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Musikalische Zeitreise in die Disco-Szene von Lagos // Stream

Musikalische Zeitreise in die Disco-Szene von Lagos // Stream

Die 1970er-Jahre bilden ein besonders turbulentes Kapitel in der Geschichte Nigerias. Beginnend mit dem Ende des Biafra-Kriegs (Bilder von hungernden Kindern gingen um die Welt), prägten vor allem häufige Regierungswechsel das Jahrzehnt. 1979 wurde schließlich Shehu Shagari zum Präsidenten gewählt, der für vier Jahre die Geschicke des Landes leiten und die Lage stabilisieren konnte – bis auch er aus seinem Amt geputscht wurde. Die Stabilisierung unter Shagari stand mit einem massiven Ölboom in Verbindung, durch welchen Nigeria zum größten Erdölexporteur am afrikanischen Kontinent avancierte.

Auf die Kultur des Landes hatten diese verschiedenen Entwicklungen große Auswirkungen. Der ökonomische Aufschwung begünstigte die Entstehung neuer Plattenlabels und Clubs, die als Ausdruck des Lebensgefühls einer neu entstandenen, reichen Oberschicht in den 1980er-Jahren fungierten. Deren Blick richtete sich nicht nur modisch in die USA, auch musikalisch dienten die dortig populären Stile des Disco und Funk als Referenzquellen. Epizentrum der Boogie/Disco-Szene Nigerias wurde die pulsierende Millionenmetropole und damalige Hauptstadt Lagos.

Unglücklicherweise gingen viele Perlen nigerianischer Disco-Musik in den Folgejahren verloren, die meisten blieben außerhalb von Nigeria (manche außerhalb Lagos) weitgehend unbekannt. Das britische Label Soundway Records will diese Situation mit der Veröffentlichung der Compilation „Doing It in Lagos“ ein Stück weit ändern. Die Compilation bietet 21 qualitativ hochwertige Tracks aus der goldenen Ära der nigerianischen Discomusik auf, die einen ersten Einblick in diese Art westafrikanischer Adaption amerikanischer Populärmusik darbieten. Vertreten sind dabei Künstler wie Peter Abdul, Danny Offia, Sony Enang oder Lexy Mella (aka Rap Master Lexy Mella).

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