Man stelle sich einfach mal vor, man hat die Möglichkeit ein Mixtape (so hieß das noch, als ich jung war) für ewig viele Leute aufzunehmen. Alle sind totale Liebhaber von gepflegtem Sound, der gerne mal die puristischen Grenzen von Jazz überschreiten darf. Hier darf man dann auf eine Archive von geschätzten 40 000 (!) Platten auswählen. Ein Traum für jeden Musikverrückten (oft auch Digger genannt). Natürlich braucht man wirklich das Knowledge und eben den Fundus an Platten um in diese wirklich privilegierte Stellung zu kommen. Das sind im Sektor „Rare Groove“ weltweit nur eine Handvoll Aktivisten die das können, dürfen und vor allem auch sollen. Solche Compilations sind wahre Schmuckstücke, weil sie aus ganz edlem Material, meist weltweit zusammengetragen wurden. Auf diesen Samplern findet man oft wirklich exklusive, nie gehörtes, rare und meist unglaublich schöne Tracks.
Zu dem Kreis dieser Auserwählten „Diggern“ gehören zweifelsohne die zwei New Yorker Kon & Amir. Die breitere Masse kennt die beiden seit ihrem Betrag zur BBE-Reihe „King of Diggin“, jedoch ist das Duo schon viel länger aktiv. Breits Mitte der 90er Jahre haben sie mit ihrer Mixtape-Reihe „On Track“ in den USA, Japan und Europa auf sich aufmerksam machen können. Diese Tapes sind bis heute sehr gesucht und beliebt. Zu ihren geouteten Fans gehören so illustre Künstler wie Q-Tip (A tribe called Quest), Diamond D (D.I.T.C) oder DJ Spinna, die vor allem das Wissen des DJ- und Producerteams schätzen. Nach ihrem CD-Debüt „The Cleaning“ auf Uncle Junior Records (2004) und ihrem Aufsehen erregenden Mix für „Kings of Diggin“ geht die Reise weiter. Auf „Off Track – Vol.1: The Bronx“ entführen sie den werten Entdecker in die Galaxie des verschollenen, extraordinären 70s Jazz & Brazil, faszinierender Blaxploitation-Sound, unberührter Boogie u. Disco, heißblütigen Garagen-Funk und rohen Soul. Das Ganze ist gekonnt und gewohnt superb in einander gemischt. Bleibt noch zu sagen, dass diese die Erste von 5(!) Mixes ist, die auf BBE erscheinen werden. Uns freuts, den das ist ein Highlight der Saison – keine Frage. – Peter Hagen (Jazzriots)
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