"The hardest thing to do is something that is close…
Nachdem Hanybal bereits im März 2018 den Nachfolger von „Haramstufe Rot“ ankündigte, lässt er ein Jahr später mit der ersten Video-Single aus „Fleisch“ endlich Taten folgen. Die Wahl fiel auf den Titeltrack, etwaige Befürchtungen werden konsequent widerlegt. Kein Autotune, kein schiefer Gesang, kein Shisha-Trap, kein Schnee-Video. Nicht einmal gekaufte YouTube-Klicks. Einzig eine Gucci-Kappe erinnert an den bemitleidenswerten gegenwärtigen Zustand von Deutschrap. Sonst ist „Fleisch“ harter Straßenrap, vorgetragen auf monotonen Streichern. Keine Frage: Der von DJ Durak, Chryziz und Semibeatz produzierte Song weckt Erwartungen auf das Album, für das noch kein Releasedate bekanntgegeben wurde.
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— Hanybal (@HanybalHanybal) March 5, 2019
Eine gewisse Skepsis bleibt aber vorhanden, denn: Hanybal ist zwar bekannt dafür, als Featuregast schamlos seinem Gastgeber die Show zu stehlen und über ein gutes Händchen beim Auswählen der Album-Singles zu verfügen, gleichzeitig auf seinen Alben aber weniger glücklich zu agieren. Sowohl auf „Weg von der Fahrbahn“ als auch auf „Haramstufe Rot“ versagte die Qualitätskontrolle. Beide Alben sind bis auf den Rand vollgestopft mit Songmaterial, „Weg von der Fahrbahn“ beinhaltet 19, „Haramstufe Rot“ 20 Songs – und beide Alben verfügen über ein hohes Maß an Füllern, wodurch eine beachtliche Anzahl an guten Songs heillos untergeht. Bleibt nur zu hoffen, dass „Fleisch“ kompakter gestaltet ist und nicht jeder Azzlack-Youngster, der momentan halbwegs gerade das Mikrofon halten kann, einen Slot auf dem Album bekommt.
Trotz Albumpause war Hanybal in den vergangenen drei Jahren nicht untätig: So steht eine Reihe von Gastauftritten in seiner Diskografie. Neben naheliegenden Features auf 385i/Azzlackz-Veröffentlichungen trat Hanybal auch auf einem Song von Ufo361 („Gott sei dank“ auf „Ich bin 3 Berliner“, 2017) sowie von Bonez MC und RAF Camora („Kompanie“ auf „Palmen aus Plastik 2“, 2018) in Erscheinung.
Das Thema „Fleisch“ ist kein neues im Deutschrap: 2011 coverte Tarek K.I.Z. den Song „Meat“ von Brotha Lynch Hung, sein „Fleisch“ landete schließlich auf dem K.I.Z.-Album „Urlaub fürs Gehirn“.
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