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ON TO THE NEXT ONE (3): Armand Hammer

ON TO THE NEXT ONE (3): Armand Hammer

Unbenannt1

Aktuelles Album: Furtive Movements (Backwoodz Studioz, 2014) Für Fans von: Aesop Rock, Earl Sweatshirt und Death Grips

Willkommen auf der dunklen Seite der Beats. Das New Yorker Duo Armand Hammer sind Billy Woods (wer noch nichts von ihm gehört hat: sofort anhören) und Elucid. Beide sind mehr oder minder im Underground bekannt und haben sich nach dem US-Industriellen und Kunstsammler mit besonderen Beziehungen zur Sowjetunion Armand Hammer benannt. Billy Woods hatte ein paar sehr beachtliche Releases in letzter Zeit und hat sich so auch einen gewissen Namen gemacht. Elucid kannte ich nur von den Feature-Tracks auf Billy Woods Meisterwerk Dour Candy.

Beim ersten Mal, wenn man Armand Hammer hört, denkt man sich: Ja, krass. Beim zweiten Mal: Ja, übel krass. Und dann hat man so langsam ein Ohr für die Produktionen bekommen und ist mit relativer Sicherheit süchtig nach dem Sound.

Sometime i feel like im somebody else Emotions running having conversations with myself They say he present but nobody’s home Look at this lil muthafucka acting like he grown Shackled to a future via padded room Me and my attitude Me and my attitude

Die Texte auf Furtive Movements sind bedeutungsschwer und zielen viel auf die Problematiken der schwarzen Gesellschaft an – wer im Ghetto aufwächst, der stirbt dort oder kommt sowieso ins Gefängnis. Für den HipHop keine unübliche Thematik. Jedoch wird er von Armand Hammer ziemlich kompromisslos und düster wiedergegeben. Gerade in Zeiten von Ferguson etc. ist HipHop ein kritisches Medium, das man nicht unterschätzen darf.

Aber ich bin mal ganz ehrlich, die Texte rücken schnell in den Hintergrund, da die Beats einfach die volle Aufmerksamkeit verlangen. Die Drums wummern über die verschiedensten Sample-Fragmente und jedes gerappte Wort legt sich immer perfekt auf den Rhythmus. Dadurch wirkt jeder Song wie eine fette Bass-Walze, die einfach nicht aufhören will zu rollen. Aber das ist ja auch gut so.

Großteils sind die Tracks von Elucid selbst (und seinem Homie Messiah Musik) produziert. Doch mitten drin (ich hab meinen Augen nicht getraut) finden sich auch Produktionen von Aesop Rock. Mit so hochkarätigen Freunden, kann man es den Jungs nur wünschen, dass endlich richtig auf die beiden aufmerksam gemacht wird. (Zwar muss sich Woods dann etwas mit seinem permanenten Pixel-Gesicht überlegen, aber das wäre mir persönlich egal.)

Lieber Woods, lieber Elucid, bitte bringt noch mal so eine hammergeile Scheibe wie Race Music raus. Und warum, verdammt noch mal, gibt es noch kein El-P oder Killer Mike Feature? Meine Lieblingstracks: Willie Bosket ft. Creature, CRWNS und The Rent Is Too Damn High ft. L‘Wren (edHardygirl14)