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Österreichischer Musikmarkt 2010: Daten & Fakten

Österreichischer Musikmarkt 2010: Daten & Fakten

Hier im Folgenden die offizielle Erklärung der IFPI, des Verbands der Österreichischen Musikwirtschaft. Einige Interessante Meldungen, sowie eine wichtige Änderung in der Abrechnung der LSG, für alle Musiktreibenden, die dies noch nicht mitbekommen haben.

Der Gesamtumsatz am österreichischen Musikmarkt 2010 beträgt 186 Millionen Euro, insgesamt wurden 23 Millionen Alben und Songs quer über alle physischen und digitalen Formate verkauft. Das entspricht einem Absatzplus von 5% bei einem Umsatzminus von 8,8% im Vorjahresvergleich. Der Gesamtumsatz der heimischen Musikwirtschaft umfasst neben Erlösen aus dem physischen und digitalen Vertrieb auch Einnahmen aus neuen Geschäftsfeldern sowie Lizenzeinahmen über die Verwertungsgesellschaft LSG.

Umsatzsteigerung bei Musik-DVDs und Vinyl, Rückgang bei CD

Mit physischen Tonträgern wurde insgesamt ein Umsatz von 140 Mio. Euro erzielt. Musik-DVDs erreichten eine Umsatzsteigerung von 7% auf 14 Millionen Euro, auch Vinyl-Schallplatten behaupten sich mit einer Million Euro Umsatz (ein Plus von 20%) als Nischenmarkt. Mit 125 Millionen Euro Umsatz (2009: 148 Millionen Euro) ist die CD immer noch das meist gekaufte Musikprodukt. Vor allem Klassik-Liebhaber mit Anspruch auf hohe Klangqualität, Schlager- und Volksmusikfans und Fans von etablierten Pop-Acts legen weiterhin Wert auf die Haptik der CD. Dennoch stehen die CD-Verkäufe nicht zuletzt aufgrund reduzierter Verkaufsflächen im Handel und einer dadurch verengten Produktauswahl unter Druck. Diese Entwicklung macht es zusehends schwieriger, ein umfassendes Repertoire im physischen Bereich anzubieten und die durchaus vorhandene Kundennachfrage zu bedienen.

Plus 34 % am Online-Musikmarkt, Album auch als Download gefragt

Die Musikumsätze mit Download-Shops, Handy- und Streaming-Diensten sind auf 21,2 Mio. Euro angestiegen, ein deutliches Plus von 34% gegenüber 2009. Der Download ganzer Alben ist mit 8,2 Mio. Euro das umsatzstärkste Onlinemarkt-Segment, gefolgt von Einzeltitel-Downloads mit 7,6 Mio. Euro Umsatz. Der Zugang zu digitalen Musikangeboten wird für Konsumenten immer einfacher, das Angebot immer vielfältiger. In Österreich gibt es bereits rund 25 Online-Musikshops, das Download-Angebot ist in den letzten Jahren auf mehr als 13 Millionen Titel gestiegen.

Hannes Eder, Präsident IFPI Austria: „Der Downloadmarkt ist längst Mainstream, jetzt wird der schnelle Zugang zu Musik anstelle des Besitzes immer wichtiger. Andererseits ist der traditionelle CD-Verkauf nach wie vor der größte Umsatzbringer. Heute geht es darum, den Konsumenten eine Fülle maßgeschneiderter Angebote zu machen – Musikgenuss wie, wann und wo auch immer sie wollen.“

Franz Medwenitsch, Geschäftsführer IFPI Austria: „Das Geschäftsjahr 2010 bringt es auf den Punkt – ein Absatzplus von 5% bei einem Umsatzminus von 8%. Die Schlussfolgerung ist klar: Es muss gelingen, die steigende Nachfrage am Online-Musikmarkt besser zu monetarisieren. Vor dieser Herausforderung stehen alle Content-Branchen.“

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Die Frage die sich hier stellt: Immer ist die Rede von Verfügbarkeit. Qualität spielt im Diskurs offensichtlich keine großartige Rolle mehr, zu überzeugt ist man von allen heimischen Major Acts. Scheint es nicht auch wieder wichtiger zu sein, was man uns verkaufen will. Das Geld in kreative Projekte investiert, anstatt „angesagten“ Trends nach zu hecheln, wenn der Zug bereits abgefahren ist? Denn cool sein ohne Soul ist einfach schwer. Aber in Wahrheit ist das ja ein Diskussion, die sowieso ins Leere führt. Die Sparte wird ja bereits durch Indies besser ausfüllt und dank Internet wird es für den einzelnen Musikschaffenden einfacher an ein Publikum zu gelangen. Hier noch ein wichtiger Punkt, für alle jene die ihn verschlafen haben:

LSG-Einnahmen gewinnen an Bedeutung:

Einen wirtschaftlich zunehmend bedeutenden Anteil an den Einkünften der Musikwirtschaft steuern die Einnahmen aus der so genannten kollektiven Rechteverwertung über die Verwertungsgesellschaft LSG bei. Dabei handelt es sich um Lizenzeinnahmen aus der öffentlichen Wiedergabe von Musikaufnahmen in Discotheken, Restaurants etc., aus der Rundfunksendung sowie aus der Leermedien- und Kabelvergütung. Die LSG vertritt die Rechte von knapp 18.000 Künstlern und Labels und erzielte im Jahr 2010 Einnahmen von rund 22 Millionen Euro.

Hier der Download-Link zum ausfürhlichen Bericht.

(Text: TM/IFPI)