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LGoony – der Turn-up von vorne // alle Fotos von Alexander Gotter
Seit dem 2014 erschienen „Space Tape, Vol 1: Goonyverse“ Tape ist viel Sternenstaub die Milchstraße heruntergeflossen und LGoony ist vor allem durch den gemeinsamen Erfolg mit Crack Ignaz – und nicht zuletzt mit seinem jüngsten Werk „Intergalactica“ – zu einer festen Instanz in der deutschsprachigen HipHop-Szene geworden. Wer sich an Goonys ersten Wien-Gig zusammen mit „Aurora“-Partner Ignaz K. im komplett ausverkauften Fluc erinnern kann, weiß, in welche Höhen die beiden fliegen können – ohne sich die Flügel zu verbrennen. Das funktionierte auch im größeren Format prächtig bei „Crack Ignaz & Freunde“ in der Arena, wo LGoony ebenfalls zu den hochkarätigen Gästen zählte.
Heute lädt die Lichtgang in die Grelle Forelle. DJ Heroin muss krankheitsbedingt leider ausfallen, so übernimmt HNRK die musikalische Einleitung. Schon bald schleicht sich AsadJohn auf die Bühne und ehe man sich versieht, stehen Yaesyoah und LGoony schon zum wummernden Bass von „Kanye West“ vor der brodelnden Menge. Und wie das Raumschiff losfliegt, so nimmt es auch schon beim zweiten Song „Oida Wow“ ziemlich an Fahrt auf – die Melange aus Fans aller Altersgruppen mit Tendenz zur Jugendlichkeit schwitzt und brüllt gekonnt jede Textzeile. LGoony gibt sich wie gewohnt charmant witzig und freut sich sichtlich, wieder in Wien zu sein. Ignaz K. hingegen scheint andere Pläne für den Abend zu haben und so muss das Publikum bei „N.A.S.A.“ den Part des Alpenkönigs stützen.
Yaesyoah, seines Zeichens auch Mitglied des Uzi Mobs, darf für zwei Tracks mitunter „Blau Blau“ vom neuen „Andere Seite„-Tape übernehmen. Danach geht Goonys Spacefahrt weiter. Mit „Heilig“ und „Utopia“, wo das Live-Autotune Früchte aka Grapes trägt, wird dem Menschenknäuel vor der Bühne eine Atempause zum Mitsingen gegönnt – einen kleinen Pit gab es trotzdem. Ohne großes Gelaber wird mit „Bis gleich!“ die Zugabe eingeläutet und wer noch nicht geschmolzen ist, kann sich mit etwas mehr Platz nochmal das Ohr vom Bass der Forellen-Anlage reinigen lassen.
Fazit: Der große Hype ist vorbei. LGoony ist mit Wucht im HipHop-Mainstream angelangt, was für viele eingefleischte Fans der ersten Stunde einen fahlen Beigeschmack haben mag, aber dem Künstler in vollen Zügen gegönnt werden sollte. Mit „Intergalactica“ hat der Cloud-Kosmonaut ein fantastisches Werk mit „Ecken und Kanten“ geliefert, wie Thomas Kiebl in seiner Review schreibt – LGoony hat sich bewiesen und hat jene Ecken und Kanten genutzt, um sein Profil auszubauen und das hohe Niveau zu halten, das er sich selbst vorschreibt. Das Konzert hatte mit dem etwas zu leisen und verwaschenen Sound auch seine Ecken und Kanten, die aber schnell durch starke Performance, noch stärkeren Goony-Hits und einer Energie-geladene Crowd vergessen waren. Doch war zu spüren, dass die krasse Magie des Hypes, die den letzten LGoony-Shows unmissverständlich beiwohnte, ein klein wenig nachgelassen hat. Was die fantastischen Show keineswegs schmälert. Vielleicht geht es nur mir so – umso gespannter bin ich, was LGoonys Odyssee durch den Weltraum noch so bringen wird.
Ein Interview mit LGoony & Crack Ignaz vom vergangenen Jahr findet ihr hier.
Weitere Fotos des Abends:
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