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Flavio Love ist nicht Fuzl // EP

Flavio Love ist nicht Fuzl // EP

Das erste Soloalbum ist ein großer Schritt für jeden Künstler. Vor allem, wenn man als Produzent in der Regel den Vocalisten das Rampenlicht überlässt und die Fäden im Hintergrund zieht. Etwa 15 Jahre musikalische Laufbahn haben Fuzl jetzt zu diesem Schritt geführt. Oder so ähnlich, Eigentlich müsste man viel mehr von einer Duo-EP sprechen. Die „Flavio Love EP“ von Flavio Love & seinem Alterego ist die Geburtsstunde eines neuen musikalischen Kapitels. Flavio Love ist Fuzl, aber Fuzl ist nicht Flavio Love. Klingt kompliziert, macht aber irgendwo Sinn, da Einflüsse des Fuzl-typischen Sounds nicht zu überhören sind. Disco, House und Breakbeats treffen auf funky Basslines und eingängige Vocal-Lines, die er eher wie ein Instrument einsetzt, anstatt klassische Strophen-Refrain-Schemata zu bedienen. Die Tracks zelebrieren den analogen Synthiesound der 80er, kommen dabei aber ganz ohne Samples aus. Klang und Arrangement dienen hier als Inspiration, die dann auf den originalen Synthesizern mit dem Sound des Wahlwieners zusammengeführt werden. Das Ergebnis sind acht Tracks, die thematisch und stilistisch sehr unterschiedlich sind, aber trotzdem von der Sound-Klammer zusammengehalten werden. Wave, Rap, Vocals auf vier verschiedenen Sprachen.

Wohl auch durch das Mitwirken vieler Künstler wie Galv, Devaloop, Adrian Wojciechowski und Diskoromantik hat das Projekt so facettenreich gestaltet. Und Fuzl und Flavio Love haben aus einer wilden Mischung einen harmonischen Mix gemacht. Also nennen wir es nicht Soloalbum. Sagen wir einfach „Flavio Love EP“.