Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute…
Soll Musik beschrieben werden, greifen viele in die parat stehenden Schubladen, kategorisieren das, was sie hören und drücken diesem einen Stempel auf. Auf viele Arten wurde das musikalische Schaffen des Wiener Duos Konea Ra bereits betitelt, ob als Eso-Elektronika, Indie-Dreampop oder Elektro-Experimental, die Journalisten werden sich nicht einig. Deswegen besinnen wir uns auf den Grundgedanken der Musik und lassen sie für sich selbst sprechen. Wir verraten nur so viel: Matthias und Stephanie von Konea Ra reisen mit ihrer Musik durch ihre Träume, balancieren auf der souligen Stimme der Sängerin und stürzen in die Tiefe, bis ins Innere der Gefühlswelt.
Wie kam es zu eurem zweiten, nach euch benannten Album „Konea Ra“?
Nach „pray for sun“ haben wir gar nicht erst aufgehört zu produzieren. Nachdem klar war, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, mit DJ Phekt und Luma launisch eine Mexiko-Tour machen zu können, haben wir gleich die Interpretation von „Vienna“ in Angriff genommen. DJ Phekt war da mit am Boot, wir haben versucht, den Beat mehr nach vorne zu stellen, sehr stark an Sound und Stimmung gearbeitet und den Schwung gleich in die erste Version von „Boy“ mitgenommen, der sicher einer der intensivsten Tracks des Albums geworden ist. Nach Mexiko, Waves Festival und anderen Konzerten war dann klar: Raum für Stephis Stimme – die einfach eine unglaubliche Live-Sängerin ist, aber Raum auch für jeden einzelnen Sound – das ist der Weg, wie wir Konea Ra schärfen wollten. Wir haben dann relativ früh schon an „Home“ und „Switching Lanes“ gearbeitet, aber auch unglaublich viele Ehrenrunden gedreht wo es einfach nicht funktioniert hat. Der Happy Radio Song gelingt uns einfach nicht. Wir haben uns dann auf das fokussiert, was funktioniert, jeden Song so lang gedreht und gewendet, bis er uns beide 100 prozentig überzeugt hat. „Blue Balloon“ ist so ein Song. Außer Grundstruktur und Beats ist nichts mehr da vom Erstentwurf.
Wovon wurdet ihr bei der Arbeit beeinflusst?
Das zweite Album ist sehr persönlich geworden. Es enthält mehrere Widmungen. An die kleine Nichte, die verstorbene Großmutter, den Vater, den Exfreund … Ein sehr ehrliches Album, welches sehr tief geht. Womöglich hat es für so viel Ehrlichkeit ein wenig Zeit gebraucht. Aber wir haben definitiv zueinander gefunden. Obwohl wir uns von Anfang an sehr gut verstanden haben. Vor allem musikalisch. Mit Matthias macht es einfach am meisten Spaß, im Studio zu arbeiten. Wir schwimmen quasi auf einer Welle. Und beim zweiten Anlauf, unserem zweiten Album hat alles nochmal ein Stückerl besser funktioniert. Reduktion. Platz. Und der daraus resultierende Raum für Emotionen. Die Lieder funktionieren nebenbei extrem gut akustisch. Aber das ist eine andere Geschichte. Hoffentlich bald spruchreif. Soundtechnisch haben wir diesmal alles verwendet, was uns unter die Finger gekommen ist. Unsere Vintage-Synths, Maschine, den verrückten Moog ipad Synth und ausgewählte Softsynths.
Und: wir haben uns punktuell neue Leute geholt. Mit Patrick Pulsinger haben wir aus einigen Songs noch die letzten Prozent herausgekitzelt, Valentin Oman spielt das wunderbare Rhodes Bei Blue Balloon. Alex Rot hat uns wieder bei Vocal Recordings unterstützt und mit Simon Frances haben wir echt einen kongenialen Mastering Engineer gefunden.
Was habt ihr euch für die Live-Auftritte überlegt?
Da haben wir jetzt ein richtig Festivaltaugliche Band zusammengestellt. Mit Drummer (Raphael Rameis von Catastrophe&Cure), halb analog, halb digital, Synths und Backgroundsängerinnen Manuela Diem und Lisa Lurger. Premiere hatte das ganze beim Viennale FM4 Fest, und es hat richtig gut funktioniert. Bei den Videos haben wir wieder mit Andreas Waldschutz zusammengearbeitet, zurzeit entsteht ein Video zu unserer nächsten Single „Blue Balloon“.
Just for the Record mit Konea Ra:
Aktuelle Top 5:
Matthias:
FKA Twigz – LP1
KWABS – Wrong or right EP
Glass Animals – ZABA
Chet Faker – Build on Glass
VV Brown – Samson & Delilah
Stephi:
Kwabs – Wrong or Right EP
The Acid – Liminal
Connan Mockasin – Forever Dolphin Love
Jack White – Lazaretto
Evil Needle – Qualia
Alltime Classics:
Matthias:
Lamb – Lamb
Radiohead – KidA
Portishead – Dummy
The Knife – Tomorrow, in a year
Pink Floyd – The final Cut
TV On The Radio – Return to Cookie Mountain
Public Enemy – Fear of a Black Planet
Saul Williams – Amethyst Rock Star
Stephi:
Prince – Prince
N.E.R.D. – Seeing Sounds
Erykah Badu – Worldwide Underground
Jay Z – Reasonable Doubt
LCD Soundsystem – Sound Of Silver
Frank Ocean – Channel Orange
Michael Jackson – Thriller
Favorite Producer:
at the moment: flume
all time: Rick Rubin, Pharrell Williams
Favorite DJs:
Immer noch Jam Master Jay
Wolfram
Favorite Musicians:
Thom Yorke
Geoff Barrow
Andy Barlow
Keith Jarrett
Marcus Miller
Jack White
Lieblingssongzeile:
„You can try the best you can
The best you can is good enough“
Radiohead – Optimistic
„You should be paranoid without me and with me feel a buzz“
N.E.R.D. – Am I High
Erstes gekauftes Vinyl:
R.E.M. – Drive
Voom Voom – Best Friend
Lieblingsplattencover:
Erstes Sample:
Led Zeppelin: When the leave Breaks (beat)
Real Love – Mary J. Blige
Lieblingsplattenladen:
Market
…war das WhyNot und der Black Market die es seit Ewigkeiten nicht mehr gibt
Lieblingsbeat:
Lamb – five
Tricky / Portishead / Hell Is round the corner / Glory Box => „Ike’s Rap II“ (Isaac Hayes)
Michael Jackson – Beat It
Produziert mit:
Sensitivity, Liebe, Hingabe, viel Emotion
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