Seit der zumindest für damalige Verhältnisse grandiosen Kayo & Phekt EP „Ko Drops“ von 2002 hat sich nicht nur politisch so manches getan und geändert. Die Debüt EP war der siebte Release auf Tontraeger Records, „Des sogt eigentlich“ ois ist der Fünfunddreißigste… Phekt ist zwar bei „Des sogt eigentlich ois“ auch bei acht der vierzehn Tracks mit Cutz vertreten, sein Name taucht aber sonst nicht mehr auf. Kayo rappt durchgehend in Mundart, was zwar bereits bei den Kollaborationsprojekten mit den Markanten Handlungen, den Unsichtbaren und den TTR Allstars der Fall war, doch und das erscheint vielleicht erstaunlich: Kayo ist mit seinen mittlerweile 30 Jahren in seinen Texten und seiner Reimtechnik viel lockerer als noch in seinen Jugendjahren. Während man ihm früher noch Verkrampftheit und Verkopftheit hätte vorwerfen können, kommt das jetzt viel flüssiger. Kayo ist zwar nach wie vor für die Cutz, dennoch scheinen einige Nummern musikalisch wie thematisch für ein breiteres Publikum zugänglich. So ist es nur allzu verständlich, dass „I kenn di doch no net amoi“ und „I woa a amoi jung“ und auch „PurPur“ (auch auf der FM4 Soundselection Vol. 20; 2009) bei FM4 auf Heavy Rotation waren.
Die Hooks kommen sehr flüssig und zum Teil singt Kayo sogar. Außerdem wird größtenteils über die trampelnden Beats von Fid Mella und Brenk gerappt. Darüber hinaus beteiligten sich noch Flip, Mainloop und Stixx an den abwechslungsreichen musikalischen Unterlagen. So gesehen hat das Album auch durchaus einen starken Wiener Schlag. Apropos Wiener: neben Skero, Bauxl (die Antwort), Flip, Jack Untawega und Nora MC ist auch Kamp mit einem Feature vertreten, in dem er gewohnt autobiographisch den Grund seines Lebenswandels preisgibt. Trotz der relativ zahlreichen Features steht Kayo klar im Vordergrund und das Ganze trägt zurecht den Titel Soloalbum: Kayo drückt mit seinen gekonnten Vergleichen, seinem Wort-, und Wissensschatz und den nicht zu verachtenden Rap Skills dem Gesamtwerk ganz klar seine Stempel auf.
(JB)
Die bisherigen Video Auskopplungen in chronologischer Reihenfolge:
Rap Is erwoxn:
httpv://www.youtube.com/watch?v=QTTPa_xT9TY
I woa a amoi jung:
httpv://www.youtube.com/watch?v=oHcxelN8Iv8
PurPur:
httpv://www.youtube.com/watch?v=l4Z48KtJKFA&feature=related
Dubai:
httpv://www.youtube.com/watch?v=V0B_Q6_VkFQ
httpv://www.youtube.com/watch?v=Liav-kC91Pw
Inspiriert vom französischen Kriminaldrama Le Samourai (1967)
httpv://www.youtube.com/watch?v=yG65Stk0eB4
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