Vor einigen Wochen sorgte Absztrakkt durch den Track „Walther“ und vor allem diverse Facebookposts für Aufmerksamkeit, die viele Fans verwirrte. So sprach sich der Rapper, der zwar in Deutschland lebt, aber in Österreich geboren wurde, bei der Bundespräsidentschaftswahl für Norbert Hofer aus und gab ein Feature mit Kilez More aus Wien bekannt, dessen Tracks neben berechtigter Gesellschaftskritik oft auch verschwörungstheoretische Ansätze hat. Fans, die besagte Aussagen kritisierten, wurden teilweise geblockt, die Posts kurze Zeit später wieder gelöscht (Screenshots liegen der Redaktion vor). „Walther“ führte zu einer Art Spaltung seiner Fan-Gemeinde, viele waren enttäuscht ob nationalistischer, pegidaesker Gedankengänge, andere fanden die Kritik überzogen. Grundsätzlich ist es Absztrakkts gutes Recht in einer demokratischen Gesellschaft, andererseits wirft es ein anderes Bild auf den überzeugten Buddhisten, dessen Musik fernöstliche Weisheiten predigt.
Ein überraschender Eingriff in die Diskussion kommt nun von österreichischer Seite. Def Ill, der dafür bekannt ist, zu gewissen politischen und gesellschaftlichen Missständen Stellung zu beziehen, veröffentlichte gestern Abend einen Track namens „AbSStraKKKt“, der einigen Leuten aus der Seele sprechen dürfte und eindeutig als Diss eines zwiegespaltenen Fans zu verstehen ist. Ebenso veröffentlichte er ein ausführliches Statement dazu. Dort heißt es zum Track „Walther“:
„Ich sehe da keine Lösungsvorschläge, sondern nur unreflektierte Kritik, eine reine CONTRA & ANTI-HALTUNG (mit seinen Worten: einfach zu Anti, fehlender Antrieb) und keinen positiven Input, nur patriotische Floskeln, die sehr einseitig PEGIDA-ARTIG klingen und dem Grundkonsens des Buddhismus widersprechen.“
Der Track sei entstanden, um seine Enttäuschung über einen Rapper, den er all die Jahre so intensiv gefeiert, gehört und beworben hat, zu verarbeiten. Der Beat und die thematisch passenden Cuts kommen von Konstantin Diggn.
https://soundcloud.com/konstantin-diggn/def-ill-absstrakkkt
