Am 8. Mai 2025 ging die vierte Ausgabe der United Battle Culture über die Bühne – mit vielen frischen Gesichtern und starken ersten Auftritten. Die Session überzeugte durch neue Battle-Formate, viel weibliche Energie, eine außergewöhnliche Beatbox-Show und ein Freestyle-Finale, das man nicht so schnell vergisst.
Der Abend startete mit der Wildcard-Quali. Gleich vier vielversprechende Newcomer*innen ergatterten sich einen Platz im Turnier: Kinky King, Yung Figaro, Mina Moreaux und Battlerap Gerti.
Der Newcomer Kinky King traf auf die battle Rap Größe Fellowsoph. Das Battle war von Beginn an auf einem hohen Niveau. Kinky King konnte mit seinen einfallsreichen, humorvollen Punchlines die Crowd zum Schluss doch für sich gewinnen und sicherte sich einen Platz im Halbfinale.

Bars of Love statt Battlerap
Im Halbfinale zwischen der Rapperin Dascha und Kinky King nahm der Abend eine überraschende Wendung: Nach einer klassischen ersten Runde mit Punchlines griff Host Sascha ein und forderte die beiden auf, in der zweiten Runde ausschließlich Komplimente auszutauschen – ein Experiment, das voll aufging. Statt Disses gab’s Charme-Offensiven und liebevolle Reimketten: Er nennt sie „wunderschön“, sie preist seinen Bart als „Kunstwerk“. Das Publikum feierte den spontanen Formatwechsel lautstark. Dascha gewann das Battle, doch Kinky King – zum ersten Mal auf der Bühne – erspielte sich Respekt und Sympathien aller.
M.O.M: unglaubliches Beatboxing-Trio
Die dreifachen Weltmeister aus Österreich verwandelten die Bühne in eine Klangwelt, in der menschliche Stimmen zu Subwoofern, Hi-Hats und Synthesizern wurden. Damit konnten sie das Publikum sofort in den Bann ziehen.
Was M.O.M besonders macht, ist nicht nur ihr Können, sondern auch, wie sie mit dem Publikum umgehen. Sie binden die Leute mit ein, machen Witze und bleiben dabei immer locker und echt. Man merkt: Sie haben Spaß auf der Bühne! Drei Mikrofone reichten aus, um die komplette Flucc Wanne in Bewegung zu versetzen.

On-Beat: Raw Cat vs Dizzepticon
Das On-Beat-Battle war geprägt von zwei Gegner:innen, die unterschiedlicher nicht sein konnten: Raw Cat vs. Dizzepticon. Raw Cat, eine queere Künstlerin, betrat die Bühne zum ersten Mal in diesem Format und ließ vom ersten Takt an keinen Zweifel daran, dass sie so einiges drauf hat. Mit schnellen Flows und provokanten Lines gegen toxische Männlichkeit griff sie Themen wie Feminismus und LGBTQIA+ mit Schärfe auf.

Ihr gegenüber: Dizzepticon aus Deutschland – zu Beginn maskiert, mit breiter Präsenz und einer tiefen Stimme, die sofort an OG Keemo erinnerte. Während Raw Cat ihre Parts feuerte, lackierte er sich seelenruhig die Fingernägel – ein bizarrer Kontrast, der das Battle zu einer Show auf mehreren Ebenen machte. Raw Cat konterte kreativ, stellte sich auf einen Hocker, um sich symbolisch über ihren Gegner zu erheben, und ließ dabei kein bisschen an Energie nach.

Das Battle blieb unjudged, doch der gegenseitige Respekt war spürbar. Was auf den ersten Blick wie ein Clash der Gegensätze wirkte, entpuppte sich als überraschend harmonische Begegnung.
Dascha vs Toast4me im Finale
Im Freestyle-Finale wartete kein geringerer als Toast4me auf Dascha – doch die Frankfurterin ließ sich nicht einschüchtern von dem Gegner, der bisherige UBC Battles dominierte. Runde für Runde zeigte sie ihre Skills und gewann verdient. Der Champ war geschlagen – und das erste Mal überhaupt ging der UBC-Titel an eine Rapperin.

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