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CONESTRUCTION of Characters

CONESTRUCTION of Characters

MindMischief-2014
MindMischief-2014

Im Jahr 1993 hat der in München geborene CONE zu sprayen begonnen, die Leidenschaft für Graffiti, Comics und Kunst bestand schon seit seiner frühen Kindheit. Sein Werdegang entwickelte sich langsam und sicher: Zahlreiche internationale Aufträge in gestalterischen Richtungen, von digitalen bis traditionellen Illustrationen, Big-Walls oder ein Lehrauftrag auf der Art & Design University in Saarbrücken (HBK Saar) prägten seine mittlerweile 15 Jahre lange Erfahrung. Seit 2010 wurde das Bureau Stabil ins Leben gerufen, in dem CONE mit fünf anderen Designern interdisziplinäre, gestalterische Arbeiten zum Besten gibt.

Interview: Hemma Bergner

Mit der Formation der Street-Art-Crew THE WEIRD um NYCHOS, FRAU ISA, DXTR, HERR VON BIAS, LOOK, VIDAM, ROOKIE, den LOW BROS und eben CONE kamen international erfolgreiche Ausstellungen und Big-Walls auf der ganzen Welt verteilt – dazu noch ein mehr als positives Feedback auf die qualitativ hochwertige Arbeit der engagierten Gruppe. Das Rabbit Eye Movement in Wien wurde 2005 vom Artist NYCHOS ins Leben gerufen. Als kleineres Street-Art Konzept entwickelte es sich 2012 zum REM Art Space und öffnet seitdem die Tore für nationale und internationale Künstler. Das Rabbit Eye Movement versteht es, global zu vernetzen und einen offenen Kommunikationsraum für Kunst, Character-Design, Illustration oder Street-Art zu bieten. CONE the Weird widmet sich nun in seiner aktuellen Ausstellung „ICONES Number 1“ im Rabbit Eye Movement den Absurditäten und Tiefen des Ich. Einerseits zeigt er Selbstporträts mit bizarren Einblicken in seine Person, als figurales Pseudonym dargestellt. Der zweite Part der Ausstellung enthält Tribute an CONE’S Inspirationsträger oder Charaktere, die ihn bewegt haben.

times-up2/2014
times-up2/2014

In seiner Arbeitsweise bevorzugt CONE Tusche, Feder, Pinsel und Papier – eher in Schwarz und Weiß gehalten – obwohl er selbst ebenso meint, die Spraydose sei anderseits eines der spannendsten Mal-Werkzeuge. Seine Illustrationen und Character-Designs, auf die er sich konzentriert, kombiniert er mit zeitgenössischen Inhalten und nostalgischem Look, was CONE’s komplex-verspielte Stilistik ausmacht. Die Qualität der Arbeit bekommt man besonders in den detailreichen Ausführungen der Werke zu spüren.

Wir baten CONE zum Interview, und ergründeten das Treiben des Künstlers, den ironischen Umgang mit der eigenen Person und Methoden, um den Stress des Alltags und den Medien zu entfliehen…

Bei jedem Medienkonsum, egal wie Underground, darf man sich immer ein bisschen Skepsis bewahren, und alles nicht eins zu eins so annehmen, wie es ist.

TM: Wie definierst du deinen Stil? Wie hat er sich im Laufe der Zeit entwickelt?
CONE: Was die Entwicklung angeht, ist es eher so, dass ich aus dem klassischen Graffiti komme. Ich habe zu Beginn Schriftzüge gemalt, allerdings auch immer Figuren. Es war meist so, dass wenn man Figuren malen „kann“, man quasi automatisch bei Koproduktionen als der „Figurenmaler“ eingeteilt wurde. Bei mir hat sich das dann auf Dauer so entwickelt, dass ich – ich glaube 2006 – den letzten Schriftzug gemalt habe. Es ist bei mir persönlich nach und nach das Interesse dafür geschwunden. Ich gucke mir zwar gerne Styles an und bin da auch immer offenen Auges neugierig in der Welt unterwegs, aber ich habe selbst nicht mehr die Ambitionen dies zu tun. Ich habe mich auf die Figuren konzentriert, das war für mich, langfristig betrachtet, der spannendere Weg. Als Jugendlicher bin ich ab und zu in den Comic-Shop gegangen und habe nach Comics gefragt, die „irgendwie anders“ sind, „nicht so comicmäßig“ – richtig beschreiben wonach ich auf der Suche war, konnte ich allerdings nicht genau.

Das ist mir viele Jahre später wieder eingefallen. Ich glaube in mir gibt es irgendwie so einen inneren Drang, den ich ebenfalls nicht explizit definieren kann,  eine neue Art von „comichafter Figurität“ zu finden. Eigentlich bin ich schon seit eh und je am Charakter designen, es ist einfach meine große Liebe und Leidenschaft. (…) Also ich verstehe es schon als Kunst, wobei es mir egal ist, ob es als zeitgenössische Kunst, Street-Art, Graffiti oder Urban Art tituliert wird. Das bin einfach ich und das ist in in meinen Augen und Empfinden etwas Eigenständiges.

Wie und wann waren die Anfänge von The Weird?  Wie ist die Zusammenarbeit entstanden?
Den NYCHOS habe ich über eine Ausstellungsgeschichte, die in München mal stattgefunden hatte, kennengelernt. Dazu wurden wir beide vom LOOMIT eingeladen. Das war 2005 oder 2007 oder sowas in dem Dreh. Und ein paar Jahre später hatte ich ihn mal kurzzeitig in Wien besucht. Es war Anfang 2011, dass der NYCHOS mich eingeladen hatte eine Woche nach Wien zu kommen, einfach zusammen abhängen und zusammen Wände malen. Da war auch schon ein Großteil von THE WEIRD dabei, die LOW BROS, LOOK, VIDAM, DXTR und FRAU ISA.

Und ja, wir gingen einfach eine Woche zusammen ab, haben Wände gemalt, abends gezeichnet, Leinwände gemacht und zwischendurch gepflegt Party. Es war eine sehr spannende Konstellation und eine sehr ausgeglichene Woche. Weil im Produktivem ist man auf einer Wellenlänge gewesen, man hat wirklich einen guten Austausch gehabt, eine gesunde Kommunikation während der Arbeit, aber auch im Privatem. Wir haben uns dann ein halbes Jahr später wieder getroffen, da hat der DXTR uns alle im Ruhrpott eingeladen bei einem Musikfestival zu malen. Dort wurde gleich von mehreren Seiten gesagt „Hey die Woche in Wien war so toll“  – es war auch wirklich etwas besonderes – „wollen wir uns nicht als Crew formieren, und mal schauen, was dabei rumkommen kann?“ So wurde es dann auch gemacht und wir haben beschlossen, dass HERR VON BIAS und ROOKIE noch mit dabei sein müssen. Somit war die Gang zusammen…

SvenBecker:Luxembourg 2013
Sven Becker: Luxembourg 2013

Hat es einen Moment gegeben, wo du dir gedacht hast, dass du jetzt Erfolg hast?
Jein. Meine Liebe zum Graffiti kommt sicher aus früher Kindheit. Vom S-Bahn fahren und von Zügen mit Graffiti mit tollen Bildern drauf. (…) Als ich das angefangen hab, hab ich das eigentlich als einen Freiraum verstanden, in dem man gestalterisch tun und machen darf, was man möchte. Als ich dann begonnen hatte, mich selbst zu probieren, musste ich auch sehr schnell feststellen, das es doch sehr viele bornierte Köpfe in dem Ganzen gibt. Es wurde einem von vielen Seiten gesagt, was du tun darfst, was nicht, was Graffiti ist und so weiter.

Ein Beispiel: Heute streicht jeder selbstverständlich mit Fassadenfarbe seine Hintergründe, es ist völlig normal und es ist ja auch effizient. Dafür bist du in den 90ern wirklich noch grob angemacht worden, wenn du so etwas gemacht hast. Deswegen hab ich mich auch ehrlich gesagt nie so richtig in so einer Szene wohl gefühlt. Limitierung: Ich habe den Eindruck, dass es innerhalb von Szenen häufig Schranken gibt, die Fortschritt behindern. Das Ganze hat sich mit Sicherheit auch in den letzten 10, 15 Jahren deutlich verändert. Es gibt sicher hier und da Spartenauslegungen, aber im Großen und Ganzen kennt man sich auch über die Jahre und schätzt auch das Anderssein. Zumindest habe ich so den Eindruck gewonnen.

Doch um zur Frage zurückzukommen, ich kann jetzt nicht sagen, dass ich so einen Moment hatte, à la „Ah, jetzt habe ich Erfolg“. Was ist schon Erfolg? Aber ich habe auf jeden Fall eine spezielle Arbeit, da hatte ich zum ersten mal das Gefühl, ab jetzt würde sich etwas grundlegend ändern. Eine Idee, die nicht wirklich greifbar war, dennoch deutlich vor meinem inneren Auge. Diese konnte ich dann wirklich so umsetzen, das ich mir bei dem Ergebnis dachte, „genau das ist es“. Das war für mich recht spät, da hab ich zu diesem Zeitpunkt schon 13 Jahre gesprüht und gemacht. Das war 2006 und für mich wirklich speziell – wie soll man sagen – ein neuer Startpunkt.

Hibernation/2014
Hibernation/2014

Was macht gutes Charakter-Design für dich aus?
Individualität, Originalität und Seele.

Wenn das Werk Seele hat, dann wirkt es für den Beobachter erst …
Auf jeden Fall. Ich beobachte das auch immer wieder. Ich hatte nach dem Studium einen Lehrauftrag und habe für 2,5 Jahre an der Uni Illustration unterrichten dürfen. Das war recht spannend. Der Austausch, beispielsweise. Ich war ja selbst kurz zuvor noch Student. Mir war es wichtig in meinen Kursen einen offenen Austausch unter den Studenten zu fördern, was weniger selbstverständlich ist, als man meinen möchte. Ein Weg, bzw. ein Ziel war es, untereinander offen Kritik äußern zu können um eben auch gemeinsam analysieren zu können: Wieso sehen manchen Sachen spannender, originaler aus als andere?

Und woran kann ich das erkennen, dass das was mir jetzt gerade auf einem Bildschirm oder Blog gezeigt wird, vielleicht nett aussieht, aber es auf jeden Fall nicht original ist?

Heute läuft es häufig so: Es präsentiert sich scheinbar jeder, ohne sich die Zeit für die eigene Reife zu nehmen. Viele präsentieren sich viel zu früh, ohne etwas Präsentationsreifes erreicht zu haben. Das sieht man den Arbeiten häufig an, auch fernab vom subjektiven Geschmack. Man muss nicht perfekt zeichnen, malen oder sonst wie gestalten können, doch man sieht selbst als Laie, der vielleicht nicht technisch versiert ist und in dem Metier drinnen steckt, was anspricht und was nicht. Muss man wirklich jeden Hirnfurz der Welt präsentieren? Sehr spannend kann es sein, Menschen zu betrachten, die offensichtlich gar nichts mit all den Gestaltungsdisziplinen zu tun haben, diese sich Arbeiten angucken – und zu sehen, welche Gefühlsregungen sich bei ihnen äußern. Diese sind oft ungefiltert, direkt und gnadenlos ehrlich (…)

Man muss sich heute, genauso wie früher um die ehrlichen Sachen und die Qualität bemühen – die fällt einem nie in den Schoß.

Wie bist zu zur Gestaltung des Platten-Covers von Brenk „Gumbo 2“ gekommen?
Wir hatten von unserem Design Büro aus, einfach ins Blaue hinen, Flyerkarten und Promomaterial verschickt. Unter den Empfängern waren auch ein paar Labels, die mir gefallen – eines davon war eben Melting Pot Music. Kurz darauf war ich in Wien gewesen und habe NYCHOS besucht (des Treffen mit den Weirdos, 2011). Am letzten Tag, bevor ich zum Flughafen bin, saß ich in einem Café, im Phil, dort ist auch ein Buchladen mit drin. Dort habe ich in einem Buch gestöbert, in dem alle möglichen Monster aus dem Gozilla-Kosmos aufgeführt, kategorisiert und analysiert wurden. Mit anatomischen Zeichnungen, in welchen Filmen sie vorkommen, welche Eigenschaften sie haben und so fort. Zurück in meinem Büro wartete eine Nachricht von Melting Pot, ob ich  Interesse hätte für Brenk Sinatra das Album-Artwork zu machen. Dadurch entstand der Kontakt mit Brenk. Auf die Frage ob er irgendwelche Vorstellungen bezüglich des Covers hätte, kam nur so eine Idee von ihm. Er schickte mir exakt das Bildmaterial von dem Gozilla Buch zu. Ein toller Zufall und gutes Omen.

Letztendlich hat sich die Arbeit anders entwickelt. Ich bin sehr glücklich mit dem Album, auch musikalisch betrachtet.
Neulich wurde ich echt positiv überrascht, weil Brenk ein Foto gepostet hatte, auf dem DJ Premier in seinem Studio zu sehen war. Im Hintergrund waren natürlich haufenweise Platten aufgestellt und ganz vorne, auf einem Stapel, die „Gumbo II“ vom Brenk – da war schon ein breites Grinsen auf meinem Gesicht.

Deine Charaktere tragen verspielte Elemente und Humorvolles in sich. Es heißt, Humor ist gerne ein Ausweg bzw. Puffer dafür, dass man sich akzeptiert und mit Niederlagen umgehen kann. Wie siehst du das?
Humor ist eine essentielle Kraft im Leben. Ich gehöre zu den Menschen, die sehr emotional sind, die sowohl das Leben sehr hoch zu schätzen wissen als auch  wirklich tief sinken können. Da ist Humor definitiv der rettende Anker, der einen nicht komplett abstürzen lässt.

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SucreriesEnMasse2/2014
SucreriesEnMasse2/2014

Siehst du gesellschaftlichen Mehrwert in deiner Arbeit?
Ja. Meine Arbeiten haben durchaus ein gewisses Gewicht was unterschiedliche Bedeutungsebenen angeht. Mal simpler gestrickt, mal sehr verschachtelt, doch niemals banale Dekoration. Ich mache Arbeiten die zum Denken, Träumen und sich Fallen lassen anregen sollen, ohne zu definieren wie dies zu geschehen hat. Ich halte nicht viel davon vorzuschreiben, wie man Kunst – sei es Musik, Kunst, oder was auch immer – zu konsumieren und zu empfinden hat. Wenn es passiert, dass meine Bilder es schaffen Menschen auf irgendeine Weise zu berühren und zu packen, großartig. Wenn nicht, auch okay.
Außerdem mache ich immer wieder mal Workshops mit Jugendlichen mit den verschiedensten sozialen Hintergründen. Dort versuche ich nach Möglichkeit auch immer etwas, über die technischen Kniffs hinaus, weiterzgeben. Each one teach one.

Ich denke es sind sehr oberflächliche Zeiten in denen wir leben. Alles scheint so mittelmäßig und beliebig austauschbar. Dinge mit Substanz sind jedoch nicht so.  Oder es wird so ein Pseudo-Tiefgang suggeriert. Jeder macht jetzt Yoga in Neo-Aerobic-Version und meint dadurch irgendwie „spirituell“ zu sein, ohne sich der wirklichen Bedeutung von Spiritualität bewusst zu sein. Trotzdem rennt jeder mit Fresse durchs Leben und pflaumt sich bei jeder Gelegenheit an. Leider kann man es sehr häufig beobachten, wie wenig Aufmerksamkeit und Respekt die Menschen sich gegenseitig schenken.
Vieles wird so weichgespült. Dinge werden einem als real verkauft, die einfach wirklich nur schwach sind. Ich mag Dinge mit Tiefgang, was nicht heißen muss, dass diese stets schwer zu (be)greifen sind. Wenn man sich in der Welt der Musik ansieht, wer den Echo Award bekommt, oder vergleichbare Auszeichnungen, dann empfinde ich das immer als sehr armselig. Das überträgt sich auf die verschiedensten (kulturelle) Bereiche. Es wird immer eingetrichtert und kommuniziert:

Die Massen-Kompatibilität und der begleitende konstruierte, gefakte kommerzielle Erfolg ist gleich der Beweis für Qualität. Das glaube ich einfach nicht, lasse mir sowas nicht als Allgemeingültigkeit aufdrücken und nehme das auch so nicht an. Ich habe einen persönlichen Geschmack. Den sollte sich jeder selbstständig großziehen und dafür einstehen.

In der Gestaltung und im kreativen Arbeiten zählt heutzutage oft nur das Endprodukt. Man hat das Gefühl, keine Zeit zu haben, um gute Ideen zu entwickeln. Spürst du dieses Problem in deiner Arbeit?
Definitiv. Ich selbst habe lange lernen müssen – und tue dies immer noch. Bei mir herrschte der Eindruck, also mich persönlich betreffend, dass ich eher ein Spätzünder bin. Vielleicht war ich zu verwirrt von alldem was in der Welt passiert und meinen eklektischen Interessen. Es war schon so, dass ich gespürt habe, da ist etwas, da reift etwas, aber es ist für mich noch nicht einfach zu greifen und außerdem nicht präsentationsreif. Ich brauchte meine Jahre, in denen ich mich vielseitig ausprobieren konnte. Dadurch habe ich mich auch immer wieder anderen Gestaltungsdisziplinen zugewandt, was mir heute zugute kommt. Es ist wichtig für einen Gestalter/Künstler/Designer zu wissen wie Dinge und Arbeitsprozesse ineinandergreifen.
Jeder ist für sich persönlich, seinen Werdegang und den seiner Arbeit verantwortlich. Man darf dem bewusst und ehrlich entgegentreten, indem man sagt: „Okay, meine Arbeit braucht einfach so und so viel Zeit, sonst wär es nicht meine Arbeit.“ Alle die daran Spaß haben, haben Spaß daran, eben weil die Arbeit eines Künstlers sie so ist, wie sie ist. Und das braucht einfach seine Zeit. Gutes braucht eben meist seine Zeit. Deswegen muss man unbedingt üben konsequent zu arbeiten und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Vor allem nicht von außen.

Am Wochenende nutzt du kein Internet?
Stimmt. Zumindest versuche ich dies nach Möglichkeit auf ein Minimum zu reduzieren. Zuhause habe ich kein Internet mehr. An einem bestimmten Punkt in meinen Leben, nachdem ich überdeutlich zu spüren bekam, dass ich dauerhaft sehr gestresst und überarbeitet war, habe ich nach Wegen gesucht, wie ich persönlich entschleunigen kann, wie ich mich wieder gesünder fühle. Was meinen Umgang mit dem Internet, generell neuen Medien und Social Networks angeht, bin ich da sehr skeptisch geworden. Ich nutze diese natürlich auch. Beruflich ist das heutzutage unabdingbar. Ich guck hier und dort rum, jedoch tut mir dies nicht immer gut und ich fühle mich nicht immer wohl dabei.

Ich habe mich gefragt woran das liegen mag und hatte dieses Thema auch mit Freunden und befreundenten Künstlern diskutiert. Wächst in einem durch das Betrachten der Arbeiten anderer der Leistungsdruck stark an? Man sieht ziellos im Netz rum, sieht andere Künstler deren Arbeiten man toll findet, man sieht noch mehr, auch viel Durchschnittliches, bis hin zu unwichtigem und miesem Zeug. Irgendwann fühlt es sich nicht mehr schön an, wenn man da so herum schaut. Ist man übersättigt? Ist es weil man das Vergleichen anfängt? Man hält die Arbeiten von anderen immer deutlich höher als die eigenen, was ein Stück weit auch in Ordnung ist. Irgendwann kann das auch kippen. Leistungsstress, Existenzsorgen, Überarbeitet sein aufgrund mangelnder Ventile zur Ausgeglichenheit, dies alles sind weit verbreitete Probleme und man spricht in unserer Leistungsgesellschaft zu selten offen darüber. Für mich habe ich (unter anderem) herausgefunden, ich brauche daheim kein Internet. Ich bin genug im Bureau, Atelier, generell am Arbeiten und ich habe mein Smartphone für alle Fälle. Wenn ich Zuhause bin, dann bin ich zuhause. Nicht nur physisch. Da widme ich mich meiner Plattensammlung, meinen Freunden, meinem Lesestoff und meiner Küche. Das tut mir im Allgemeinen auch wirklich sehr gut.

REM-Finissage/June2014
REM-Finissage/June2014

„ICONES Number 1“ ist noch bis 18. Juni 2014 im RABBIT EYE Movement Space auf der Gumpendorferstraße in Wien zu sehen.

CONE the Weird ist auf Facebook, Instagram und www.conestruction.de zu finden.