"The hardest thing to do is something that is close…
Zwölf Jahre nach Release legt Necro mit „Beautiful Music for You to Die to“ ein neues Video aus seinem dritten Soloalbum „The Pre-Fix for Death“ vor. Die Beweggründe dafür sind unklar. Vielleicht hat Necro Gefallen am Schauspiel gefunden, nachdem er vergangenes Jahr als Skully in „Heaven Knows What“ reüssieren konnte. Möglicherweise wollte Necro aber nur einen seiner Standout-Tracks mit einem Video die Ehre erweisen. Denn „Beautiful Music for You to Die to“ steht exemplarisch für die Kunst des Herrn Braunstein, die im Wesentlichen aus dem Diggen eines obskuren Samples, das genug Platz für Texte mit allerlei blutiger Abscheulichkeiten ermöglicht, besteht. Seine Slasher-Stories kann man natürlich widerlich und abstoßend finden, keine Frage. Aber Kunstfreiheit ist hier das Zauberwort. Necro macht Kunst, provokant und überspitzt. So wie seine Lieblingsband Slayer, deren textliche Gewaltorgien auch kein Mensch mit einem Hauch von Reflektionsfähigkeit ernst nimmt. Ob man sich das anhören will, bleibt jedem selbst überlassen. Die Daseinsberechtigung dieses Musiksegments ist jedoch unstrittig und steht – ein wichtiger Faktor – nicht im Widerspruch mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Eine Reduktion von Necros „Death Rap“ auf Musik würde einen weiteren wichtigen Faktor jedoch außer Acht lassen: Die visuelle Umsetzung, welche in ihrer Härte selten den gerappten Worten hinterherhinkt. Siehe „I Need Drugs“, wo Uncle Howie sich vor der Kamera einen Schuss setzt. Oder „Unsub“ mit Kool G Rap, eine schauerhafte Zusammensetzung von Masturbations- und Mordszenen. Ersteres Element findet im Video zu „Beautiful Music for You to Die to“ keine Verwendung, an Kunstblutarmut leidet das Visual hingegen nicht. Organraub und Kannibalismus stehen diesmal auf der Speisekarte. Während zuletzt auch Casper in seinem Video ein Herz rausreißen ließ, aber damit eine gewisse Metaphorik verband, ist bei Necro die Botschaft eindeutig: Auf den Straßen werden Menschen entführt, ihnen die Herzen entnommen und diese irgendwelchen reichen Psychopathen als Nahrung serviert. Eine Mischung aus „The Silence of the Lambs“ und „Hostel“ beschreibt den Plot auf adäquate Weise. Horrorfilm-Fan Necro empfindet dieses Urteil bestimmt als Lob.
Ya don’t like listening to death rap, well I do
There’s nothing like beautiful music for you to die to
You can’t stop pain, how long will cocaine last
A coltrain’s blast, will leave you with no brains fast
Dont rap, stab yourself to the beat instead
Dont impress me with your raps, impress me by being dead
„The Pre-Fix for Death“-Stream:
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