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Trap-Soul Made in Austria: MILE XY // Audio

Trap-Soul Made in Austria: MILE XY // Audio

MILE XY, Foto: Trisha Jasmin Harris
MILE XY, Foto: Terisha Jasmin Harris

Im Mai legte MILE XY mit „Prmse (Episode 1)“ eine mysteriöse Videosingle vor: Bildaufnahmen von hektischen Nachtstunden, untermalt von einem gewohnt sphärischen Melik-Beat, der eine Einheit mit dem stimmigen Gesang des Grazers bildet. Eine sehr gefällige Darbietung, die in den vergangenen Wochen mit zwei neuen Tracks ihre Fortsetzung erfuhr: „BNB“ und „Slow Down“, so die Titel, sind weitere Beispiele für MILEs spezifischen Trap-Soul-Zugang. Während die meisten bei diesem Begriff an Bryson Tiller denken, erklärt MILE im Gespräch mit The Message Trap-Soul auf folgende Weise: „Für mich verschmilzt hier Car-Pump-Club-Musik mit dem Gefühl der guten alten Soul-Klassiker. Das sind Tracks, zu denen man im Club das Mädchen antanzt, das man schon den ganzen Abend im Auge hat. Wenn der Tanz dann erfolgreich war, verwandelt sich das Ganze in angenehmen Bedroom-Trap.“ Sehr blumig, aber nach dem auditiven Verzehr von „BNB“ und „Slow Down“ muss man dieser Beschreibung zustimmen. Denn genau danach hören sich die Tracks an.

Passenderweise fällt der Entstehungskontext der beiden Songs nicht aus dem Rahmen: Mit „durchlebte Nächte, verrauchte Studios, das ein oder andere Gläschen Gin. Der Rest sind Vibes und Girls und nochmal Girls“ beschreibt MILE die Zutaten seiner neuen Trap-Soul-Entwürfe. Die mittlerweile auch international auf Anerkennung stoßen, wie das MILE-Feature auf der US-Seite Afropunk beweist. Entdeckt haben diese MILE XY durch seinen Song „Too Many People“, den er infolge des Red Bull Bass Camps mit Freunden aufgenommen hat. Der Track war das Resultat einer Jam-Session – diese besondere Stimmung kombiniert mit dem jazzigen Vibe erklärt MILE als Hauptmotiv, warum Afropunk sich näher mit seiner Kunst auseinandersetzte. „Dort erwähnt zu werden ist natürlich sehr erhebend, ganz besonders, wenn man in Afrika geboren wurde und einen emotionalen Zugang zur Black Community hat“, erläutert er seine Reaktion auf den Beitrag der amerikanischen Website. Wobei mit ziemlicher Sicherheit bald weitere Medien aus den Vereinigten Staaten nachziehen werden. Für die Zukunft sind schließlich einige Projekte geplant – bis dahin kann man sich mit den beiden von Melik/NOTHANDSOME produzierten Nummern vertrösten.

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