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Schwesta Ewa @ B72 Review
Das B72 ist ja nicht unbedingt der räumlich größte Schuppen, aber trotzdem ein gutes Zuhause für geile Konzerte. Doch muss man sich manchmal in die Rolle der Artists versetzen: Jemand wie Schwesta Ewa bekommt den Fritzclub im Postbahnhof in Berlin voll (da passen gut 500 Leute rein). Der Backstage-Bereich im B72 ist auch nicht der größte – er ist aber gemütlich. Umso mehr sollte man es schätzen, dass Künstler wie Schwesta Ewa (oder Smoke DZA vor 30 Leuten) sich große Mühe geben, eine gute Show abzuliefern.
Ewa ist ein bisschen krank, die Stimme ist angeschlagen, sie hat eine lange Fahrt und eine lange „Kurwa-Tour“ hinter sich – trotzdem springt sie mit dem Satz „Ab jetzt wird gerappt, Kurwa“ mit schwarzer Sturmmaske auf die Bühne. Die beiden Backups sind zwei Kanten, die dem Wort „Backup“ im wahrsten Sinne des Wortes gerecht werden. Mit so einer Schrankwand im Rücken kann nicht viel schiefgehen. Ein paar Mal spielt die Stimme dann doch nicht mit, aber das ist im Prinzip nicht weiter schlimm, denn der Rest kommt mit Überzeugung und Spaß.
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In der guten Stunde, die das Konzert dauert, folgt ein Ewa-Hit nach dem anderen. Beginnend mit „24″ hat das Konzert gleich ziemlichen Druck, die oldschooligen Beats laden zum Kopfnicken ein und bei Tracks wie „Realität„, „Escortflow“ und „Schwesta, Schwesta“ kann man großartig die Hook mitbrüllen. Alles Oder Nix–Labelboss Xatar wird zwischendrin auch noch mit einer kleinen Einlage seiner Hymne „Original“ gefeiert, dass auch wirklich niemand auf die Idee kommt, den Bira zu dissen.
Das Highlight der Show sind – neben Ewa selbst – ihre Tänzerinnen. Die beiden Damen geben dem Konzert noch den letzten Schliff an Milieu-Stimmung. Spätestens mit dem Lapdance, den die beiden für zwei Jungs aus dem Publikum aufführen. Drauf gibt die Schwesta gleich noch einen aus – zumindest die ersten Reihen haben einen gratis Shot bekommen. Auch witzig.
Schwesta Ewa wird nach wie vor von vielen im HipHop nicht ernst genommen. Zu Unrecht. Kaum jemand kann sich wirklich vorstellen, was die Frau schon erlebt hat und auch tagtäglich erlebt. Sie kommt nicht nur aus einem zutiefst frauenfeindlichen Umfeld, sondern sie setzt sich im HipHop durch – kein einfaches Unterfangen in einer Musikrichtung, die unterm Strich von Männern dominiert wird. Umso erstaunlicher ist es, zu sehen mit welcher beeindruckenden Bühnenpräsenz und Sympathie Schwesta Ewa die Stage einnahm. Frauenpower mal anders. Hut ab!
(by edHardygirl14)
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