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Triptheorie mit Hoodie & Chucks: MoTrip & Ali As live

Triptheorie mit Hoodie & Chucks: MoTrip & Ali As live

(c) M.Nachtschatt
Photos by Moritz Nachtschatt

Die „Grelle Forelle“ gehört nicht zu den kleinen Locations — wer alle Tickets für seinen Gig verkauft, ist im Regelfall ziemlich dick im Geschäft. Dies trifft auf die 187 Strassenbande zu. Und auf  MoTrip und Ali As, die gestern den Club füllten. „Erst mal wird geladen, abgeballert wird später“: Mit dieser Einstellung betritt Hoodie- und Chucks-Rapper Ali As die Bühne. Exklusiv präsentiert er Tracks vom neuen Album „Euphoria“  – unter anderem „Lass sie tanzen“ und „Farid Bang“. Gute Argumente, dem Release des neuen Albums entgegenzufiebern.

Pünktlich nach Ali As steht MoTrip auf der Bühne. Mit Schlagzeug-Unterstützung lässt der Aachener „Wie ein Dealer“ und „Mathematik“ vom Stapel: Eine überzeugende Darbietung, Trip scheint den richtigen Umgang mit der Musikanlage gefunden zu haben. In der Setlist haben nicht nur „Mama“-Tracks Platz, sondern auch manch älterer Stuff, was viele Heads zufriedenstellt.  MoTrip lädt mit seiner rauchigen Stimme zum Kopfnicken ein — eine Einladung, die dankend entgegengenommen wird. Den Back-up mimt JokA, der für zwei Tracks die Bühne bekommt. Sehr sympathisch. Womit sich der ganze Auftritt beschreiben lässt: Viel Harmonie auf der Bühne, viele Shoutouts, viel Dank an das Publikum. MoTrip entzieht Zweiflern jegliche Angriffsfläche.

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Im zweiten Teil der Show dominieren deepere Tracks: Bei „Feder im Wind“ wird im Publikum lautstark mitgesungen, das Pendel schlägt Richtung Pop. Eine interessante Facette des Abends liegt in der Vielseitigkeit, die MoTrip zeigt: Egal ob Kopfnicker-Beat oder poppigeres Instrumental, MoTrip weiß mit beidem umzugehen. Dies zeigt sich bei „Mama„: Eine emotionale HipHop-Hymne, die als Deutschraps Antwort auf den Pac-Track betrachtet werden kann — und live richtig überzeugt. MoTrip gelingt der Spagat zwischen einfühlsamen Tracks und klassischem „RapRap“, ohne dabei an Realness einzubüßen. Ein weiteres Beispiel dieser These ist „So wie du bist„: Dank Forellen-Anlage auf jeden Fall eine Wucht, egal, wie man selbst zu dem Song steht.

Fazit: Ein runder Abend mit viel gutem Rap in einem vollen Club mit feierlaunigen Publikum. Wer keine Karte bekommen hat, kann sein Glück dank den Veranstaltern von Beat The Fish noch am 29.01 in Graz und am 30.01 in Salzburg versuchen. Der Trip rentiert sich.

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Ein Interview mit MoTrip und Ali As folgt in Kürze!