I'm putting pistols in faces at random places. Free LX!
Der jüngste 385ideal-Rapper Nimo erschien wie aus dem Nichts. 100.000 Klicks über Nacht – das ist nicht bitter. Zum Support hat ihn die Frankfurter Azzlackz-Garde Celo, Abdi und Hanybal mit auf Tour genommen. Mit Handyvideos hat er begonnen und steht jetzt mit seinen Helden auf der Bühne. Und noch besser: Sie haben ihn in die Familie aufgenommen und ihm und seinem einmaligen Talent eine Chance gegeben. Und er hat sie genutzt.
Interview: Bernhard Cherouny
Mitarbeit: edHardygirl14, thomki
Fotos: Marlene Rosenthal
The Message: Erstmal, wie fühlt es sich an, das Video ist draußen, 100.000 Klicks auf Youtube über Nacht und mittlerweile sogar schon 350.000 Klicks?
Nimo: Es ist zu krass, Bruder. Ich hab mit Handyvideos angefangen, weil ich kein Geld hatte für ein richtiges Video. Ich hab immer gesagt, wenn ich mein erstes Video mache, dann gleich für ein, zwei Millionen, verstehste? Ich kann mich nicht beschweren, mit Handyvideos begonnen und nun schlafe ich in einem Babahotel.
Erzähl doch mal, wie ist es so weit gekommen? Wie wurden Celo & Abdi auf dich aufmerksam und wie kam es letztendlich zu deinem Deal bei 385ideal?
Ich hab 2012 angefangen, Handyvideos zu drehen – so just for fun und es ist gut angekommen. Das hat mich überrascht. Ich weiß noch, als ich mein erstes Video hochgeladen habe: Am nächsten Tag hatte das 100 „Gefällt mir“. Ich hab mir gedacht, baba. Dann nach ein paar Tagen hatte das Video auf einmal 1000 „Gefällt mir“. Ich habe mir eine Facebook-Seite eingerichtet und noch ein paar Handyvideos hochgeladen. Alle Videos kamen gut an. Nach einiger Zeit bin ich nach Hause gekommen und ich schwöre, ich wollte gerade duschen gehen, da sehe ich eine Freundschaftsanfrage von 385i. Am Anfang habe ich gedacht, das ist irgendein 15-Jähriger, der mich verarschen will. Wir haben dann trotzdem Nummern ausgetauscht und ich wurde direkt angerufen. Es war Abdi. Er meinte nur, dass ich Celo & Abdi mal besuchen kommen soll. Ich hab mich übel krass gefreut und bin erstmal in der Wohnung rumgerannt.
Wann war das?
2013-14. Dann wollte ich direkt am Wochenende dorthin fahren. Das hat leider nicht geklappt. Das Wochenende drauf wollte ich wieder hinfahren, aber dann waren die Jungs nicht da. Einen Monat ging das hin und her. Bis mich Abdi nochmal angerufen hat und meinte, dass sie nächste Woche auf Tour sind und ob ich Lust habe mitzukommen? Natürlich, Bruder. Da hab ich mich nochmal gefreut, nochmal einen Breakdance gemacht in meinem Zimmer. Krass einfach! Sie haben mir Tickets zugeschickt für den Zug Richtung Frankfurt und ich wusste nicht, was mich erwartet. Ich hatte die Jungs noch nicht einmal getroffen und ich ging direkt dorthin; Soundcheck. Am nächsten Tag begann die Tour. Ich bin dort angekommen und alle waren da, alle waren freundlich, herzlich, weißt du? So wie ich es mir auch vorher gedacht habe.
Jetzt bist du in der Familie integriert?
Ja, Gott sei Dank! Die haben mich herzlichst aufgenommen, wofür ich auch jedem Einzelnen dankbar bin und das Ganze auch zu schätzen weiß.
Und was kommt jetzt so als Nächstes für dich? Was hast du vor?
Für mich? Oder für euch? (lacht) Für euch kommt bald ein Mixtape. Etwas Ausgefallenes, etwas Vielfältiges, etwas Künstlerisches, bisschen Oldschool, bisschen Trap, bisschen Sing-Sang, mal schauen, wie es ankommt.
Ist Hanybal mit auf dem Mixtape?
Auf jeden Fall! Als ich angefangen habe mit Musik, wurde ich verarscht von einem Kollegen, der zwei, drei Jahre älter war. Zu dem Zeitpunkt war ich 13 Jahre alt und er hat mich aufgefordert zu freestylen. Wir waren gerade auf dem Weg zu McDonald’s in Neuwirtshaus (Stadtteil in Stuttgart, Anm. d. Red.). Dann habe ich Neuwirtshaus auf Maus oder Haus gereimt, richtig Schmodder. Am selben Abend haben wir noch „Azphalt Inferno“ gehört mit dem Lied „In dein Hirn rein feat. 439“. Es war also auch eines der Lieder, die mich geprägt haben. Wenn Hany nicht auf meinem Tape wäre, wäre ich beleidigt.
Wer waren so die Deutschrap-Stars, zu denen du hochgeschaut hast? Deine Vorbilder?
Auf jeden Fall Hany und Celo & Abdi. Ich weiß noch „Mietwagentape“, das habe ich in einer schwierigen Zeit immer gehört. Damit habe ich auch begonnen, mich für Rap zu begeistern. Dann habe ich mich hingesetzt und ein wenig geschrieben – mir Flows, Reime angeschaut und Reimketten ausprobiert.
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