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Jephza & bitbeats wandern durch das „Unterholz“ // Album

Jephza & bitbeats wandern durch das „Unterholz“ // Album

„Es gibt schweigsame Menschen, die interessanter sind als die besten Redner“, so eines der berühmtesten Zitate von Benjamin Disraeli. „Unterholz“, das Album von Jephza & bitbeats, dass kurz vor Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde, erinnert in vielerlei Hinsicht daran. Nicht nur, dass es in den vergangenen Jahren ruhig um den talentierten Rapper wurde, der bereits im Alter von 15 Jahren die ersten Demotapes releast hat. Das letzte Album „Supertramp“ erschien vor über fünf Jahren, damals noch über das Liebhaber-Label Feine Kreise, das leider mittlerweile seien Pforten geschlossen hat.

Auch das Album selbst, durch seine atmosphärisch-instrumentalen Skits viele ruhige Momente hat, zeigt einen mittlerweile erwachsen gewordenen Rapper, der weiß, wann Zeit zum Reden und wann zum Schweigen ist. Zahlreiche Schicksalsschläge in den vergangenen Jahren haben ihre Spuren hinterlassen. Das Album symbolisiert den Gegensatz zwischen Stadt und Land und den konträren Lebensraum von Jephza und bitbeats – für das Album jedoch haben sie sich gemeinsam fernab der Zivilisation in eine einsame Hütte zurückgezogen, ins Unterholz eben. Das einzige, dafür umso erstaunlichere Feature kommt dabei von Upfront MC von den Split Prophets.

Das traurigste Schweigen jedoch ist das der Szene, die das Release quasi kollektiv verschlafen hat, was zum Teil natürlich auch an einer dezidierten Vermarktung liegt. Trotzdem sollte man den Geschichten von Jephza auch nach längerer Zeit der Abstinenz ein Ohr leihen.

„Unterholz“ erschien über Lagunenstyles, ein junges Label, das erst letztes Jahr gegründet wurde und unter anderem Pimf und Kico beheimatet.

See Also

R.I.P. Davido, dem das Album gewidmet ist.