Lang ist es her seitdem Nas ein Solo-Album veröffentlich hat. Vor 4 Jahren hat er uns seine letzte LP präsentriet, still war es aber dank der Damian Marley Collabo in der Zwischenzeit trotzdem nicht um ihn. Allerdings bin ich froh dass der uns wieder ein reines Rap-Solo-Tape bringt. „Life is Good“ heißt das gute Stück und ich muss ehrlich sagen, anfangs habe ich mir nicht allzu viel davon erwartet. Ich bin eher mit einer etwas neutralen Erwartungshaltung dem Tape entgegengetreten und war dafür umso mehr überrascht.
Wenn ihr euch das Album anhört bekommt man gleich beim ersten Track, No Introduction, einen Nas zu hören, der euch von der Energie sehr an seine Anfänge erinnert. Man merkt richtig den Hunger, den Hass und die Liebe in seiner Stimme. Flow-technisch muss man zu Nas eigentlich nicht viel sagen, er ist eben eine lebende Legende und bringt neben tiefsinnigen und provokanten Texten immer einen super-dopen Flow. Egal ob er, wie bei Nasty oder Loco-Motive harte Lyrics bringt, oder wie bei Roses oder World’s an Addiction eher deep wird, man spürt das Feuer in seinen Raps.
Vom Sound her ist das Album recht erwachsen und jazzig angehaucht, was meiner Meinung nach dieses typische New York-Feeling sehr gut wiedergibt, vor allem durch die hart gesetzten Drumsets und die tiefen und dicken Baselines. Wenn man mich fragen würde welcher Track mein Favorit ist, könnte ich mich nicht auf einen festlegen, weil alle Tracks so gut ausproduziert sind und Nas einfach immer dope rappt. Aber wenn ich mich entscheiden müsste wären es 2 Tracks, The Don und Roses mit Nikki Flores, wobei Reach Out mit Mary J Blige auch ein hammer Track ist – ihr seht, gar nicht so einfach sich festzulegen. Mittlerweile ist es ja bei Alben so, dass man 2 bis 3 Songs hat, die einem gefallen und der Rest ist mehr Lückenfüller, bei „Life is Good“ ist das sogar umgekehrt. Summer On Smash mit Swizz Beatz war eher nicht mein Fall da es mir zu „Mainstream“ ist, wenn ihr den Track hört wisst ihr gleich was ich meine. Das gleiche gilt für Accident Murderer, hier liegt es aber hauptsächlich am Feature mit Rick Ross. Nun ja sei es drum, man muss ja auch an das Geld denken, denn von Liebe zur Musik alleine, kann man ja bekanntlich keine Rechnungen bezahlen.
Aber nichtsdestotrotz muss ich sagen, lieber Mister Nasir Jones, danke dir für dieses Album! Hip Hop hat nach den ganzen Tiago Cruzes, Niki Minajes und Flo Ridaswieder eine Platte wie diese gebraucht!
Aber hier die Platte im Detail:
1. No Introduction
Perfekt ausproduzierter Beat von der J.U.S.T.I.C.E. League. Nas fasst in dem Song ein bisschen sein Leben zusammen. „Hood forever, I just act like im civilized“.
2. Loco-Motive ft. Large Professor
Rauer old-School-Flow, raue Lyrics, provokant. Nas wie man ihn liebt. Und dank Large Professors Beat kommt ein Illmatic-feeling wieder auf.
3. A Queens Story
Salaam Remi bringt uns in die 90iger, Nas killt den Beat. Allerdings wären ausprägtere Cuts nicht fehl am Platz, da der klassisch angehauchte Piano Teil auch sehr ausgeprägt war. Wäre/ist ein toller Kontrast. Trotzdem super Track. QB4L!
4. Accident Murderer ft. Rick Ross
Ich bin zwar nicht begeistert über dieses Feature, aber es ist ein solider Song mit einem sehr stimmigen Beat von No ID, das Genie hinter Kanye.
5. Daughters
Mister No ID mit einem weiteren sehr guten Instrumental. Jeder der eine Tochter hat wird sich mit Nas verbunden fühlen. „They say the coolest playas and foulest heart breakers in the world, God gets us back, he makes us have precious little girls“
6. Reach Out ft. Mary J. Blige
Ich liebe Miss MJB und ich liebe dieses Sample. Hat mich definitive erreicht! Ein Super stimmiger Track.
7. World’s an Addiction ft. Anthony Hamiltion
Nas und Mr. Hamilton haben ein perfektes Thema gefunden. Ein deeper Track mit Message, mit einem sehr melodischen und atmosphärischen Instrumental von Salaam Remi. Erinnert mich positiv an Moment of Silence mit Quan.
8. Summer on Smash ft. Swizz Beatz und Miguel
Ein typischer Swizzy Beat, allerdings sehr gut auf Nas angepasst! Soll wohl so etwas wie das „Oochie Wally“ sein. Nicht gerade mein Lieblingstrack aber ich rieche eine Single. Well, gotta get that Get Money.
9. You Wouldn’t Understand ft Victoria Monet
Es ist ein NY-Ding, du würdest das nicht verstehen. Wir verstehen dich Mr. Jones!
10. Back When
Damals war alles besser! Nas kann das nur bestätigen, No ID untermauert das mit einem chilligen, aber kraftvollen Beat. Ist das Slick Rick’s Stimme in der Hook? Luv it!!
11. The Don
Definitiv einer meiner Lieblingssongs am Album! Dreckiger Beat, noch dreckiger gespittet! King Nasir!!
12. Stay
Jazziger Sound, keine Hook, deep, intelligentes Story telling. Nice One!!
13. Cherry Wine ft. Amy Winehouse
Nas hat immer schon besonders gut bei den Features ausgewählt. Amy ist eine stimmliche Legende und eine sehr gute Story tellerin gewesen. Und beide hatten zu dem Zeitpunkt eine schwere Phase was die Liebe betrifft. Ich bin ein Fan von diesem jazzy, souligen Sound. Ein genialer Track.
14. Bye Baby
Ein Künster nimmt seine Musik als Ventil für seine Geühle und schließt so mit einem Thema ab. #bye Kelis. Sehr guter Track, einer meiner Favoriten.
15. Nasty
„Ya’ll ready for Nasty Nas!!!” – Sehr geiles Instrumental von Salaam! Queens Brigde Sound, Ruff and Rugged!!
16. The Black Bond
Er kann einfach ein Bild mit seinen Worten zeichnen und Salaam der fast die Hälfte des Albums produziert hat ist ein Genie in seinem Metier.
17. Roses ft. Nikki Flores
Nas ist ein Poet. Die Hook von Nikki macht einem gleich am Anfang eine Gänsehaut. Mein Lieblingstrack. Ich finde diese drückende und dichte Atmosphäre, die durch das Piano sehr gut festgehalten wird, fesselnd und gleichzeitig sehr entspannend. Ein Track wo man sich zurückziehen und nachdenken kann.
18. Where’s the Love ft. Cocaine 80s
Der letzte ist definitive nicht der Whackste! Super Smoothes Instrumental vom Mann der hinter Kanyes Genie steht. Nas und Cocaine 80s ergänzen es glänzend.
(dns)
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