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Eine Ode an den Ghettoblaster

Eine Ode an den Ghettoblaster

eminemSchon in den 50er-Jahren wurden portable Geräte zum Abspielen von Kassetten entwickelt, doch aufgrund des hohen Stromverbrauchs und des Gewichts der Apparatur (13 kg wiegte der Sharp VZ-2500), dauerte es noch bis in die 60er, bis die ersten „Ghettoblaster“, wie man sie heute kennt, entstanden sind. Obwohl es eine gewisse Einschränkung durch den Batteriebetrieb gab, fanden die Boomboxen hohen Anklang. Denn durch die klassischen Röhrenverstärker wurde ein Höchstmaß an Soundqualität erreicht. Marken wie JVC, Sharp, Aiwa, Sony, Toshiba und Sonic nutzen den Boom, um ihre Boxen noch pompöser und eindrucksvoller zu gestalten.

Vor allem in den ärmeren Vierteln in den USA wurden die Boomboxen zu Statussymbolen einer Generation. Der HipHop wurde immer größer, die Breakdancer konnten endlich vor der Tür üben und die Graffiti-Szene konnte nun Musik beim Sprayen hören. Auch auf dem Basketballplatz wurde er immer berühmter. Das Wort Ghettoblaster entstand. Und mit ihm eine Bewegung, die ihn als Zeichen der Rebellion ansah – jederzeit und allerorts konnten Jugendliche laut Musik hören. Denn nun konnte die Message der Jugend auf voller Lautstärke verbreitet werden. In Manhattan trafen sich sogar oft viele Menschen mit ihren Blastern und stellten denselben Radiosender ein, um die Lautstärker zu vervielfachen. Der Aiko ATPR-9000 zum Beispiel wurde auch „beach goer“ genannt, da er einer der leichteren Geräte war und sich so für Strandbesuche eignete.

Nach der Blütezeit der Boombox begann ein Wettrüsten der Firmen – besser, aber billiger. Das funktioniert leider selten gut. So wurde der Markt von schlechter Qualität überschüttet. Heute haben wir ein neues Hoch erreicht. Mit Geräten wie dem SoundWave SW50 Bluetooth Lautsprecher kann die Musik ganz einfach vom Handy oder dem Computer per Bluetooth gestreamt werden. Sogar bis hin zu einer Entfernung von zehn Metern.

Eine großartige Fotostrecke „The Boombox Project“ von Lyle Owerko stellt einmalig die Ästhetik einer vergangen Generation dar. Hier geht es zur Galerie.

 

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