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Einstieg ins Rap-Geschäft – erste Schritte für upcoming Artists

Einstieg ins Rap-Geschäft – erste Schritte für upcoming Artists

Wer eine große Begeisterung für Rap-Musik hat, überlegt womöglich selbst in das Geschäft einzusteigen oder hat schon erste, kleinere Gehversuche unternommen. Um szeneintern oder sogar kommerziell Erfolg zu haben, müssen upcoming Artists zunächst eine solide Basis schaffen. Hier gibt es einen kleinen Überblick über die zentralsten Punkte, die dabei von Bedeutung sind. 

Eigene Songs, eigener Vibe

Am Anfang einer jeden Musikkarriere stehen die ersten eigenen Songs. Mittlerweile ist es durch den technischen Fortschritt vergleichsweise leicht, eigene Tracks aufzunehmen und die Musik selbst zu veröffentlichen. 

Eigene Songs produzieren

Wer sich ein wenig ausprobieren möchte, findet im Netz eine viele Free Beats, die sich optimal für Einsteiger eignen. Schon für kleines Geld kann ein Home-Studio für die Aufnahmen eingerichtet werden. Hierbei sind unter anderem wichtig: 

  • ein leistungsfähiger PC,
  • ein Musikprogramm (eine sogenannte DAW)
  • sowie ein solides Mikrofon. 

Auf den Free-Beats können erste eigene Texte entstehen. Hierfür sollte der Rapper die Basics kennen. In vielen Standard-Rap-Songs haben die Strophen 16 Zeilen, der Refrain jeweils 8 Zeilen – wobei dieses Grundkonzept in den letzten Jahren etwas aufgeweicht wurde. 

Der Newcomer kann für die ersten Tracks die Stile bekannter Artists analysieren und sich zunächst hieran ein wenig orientieren. Gerade zu Beginn besteht die Möglichkeit, mit Fleiß und Leidenschaft von Track zu Track große Fortschritte zu machen. 

Die Songs können dann über YouTube oder andere Plattformen wie Spotify veröffentlicht werden. Mittlerweile ist das für Privatpersonen mit wenigen Klicks machbar. Hier gibt es dann ein erstes Feedback der Hörer.

Etwas Unverwechselbares schaffen

Im besten Fall sollte der Einsteiger bereits relativ am Anfang versuchen, einen eigenen Stil zu finden. So hat er die Möglichkeit, sich von der großen Masse an jungen Rappern abzuheben und mit musikalischen Alleinstellungsmerkmalen zu glänzen. 

Das wiederum hat zur Folge, dass der Aufbau einer eigenen Community sowie einer ersten kleinen Fanbase deutlich leichter fällt. Wichtig ist, dass der eigene Stil authentisch ist und dem Künstler selbst gefällt. Nur so kann eine musikalische Kredibilität entstehen, die zu einem runden Gesamtbild beiträgt. 

Produzenten und Management suchen

Wenn bereits ein kleiner Hype besteht, ist es sinnvoll, im nächsten Schritt nach Produzenten und einem Management zu suchen. Alternativ können die Instrumentals für die eigenen Songs selbst erstellt werden. 

Produzenten suchen – oder selbst produzieren

Bei der Suche nach Produzenten besteht die Option, auf Newcomer zu setzen oder sich die Instrumentals von bereits bekannten Größen bauen zu lassen. Letzteres ist sicherlich oftmals mit einer hohen finanziellen Aufwendung verbunden. Andererseits entsteht dadurch Qualität, womöglich kann außerdem vom Namen des Producers profitiert werden. 

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Instrumentals selbst zu produzieren. Unter anderem folgende bekannte Rapper aus dem deutschsprachigen Raum sind diesen Weg vor allem zu Beginn ihrer Karriere gegangen: 

Das hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen werden Kosten für Beats gespart, was gerade zu Beginn einer Karriere den positiven Effekt mit sich bringt, mehr in Marketing investieren zu können. Zum anderen kann der Rapper sich ein zweites Standbein als Producer aufbauen. 

Das Management 

Ebenfalls von Bedeutung ist das Management. Mit der richtigen Unterstützung fällt es deutlich leichter, Zugang zu wichtigen Medien und Events zu bekommen. Bei der Auswahl sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden. 

Zum einen ist es wichtig, dass das Management über umfassende Kontakte in der Szene sowie zu Anlaufadressen des Mainstreams verfügt. Im besten Fall vertritt der Manager bereits einige große und bekannte Acts – von diesen Verbindungen kann der Newcomer womöglich ebenfalls profitieren. 

Gleichzeitig sollte der Artist darauf achten, dass der Deal fair ist. So bekommen Manager im Normalfall 15 bis 20 Prozent der Bruttoeinnahmen des Künstlers. Dazu gehören unter anderem: 

  • Tantiemen von Plattenverkäufen und Streams, 
  • Einnahmen von den Verwertungsgesellschaften
  • sowie Einnahmen von Live-Auftritten. 

Gerade Newcomer sollten darauf achten, dass diese prozentuale Beteiligung nicht überschritten wird. Außerdem sollten die Leistungen und die Vergütung in einem Vertrag festgehalten werden. 

Soziale Medien und Image

Zwei weitere wichtige Faktoren, die entscheidend dazu beitragen können, ob eine Karriere im Bereich des Raps erfolgreich wird, sind die Nutzung der sozialen Medien und das Image. 

Bedeutung der sozialen Medien

Gängige soziale Medien, die sich für das Marketing von Rappern eignen, sind allen voran TikTok und Instagram. Ersteres hat seit einiger Zeit einen großen Hype kann unter anderem für Livestreams und die Interaktion mit den (vor allem jüngeren) Fans genutzt werden. 

Dabei sollten Humor und Entertainment im Vordergrund stehen. Instagram wiederum eignet sich für Einblick in den Alltag des Künstlers durch Fotos und kurze Videos. Diese können sowohl die Arbeit im Studio als auch Live-Auftritte zeigen. Zudem sind private Fotos, zum Beispiel aus dem Urlaub oder vom Feiern, sinnvoll. So entsteht für die Fans das Gefühl einer gewissen Nahbarkeit. 

Das passende Image

Nicht minder wichtig ist das Image des Rappers. Zum einen sollte das öffentliche Bild zu seiner Musik passen, zum anderen zur Persönlichkeit des Acts. In diesem Zusammenhang spielt vor allem in der Rap-Szene das Thema Glaubwürdigkeit eine sehr große Rolle. 

Bis zu einem gewissen Grad lässt sich das Image beeinflussen. Möglich ist das vor allem durch die Storys und Hintergründe, die zu einem Rapper veröffentlicht werden. Andererseits können Berichte in den Medien über verschiedene Vorgänge und Vorfälle imageprägend sein. 

Zu einem Image kann eine gewisse Härte gehören, Partys und Luxus spielen für die öffentliche Wahrnehmung vieler ebenfalls Rapper eine Rolle. Bei alledem muss berücksichtigt werden, dass das Image eines Rappers für den Erfolg eine besondere Bedeutung hat. So wird von den Fans deutlich mehr als in anderen Musikrichtungen Wert darauf gelegt, dass nicht nur die Songs eines Rap-Künstlers stimmen, sondern auch das sprichwörtliche Gesamtpaket. 

Alben, EPs, Singles und der eine Hit

Des Weiteren gibt es verschiedene Formate, mit denen Musik veröffentlicht werden kann. Dazu gehören allen voran: 

  • Alben,
  • EPs
  • und Singles. 

Alben und EPs

Alben und EPs sind Projekte, auf denen gleich eine ganze Reihe von Songs veröffentlicht werden. Dabei sind erstere deutlich länger als Letztere. EPs enthalten normalerweise zwischen 3 und 6 Songs, Alben wiederum können 10 Songs, aber auch über 20 Tracks enthalten. 

See Also

Die Bedeutung des Albums ist in den letzten Jahren immer mehr in den Hintergrund gerückt. Allerdings können Rap-Acts gerade Fans aus der Szene mit einem durchdachten und gut konzipierten Langspieler sicherlich oftmals begeistern. EPs eignen sich, wenn der Fokus auf Einnahmen durch Streams liegen soll. 

Singles und Fokus auf Hits

Singles wiederum haben in den letzten Jahren in der Hip-Hop-Welt als Bedeutung gewonnen. Gerade durch Spotify können sich junge Acts mit einem beliebten Song und vielen Streams vergleichsweise einfach einen Namen machen. 

Ein allgemeingültiges Rezept für eine Hitsingle gibt es nicht. Allerdings kann die Beachtung einiger wesentlicher Parameter hilfreich sein. So sollte der Song stilistisch und inhaltlich den Zeitgeist widerspiegeln. Gleichzeitig ist ein einfacher und gleichzeitig eingängiger Refrain eine Hilfe dabei, möglichst viele potenzielle Hörer mit einem Song zu erreichen. 

Umgang mit Erfolg und Publicity

Wer aus der Musik eine Karriere machen möchte, sollte zumindest eine grobe Idee haben, wie er mit der Situation umgeht, wenn womöglich plötzlich und überraschend, zum Beispiel durch eine Hitsingle, großer Erfolg da ist. 

Finanzielle Fragen

Unter anderem sind in diesem Zusammenhang finanzielle Fragen von Bedeutung. So sind bei frisch erworbenem Reichtum verschiedene Aspekte zu beachten. Wer einen Superhit landet, kann das daraus resultierende Einkommen womöglich sogar mit dem Gewinn in einer Lotterie vergleichen. 

Im Zusammenhang mit Letzterem finden sich im Netz einige hilfreiche Tipps und Ideen, worauf zu achten ist. Dazu gehört unter anderem, ein Team aus Rechts- und Finanzfachleuten zusammenzustellen. Zusätzlich müssen steuerliche Fragen beachtet werden. Um den wirtschaftlichen Vorteil nicht gleich wieder zu verlieren, ist es außerdem sinnvoll, die Ausgaben einzuschränken bzw. in einem sinnvollen Rahmen zu halten. 

Das Thema Privatsphäre

Darüber hinaus spielt im Zusammenhang mit dem Erfolg die Privatsphäre eine Rolle. Einige Rapper tragen viel aus ihrem persönlichen Leben nach außen – sei es in der Musik oder in andren Formaten wie Dokus. Bushido zum Beispiel gab bereits in mehreren solcher Serien Einblicke in sein Familienleben

Gerade für Einsteiger jedoch kann es sinnvoll sein, die Privatsphäre etwas mehr zu schützen. Dabei sind Infos zum Wohnort, der Beziehungsstatus und Ähnliches relevant. So bleibt mehr vom persönlichen Leben übrig, was wiederum gewisse Rückzugsräume bietet. 

Fazit 

Wer in die Rap-Szene einsteigen möchte, sollte zunächst erste eigene Songs aufnehmen. Im nächsten Schritt ist es sinnvoll, Produzenten und ein Management zu suchen. Für den Erfolg spielen außerdem die sozialen Medien, das Image und die Formate der Veröffentlichungen eine Rolle. Schlussendlich ist es sinnvoll, im Fall eines Erfolgs bedacht zu handeln, um die neu gewonnen Beliebtheit und wirtschaftliche Freiheit nicht gleich wieder zu verlieren. 

Bildquellen:

Bild 1: Adobe Stock, © Davide Angelini (#436477534)

Bild 2: Adobe Stock, © junce11 (#136358497)

Bild 3: Adobe Stock, © Look! (#446899277)