Now Reading
Illogic & Blockhead – Capture The Sun

Illogic & Blockhead – Capture The Sun

(Man Bites Dog Records/ VÖ: 16.4.2013)

Ich geb’s ja zu: Das US-Rapjahr 2013 verlief bisher eher enttäuschend, wenige Lichtblicke können nicht darüber hinwegtäuschen, dass einfach zu viele Alben dieses Jahr nicht wirklich das hielten, was sie versprachen. Was das jetzt mit „Capture The Sun“ von Illogic & Blockhead zu tun hat? Nun, auf dem ersten Blick zum Glück gar nix. Auf dem Zweiten allerdings eine Menge. Aber alles der Reihe nach.

Blockhead dürfte der Rap-Öffentlichkeit vor allem als Produzent für  Underground-Größen wie Aesop Rock und Cage bekannt sein, Illogic, Rapper aus Columbus, Ohio, werden zwar seit jeher enorme Skills zugesprochen, welche er bisher jedoch nicht auf Albumlänge umsetzten konnte, wobei es, besonders beim halbgaren „Diabolical Fun“ vor allem an wirklich ausdrucksstarken Beats, die gekonnt die poetischen Raps Illogics untermauern, mangelte. Dass dies bei der Zusammenarbeit mit Blockhead endlich anders sein könnte, wurde schon durch die vorher veröffentlichten, starken EPs deutlich; dass jenes aber auch auf Albumlänge so gelingt, davon war nicht auszugehen, liefern doch die beiden auf „Capture The Sun“ wahrlich ein echtes Rapfeuerwerk ab: so zeigt schon die erste Nummer „Neva Heard“, ausgestattet mit Vocalcuts von Public Enemy, das „Capture The Sun“ zusammenführt, was zusammengehört – einen enorm starken Rapper und einen ebenso fähigen Producer.

Blockhead diktiert in der Folge den Takt und liefert mal jazzige Beats, mal richtige langsame, von Gitarrenklängen getragene Sounds, manchmal geht es aber auch abstrakter zur Sache- doch das, abgerundet von exzellenten Cuts, passt alles. Illogic gibt sich philosophisch ohne dabei irgendwie peinlich zu wirken und erweckt hierbei Assoziationen an Atmosphere’s Slug, was sicherlich nicht negativ gemeint ist, denn ähnlich wie der Rapper aus Minneapolis (welcher übrigens hier eine Hook abliefert) gibt Illogic enorm viel von sich auf diesem Album preis. Die Themenbandbreite reicht schließlich vom Leben bis zum Tod: so wird etwa eine tolle Ode an das Leben geboten („Beautiful Sunday“), anderseits wird auch das Leben nach dem Tod (auf „One-Way Ticket“) thematisiert. Auch punkto Features gibt sich das Duo stilsicher, fügen sich  doch gediehene Vertreter des US-Untergrunds wie Abstract Rude oder Blueprint nahtlos in das Album ein, ohne Illogic hierbei irgendwie die Show zu stehlen.

See Also

Fazit: Die Sonne konnten die beiden auf diesem Werk zwar nicht einfangen, aber sonst machen sie hier sehr viel richtig. „Capture The Sun“ ist ein Raphighlight, welches unbedingt ausgecheckt werden sollte, andernfalls würde einem etwas entgehen: nämlich eines DER  Rapalben 2013 schlechthin.

[iframe_loader width=“640″ height=“360″ src=“http://www.youtube.com/embed/2EEXYuV_Rp0″ frameborder=“0″]

(thomki)