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Bis das Hirn nur noch Brei ist: Dyin Ernst mit „Créme Brûlée“ // Video

Bis das Hirn nur noch Brei ist: Dyin Ernst mit „Créme Brûlée“ // Video

Es ist ein Kampf zwischen Optimismus und Resignation, der im Kopf von Dyin Ernst stattfindet. Die Erwartungen, etwas Besonderes aus seinem Leben zu machen, treffen auf die tickenden Zeiger der inneren Uhr, die einem sagen, dass es schon zu spät ist. Ein Gedankenkarussell, dass die Nächte schlaflos und das Hirn zu Brei macht. Chefkoch Dyin Ernst holt dazu noch den Flambierbrenner raus und zaubert aus dem Mush im Kopf et voilá eine süße Crème Brûlée, und meint dann doch, das „Leben ist ok“.

Die Videosingle „Crème Brûlée“, produziert von HARDY X, ist Dyin Ernsts erstes Lebenszeichen nach dem Winterschlaf. Als Alter Ego von JerMc, der im Herbst noch mit food for thought sein Album „Most süß 2“ veröffentlichte, greift auch er zu Metaphern der französischen Küche. Ein Dyin Ernst-Track wäre aber kein Dyin Ernst-Track ohne der richtigen Mischung aus Düsternis und Ego-Trip. Lines wie „Bin wie ich bin so wie Popeye, Wiener Rap ich bin Top 5“ finden ihren Platz zwischen Selbstzweifel und Frust.

Genauso durchdacht wie die Lyrics ist auch das Video (gefilmt von Simp). Szenen am mintgrünen Basketballplatz werden abgelöst von Aufnahmen in rot-durchleuchteten Räumen voller tickender Uhren, in denen sich Dyin Ernst trotz Absperrband wiederfindet. Upside-Down-Shots, Überblendungen und hektische Special Effects geben uns einen Einblick, wie es im Hirn des Rappers tatsächlich aussehen könnte. Ob seine Erwartungen in Erfüllung gehen, wird sich zeigen. Jedenfalls zieht Dyin Ernst nochmal eine Line vom „Stoff aus dem die Träume sind“ und kündigt für dieses Jahr noch weitere Singles an.