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Es ist kurz nach acht Uhr im verregneten Molenbeek, jenem Brüsseler Bezirk, der vor allem als Brutstätte des islamistischen Terrorismus zu zweifelhafter Bekanntheit gelangt ist. Kirk Knights „Skin & Bones“-Tour schlägt hier ihre Zelte auf, während sich vor der Tür ein überwiegend weißes Publikum bereits mit günstigem Nichtshop-Bier und diversen Rauchwaren auf die Show einstimmt.
In einer nicht einmal zur Hälfte gefüllten Halle macht Darrell Cole den Anfang. Das junge Talent aus Antwerpen präsentiert seine erste EP und hat trotz solider Performance sichtlich Mühe, die etwa 60 Anwesenden aufzuheizen. Dennoch wissen Tracks wie „Ready to go“ und „Take me Away“ zu gefallen. Dieser Song wird aufgrund von Materialmangel sogar ein zweites Mal gespielt. Nach knapp 30 Minuten übernimmt Shungu die Turntables. Der Brüsseler Produzent und DJ, bekannt für seine von Jazz und Soul beeinflussten Beat-Sets, macht einen guten Job und verzichtet ob der kaum größer werdenden Crowd beinahe völlig auf schnelle Nummern. Stattdessen gibt es verträumte, samplelastige Klangteppiche. Die Crowd setzt sich langsam aber doch in Bewegung. Der Sound ist wohlbalanciert und satt, wodurch das kleine, aber feine Set ein echter Hörgenuss ist.
Gegen neun Uhr betritt schließlich der Mann des Abends die Bühne. Nachdem sein Tour-DJ mit einigen Klassikern wie „Many Men“ und „Full Clip“ das Publikum auf den vorläufigen Stimmungshöhepunkt gebracht hat, fackelt Kirk Knight nicht lange. Mit „5 Minutes“, „One Knight“ und „Scorpio“ wird von Minute eins an volles Tempo gegangen. Trotz reichlich Energie und Einsatz des Pro-Era-Members, können die knapp hundert Gekommenen nie ganz mitgezogen werden. Relativ schnell schlägt sich das ein wenig in der Motivation des Musikers aus Brooklyn nieder. Ein Phänomen, welches bei – verwöhnten – US-Rappern auch in Wien immer wieder zu beobachten ist. Dennoch kann man Kirk Knight sein Bemühen nicht absprechen. Energiegeladen und mit launigen Ansagen wird das Publikum bei der Stange gehalten und bei Tracks wie „Knight Time“ und „I Know“ springt, zumindest zeitweise, doch noch der Funke über. Zum Schluss verweist Knight schließlich noch auf das baldige Erscheinen eines neuen Tonträgers. Nach knappen 55 Minuten ist dann aber Schluss. Ein guter, aber doch deutlich zu kurzer Auftritt entlässt den Großteil des Publikums mit gemischten Gefühlen. Dennoch macht der Auftritt Lust auf mehr. Und die Pro-Era-Squad kommt bestimmt wieder. The Kreeper moves on, nächste Stopps vor der Rückreise in die USA: Frankfurt, Leeds und London.
Ein Interview mit Kirk Knight findet ihr hier.
Text: Emil Delivuk // Fotos: Juste Tara
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