Wenn du um 4:30 aus dem Schlaf gerissen wirst, weil du plötzlich starke Schmerzen in der Wirbelsäule spürst, und du draufkommst, dass die Ursache dafür der Schnuller der Kleinen neben dir ist, dann bist du in der Elternschaft angekommen. Umso schöner, wenn du jemanden hast, mit dem du diese Erfahrungen teilen kannst. Kreiml & Samurai sind ja auch im echten Leben wirklich beste Freunde und irgendwie war es logisch, dass die beiden zur gleichen Zeit Väter werden. Weil die Kinder können dann ja gemeinsam spielen. Oder so.
Auf jeden Fall gibt es genügend Gründe, zwischen Windeln wechseln und pädagogischen Gesprächen mit dem Nachwuchs mal wieder nach dem Schweinehund zu schauen. Das arme Tierchen braucht ja auch bisschen Aufmerksamkeit. Die kriegt es natürlich am besten mit dem Mic in der Hand. Also nix wie ab ins Studio und mal über das Papasein rappen. Um die Sache richtig fett zu machen, haben sich die beiden Jungväter noch pädagogische Verstärkung ins Studio geladen. Nämlich Kschisch, Hawara aus alten Zeiten, geübter Battlerapper aus der Freestyle-Szene rund ums Einbaumöbel und bei der Crew Kopf An Kopf Ab mit an Bord. Auch er ist zur gleichen Zeit Vater geworden wie Kreiml & Samurai. Mit seinem Part liefert er das erste Mal seit Jahren ein Lebenszeichen – verständlich, denn nun muss er „neben Saufen und Rauchen auch noch die Schaukel antauchen“.
Der bei dieser Session entstandene Track „Papalapap“ ist eine kleine Psychostudie des Elterndaseins als lebenslustiger Rapper mit vielen Lines zum Schmunzeln. Das neue Motto der Walking Dads: „Wenn nicht mit Rap, dann mit Kinderbeihilfe!“ Also mit Sicherheit kein braver Paparap, das wäre auch völlig unglaubwürdig. Oder um es in der Sprache von Kreiml & Samurai auf den Punkt zu bringen: Höchst lächerlich! Eine gewisse Rastlosigkeit durchzieht die von Digga Mindz produzierte Nummer. Kein Wunder, so gehört doch Schlaflosigkeit von Anfang an zu den neuen Erfahrungen von frischgebackenen Erziehungsberechtigten. Wenn sie wie Kreiml & Samurai zu den Partytigern gehören, dann ist dieser Aufprall ein besonders harter. Wobei: Früher waren die Gründe einfach andere, warum man nicht ins Bett gekommen ist. So viel hat sich dann also auch wieder nicht verändert. Fürs Video konnte das Trio ihre Kids überreden, mal die Kamera zu führen. Einfach GoPro umgeschnallt und mitfilmen, was die Papas so treiben, um sie bei Laune zu halten.
