuem Titel; aus „Waterworld“ wurde „Masters of Universe“, was sich immerhin 20.000-mal verkaufen sollte. Für ein Underground-Release durchaus respektabel.
Nach „Masters of Universe“ war erstmal Schluss, neben menschlichen bedeuteten kreative Differenzen das vorübergehende Ende von Binary Star. Schade, da die beiden eine jahrelange Freundschaft, die auch während gemeinsamer Gefängnisaufenthalte Bestand hatte, verband. Nach 13 Jahren gab es aber 2013 mit dem Release der „Binary Star“-EP ein kleines Comeback, bevor Senim Silla 2014 endgültig seinen Rückzug aus dem Musikgeschäft erklärte. One Be Lo, in der Zwischenzeit längst als Solokünstler unterwegs, packte „Binary Star“ jedoch nicht zu den Akten, sondern veröffentlichte unter diesem Namen 2017 das Album „Water World 3“. Senim Silla wurde dabei durch eine Armada befreundeter Rapper ersetzt.
One Be Lo scheint von diesem Konzept überzeugt zu sein, weswegen 2018 für ein neues Album ein weiteres Mal das Mic mit den Homies geteilt wird, um damit Senim Sillas Abgang zu kompensieren. „LightY ears Apart“ nennt sich dabei das Werk, ein Doppelalbum mit interessantem Konzept, wie One Be Lo gegenüber hiphopdx erzählt:
The whole concept is Binary. Two stars that revolve around each other. This double album is really two stars or albums that revolve around each other. The project Light Years Apart is actually LightY and ears Apart. Most of the songs are named after constellations because they contain two or more stars that also happen to be light years apart. The topics are broad and all over the place, but they all shine. The whole concept is Binary. The Last Supper Nova explains why the Star shines bright but it also exploded, so that it no longer exists as we knew it before. The Super Nova. The Last Supper. It’s all prophetic and conceptual.
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Das klingt zwar kryptisch, aber eben nicht unspannend. Releasedate steht noch keiner fest, aber dafür bekommt man schon jetzt die erste Videosingle serviert. Die läuft unter dem Titel „The Last Supper Nova“ und besteht aus smoothem Beat und einem One Be Lo, der gekonnt Wortspiel um Wortspiel mit Begrifflichkeiten aus der Bibel reiht. Hauptsetting für das Video war, wie sollte es anders sein, eine Kirche.
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