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Beatshizzle (Februar/17) // Beats & Instrumentals

Beatshizzle (Februar/17) // Beats & Instrumentals

Beatshizzle Februar // The Message
Beat-Rodeo: Eine kleine Auswahl der im Februar erschienenen Releases

In dieser Reihe widmen wir uns monatlich den neuen Releases der Beat- und Instrumental-Szene. Das Meer an großartigen Beats wird von Tag zu Tag größer und nur die wenigsten Produzenten erhalten gerechtfertigte Credits. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Instrumentalreihen – viele der Projekte gehen allerdings in der Flut an Releases einfach unter und werden nicht mit einem eigenen Artikel gewürdigt. Dennoch sind sie relevant genug, um ihnen eine Plattform zu bieten. Auch abseits des neuen Albums von Karriem Riggins, das dank der rauen Kopfnicker mit Detroiter Flavour überzeugt, sind im Februar zahlreiche weitere interessante Projekte erschienen.

jusouL – February

Am 7. Februar wären sowohl J Dilla als auch Nujabes 43 Jahre alt geworden. Über Dezi-Belle wurde zu diesem Anlass die Tribut-EP „February“ des Duisburgers jusouL releast und gedenkt zweier Legenden, ohne die es diese Rubrik in diesem Ausmaß vielleicht nicht geben würde. Beide zieren auch das Doppelcover der 7″, die auf 100 Stück limitiert und Sammlern somit ans Herz zu legen ist. Time to show some respect! – Simon Huber

Kirk Knight – Black Noise

In den vergangenen Jahren hat sich Kirk Knight als begabter Produzent des Pro-Era-Kollektivs profiliert – und nicht zuletzt durch seine LP „Late Knight Special“ auch reichlich Qualität am Mic bewiesen. Mit „Black Noise“, seinem ersten Instrumental-Release als Solo-Artist, überrascht das Multitalent aus New York, denn die traditionellen 90er-Sounds weichen melodiösen, atmosphärisch anmutenden Instrumentals mit verstärktem Synth-Einsatz. Eine weitere stimmige Facette im künstlerischen Portfolio von Kirk Knight. – Simon Nowak

Chinese Man – Shikantaza

Das DJ-Trio Chinese Man meldet sich in fulminanter Manier zurück und behält dabei seinen starken Asien-Fokus. Die Bezeichnung „Shikantaza“ stammt aus dem Japanischen und beschreibt eine Meditationsform, die sich über stilles, „bewusstes“ Sitzen manifestiert. Das fällt beim Hören des gleichnamigen Albums, das viele indische Einflüsse enthält und auch dort aufgenommen wurde, allerdings schwer. Schließlich liefern die Franzosen wuchtige, treibende Klänge, die größtenteils psychedelisch angehaucht sind. Knapp die Hälfte der Tracks enthält dabei Rap-Features, etwa von R.A. The Rugged Man oder seinem Pro­te­gé A-F-R-O. – Simon Nowak

2LATE – Waves

Wo Radio Juicy draufsteht, ist in regelmäßigen Abständen ein neues, dopes Instrumentalalbum eines Newcomers drin. „Waves“ ist das erste Soloalbum des Londoner Produzenten 2LATE, der sich von einer sehr experimentierfreudigen Seite zeigt. Genregrenzen scheinen nicht vorhanden und von klassischem BoomBap („Milky“) bis zu düster scheppernden HiHats („Skrrrt“) ist alles dabei, wirkt dabei nie aufgesetzt und stets on Point. Mein persönlicher Anwärter für das Album des Monats und wird in der Folge auch für etwaige Jahresbestenlisten im Hinterkopf behalten. – Simon Huber

V.A. – Chillhop Raw Cuts

Chillhop Records haut abseits der vierteljährlichen Compilation zur Abwechslung ohne speziellen Anlass ein paar „Raw Cuts“ in den Äther. Eine illustre Runde von Stammgästen dieser Kolumne aber auch unbekannten Gesichtern, vereint in ihrer Vorliebe zu „mellow, jazz infused atmospheric sounds“, schaffen ein zeitloses Sammelsurium von Beats in ihrere Reinform. Kleines Namedropping: Plusma, Philanthrope, Omaure, made in M, tusken., drwn und viele mehr. – Simon Huber

Knxwledge – GREENTXTS.V1

Stones-Throw-Mitglied Knxwledge tobt sich abseits seiner Produktionen für NxWorries, seiner zu Recht hochgelobten Kollabo mit Anderson .Paak, regelmäßig mit Beattapes aus, die er ausschließlich – und für den jeweils gebotenen Umfang viel zu hochpreisig – via Bandcamp vertreibt. Die im Februar von Knxwledge releasten Beatskizzen erscheinen besonders soulig, zumal sie überwiegend dem Herzschmerz und der verlorenen Liebe gewidmet sind. – Simon Nowak

GooMar – The Astral Factor LP

Mit GooMar ins Weltall! Das neue Tape des „Astro-Beatmakers“ ist gänzlich kosmischen Räumen gewidmet – und klingt auch durchaus abgespact. Sein musikalischer Forschungsbericht aus galaktischen Sphären ist geprägt von düsteren Sounds und schmetternden Drums, doch bei sorgfältiger Begutachtung erscheinen die als Tracks an die Erdbewohner übermittelten Beobachtungen ziemlich wechselhaft. So verschaffen weltentrückte Klangbilder einen akustischen Blick in die Sterne, während einige bedrohlicher wirkende Sounds eher die Furcht auslösen, bald Sternchen zu sehen. – Simon Nowak

Chrisfader & Werd – The Lazy Artist EP

Die DJs Werd von Long Lost Relative und Chrisfader vom heimischen Qualitätsgaranten Duzz Down San verbindet eine jahrelange Freundschaft, in dessen Folge einige Projekte mit Beteiligung beider Labels entstanden. Nun haben sie sich zusammengeschlossen, um mit „The Lazy Artist“ ihre Interpretation von modernem Downbeat in Form einer EP festzuhalten. Faul sind die zwei beileibe nicht, Werd veröffentlichte vor Kurzem sein Debütalbum, Chrisfader war unter anderem auf der aktuellen EP von P.Tah & Con vertreten. – Simon Huber

Russian Hip Hop Killaz Instrumental Ensemble – Enta The Breaks

Auch von POSTPARTUM. gibt es ein neues Release und vereint DATMF-Mastermind Thelonious Coltrane mit seinen russischen Kollegen Aestethic & Funky Waves. Zusammen ergeben sie das Russian Hip Hop Killaz Instrumental Ensemble und liefern eine Stunde feinsten BoomBap mit teils russischen Samples. Prädikat dope! – Simon Huber

Mr. Backside – Supermarkt

Nach dem Sexkino direkt mal ab in den Supermarkt, fürs Wochenende vorsorgen„, so lautet der Plan von Mr. Backside. Der ungekrönte König der Skits und Filmzitate instrumentalisiert für sein neues Release „Supermarkt“ auf Amajin Records den Ausflug in selbigen und landet schlussendlich – wie könnte es anders sein – vorm „Bierregal“. Der Weg bis dahin ist aber kein einfacher und definitiv in seiner Gänze hörenswert. – Simon Huber

V.A. – Beats am laufenden Band

Das Groove Yard Eisenach war in den vergangenen Jahren eine der Anlaufstellen für deutsche Untergrundkünstler, die ihre Musik auf Tape manifestieren wollten. So geschehen unter anderem im Dunstkreis der Funkverteidiger oder den Jungs von Daily Concept. Mit „Beats am laufenden Band“ kam nun eine rein instrumentale Compilation, die einen schönen Querschnitt der deutschen Produzentenszene liefert. Beiträge kommen unter anderem von Odd Job, Oskar Hahn, VersOne, Django oder LBL. – Simon Huber

HashFinger – Elsewhere

Der Produzent HashFinger aus Bradford liefert mit „Elsewhere“ sein drittes Album in drei Jahren ab und macht dabei so ziemlich alles richtig – progressiver BoomBap ohne Scheu vor Genregrenzen, versehen mit erlesenen Scratches. Was will man mehr? – Simon Huber

Kaskets – Waves Of Ashes

Es ist jedes Mal eine Freude, den cloudigen Beat-Veteranen von Blue Sky Black Death zuzuhören. Auch das neu formierte Duo Kaskets, bestehend aus 88 ULTRA, der momentan aktiveren Hälfte von BSBD sowie Qreepz, kann mit charakteristischen, melodisch-verträumten, teils düster gestimmten Instrumentals überzeugen. Die herrlichen Ambient-Klänge werden zwar teilweise von sanften Gesangsparts ergänzt, da sich diese jedoch kaum in den Vordergrund spielen, verdienen sich die zehn Tracks einen Platz in dieser Beatshizzle-Ausgabe. – Simon Nowak

K-Def – In The Moment

Kurz nachdem Damu The Fudgemunk mit „Vignettes“ einen heißen Anwärter auf das Instrumental-Release des Jahres gedroppt hat, legt Redefinition-Records-Kollege K-Def mit seinem neuen Werk nach. An die Originalität von Damu kommt der routinierte Produzent und DJ aus New Jersey mit „In The Moment“ nicht heran, sorgt aber mit grundsoliden, kurzweiligen Kopfnickern für ein gelungenes Tape. Einige der von ihm verwendeten Samples – wie beispielsweise „Free At Last“ von Al Green – wurden allerdings bereits zuvor ziemlich häufig und teilweise eben schon prickelnder verwurschtelt. – Simon Nowak

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The Jazz Jousters – Locations: USA

Für die neue Ausgabe der Jazz Jousters haben sich erneut zahlreiche Beatbastler arrangiert – diesmal, um sich US-amerikanischen Jazz-Klängen der 1960er-Jahre zu widmen. Devaloop, Pawcut, Es-K und ihre Compadres steuern ingesamt zehn Tracks bei, die gewohnt anständiges Jazzhop-Material darstellen. – Simon Nowak

brandon* – Dreamscape: Part 4

Nachdem brandon* erstmals vor ein paar Jahren mit seiner Hommage an Nujabes auf sich aufmerksam gemacht hatte, startete er die Serie „Dreamscape“, die mittlerweile vier Alben stark ist. Auf der jüngsten, im Februar erschienenen Version, setzt der Floridianer Produzent und Multiinstrumentalist mehrheitlich auf smoothe Klänge, die maßgeblich von lateinamerikanischer Musik geprägt sind. Das Cold-Busted-Release mutet organisch an und verfügt stellenweise über einen stark ausgeprägten Vintage-Soundtrack-Charakter. – Simon Nowak

Josh Hey – Beat Hotel

Josh Hey hat sich die Mühe gemacht, die einzelnen, kurzgehaltenen Tracks seines Tapes „Beat Hotel“ akustisch miteinander zu verbinden. Auf den 17 vielseitig arrangierten Instrumentals sorgt er für flüssige Übergänge zwischen erdigen und psychedelischen Elementen: „From one cut to another he’s tracing memories, evoking history, drawing blueprints of the subconscious. You can use its colorful tapestry of sounds as a palette for escape and live in it for a little while.“ – Simon Nowak

Ferm – Haru

Als Mitglied des jungen schwedischen Produzenten-Kollektivs movecutclone präsentiert Ferm mit „Haru“ sein erstes Solo-Release. Der Göteborger liefert darauf eingängige, smoothe Klänge in Kombination mit einer gewissen Lo-Fi-Attitüde. – Simon Nowak

Asonic Garcia – gabi:tape

Als Vertreter von rauchigen Lo-Fi-Klängen hat der Kalifornier Asonic Garcia mit dem passionierten Instrumental-Label 77 Rise Recordings ein passendes Zuhause gefunden. Für sein aktuelles „gabi:tape“ ließ sich Asonic Garcia vom Mond inspirieren – er liefert jedenfalls eine Reihe entspannter Beats, die über einen leicht experimentellen Flavour verfügen und geschmeidig ins Ohr gehen. – Simon Nowak

jhfly – more sounds

Der junge Australier jhfly hat mit seinem neuen Free-Tape weiteres überzeugendes Material releast. Die staubigen, alphabetisch sortierten Instrumentals erscheinen kurzweilig und eignen sich als Hintergrundmusik, um dem Alltagstrubel temporär zu entfliehen. – Simon Nowak

Smoke Trees – Into The Deep

Während andere ihre Winterdepression in ihrer Musik verarbeiten, zieht Smoke Trees das Positive aus der Situation und liefert mit „Into the Deep“ ein Album mit 26 „delightful sunny tracks you’ll feel warm like on a Summer’s late afternoon„. Besonders wörtlich genommen wird der Albumtitel bei „Underwater“ und dem dazugehörigen (und atemberaubenden) Video. – Simon Huber

Tristan De Liège – Everything We Are

Tristan de Liège ist ein wahres Multitalent. Schließlich hat der in Los Angeles wohnende Produzent für sein neues, von Downtempo-Klängen geprägtes Album, eine Reihe an Instrumenten selbst eingespielt – darunter Flöte, Klarinette, Saxofon, Mandoline und Kalimba. Darüber hinaus haben einige Gastmusiker die Sounds verschiedener Streichinstrumente beigesteuert. Das vielseitige Endprodukt mutet organisch an und bietet sanfte, edel wirkende Klänge fernab von Genregrenzen. – Simon Nowak

V.A. – torimōto II

Das Berliner Kollektiv torimōto und seine Mitglieder Occupé, Skypierr, BXLE, IAMSANI & Yunis scharen seit Längerem eine beachtliche Soundcloud-Hörerschaft um sich, auf Facebook hingegen sind gerade einmal kurz davor, die 300er-Marke zu knacken. Daraus kann man verschiedene Sachen schließen, letztendlich kommt es jedoch auf das Produkt an und das hat es in sich: abstrakt-experimenteller Sound mit Trap- & Electro-Einflüssen, mal eher entspannt wie in „I found you“, mal treibend und fast schon anstrengend im Vergleich zum Rest, der hier größtenteils stattfindet. Das schmälert die Kunst jedoch in keinster Weise , sondern ist ein Appell für mehr Innovatio – torimōto macht’s vor und landet dafür zu Recht in der Beatbox der Juice. – Simon Huber

Leon – Body & Soul

Die Groove-Verehrer von Timewarp Music liefern beständig Broken-Beat-Material sowie artverwandtes. Der französische Multiinstrumentalist und Produzent Leon sorgt mit der EP „Body & Soul“ für ein weiteres gelungenes Release des Kollektivs – das Werk vereint satte, treibende Sounds mit starken Funk- und Psych-Rock-Elementen. – Simon Nowak

Beats on Road

Rhythm Roulette

Außerdem:

V.A. – Beat The Sample Vol. 6
V.A. – Bumps & Bruises
Tajima Hal – Fine Selection
MecsTreem & Doe Diggla – Hydrofunk
Dr. Jack-Ill – Beatkiste #3: Tschuldigung
Lord Beatjizu – Dong Kong & Supreme Ninja in C​.​I​.​A. in da Claws of da Ninja
Mt. fujitive – wildflowers EP
Shag – Shag to the future (Instrumentals)
SomeGuy – Focus
svttuno x funkypus – 372
Goldfingah – Beautiful
Jethro Backswamp – Infinity Gauntlet
mousam ☯– May
Intalek Uno The Consigliere – Mami Dearest
Blue Canariñho – A random Trip to paris
Kuddie Fresh – Sound of a Heart Breaks
V.A. – Saikei Collection Vol. 17
VelaShi – Listen.See.Dance
Jc Martin – Brass Knuckles
Musikal – Hazy
Devil White – The Raw Deal
MrS. – World
Ellie J. – 2017
Zoneraze – Nulle​-​Part : Volume Rien
zeus the elevated – jumpin‘ thru loops vol​.​1 & 2
LC Mission – Pine Trees and Casinos
~sohee – 低い
Camillo – Sunday Sea
gavin – I’m here now
Blue Lou Boyle – Gats & gangsters Vol. 1
Bridini – Late Winter
ADK – Winter is here
Lord Ghost – Abandoned Palace
Largo – Human Energy Field
saiko – dust
niphHop – bump.tape
Ill Clinton – Where The Cold Wind Blows