„Penetrant“ ist bereits das dritte Album des Wiener-Vorlberger Duos. Ein potentieller Singlehit wie mit „Deine Mutter“ beziehungsweise „V-Style“ findet sich darauf zwar nicht, dafür ist es das aber wohl solideste und technisch ausgefeilteste Album der Crew geworden. Wie bereits in der Einstiegsnummer „A la long“ abgesteckt wird: Phil Fin und DJ King bleiben dem „90er 90bpm 1 DJ-1MC“ Film treu. Größere Sound-, oder Styleexperimente sind nicht auszumachen. Während Phil Fin auf dem letzten Album noch größtenteils in Vorarlberger Mundart rappte, und kürzlich auch eine rein gsibergerische Solo EP zur Verfügung stellte, ist es diesmal größtenteils beim Hochdeutschen mit markanter Aussprache geblieben. Es gibt zwar keinen roten Faden durch das Album und thematisch erfindet man das Rad nicht neu, dennoch ist das alles sehr solide und mehrmals anhörbar. So finden sich Rapresenter wie die titelgebende Nummer „Penetrant“, „So“ und „I rocks“, neben zwei zwar ungleichen, aber beiden an das weibliche Geschlecht gerichteten Nummern „Sammenstau“ und „Bye bye“ und eine Bierhymne an „das Vorarlberger Bier“, das auch eine Reminiszenz an eine einigen Jährchen zurückliegende Rap-Huldigung an „Ottakringer“ beinhaltet, auf dem Album wieder. Dazwischen gibt es zahlreiche nachdenkliche Passagen beziehungsweise ganze von einer melancholischen Stimmung getragene Tracks, wie bereits die erste Video-Auskopplung bewies.
Bei „I rocks“ bediente man sich an der Hook von der bald zehn Jahre zurückliegenden MAdoppelT Single „Rock den Shit“. Während der Floridsdorfer bei seinem ersten Album noch mit einem Starmania Kandidaten zusammenarbeitete, tat dies die Penetrante Sorte nun mit einem wohl eher talentierten Teilnehmer einer anderen ORF Talenteshow, nämlich Marcel Huber von „Die große Chance“. Das passt aber ganz gut und lockert zwei Nummern in der Hook gut auf. Apropos: während Phil Fin kürzlich auf Monobrothers „Unguru„-Album einen soliden Part ablieferte, luden sich PS nun unter anderem auch Average beziehungsweise Vearz als Gäste ein. Erfreulich, dass sich mittlerweile nicht nur die Top-Producer des Landes, sondern auch die versiertesten Rapper auch außerhalb ihrer eigenen Clique immer stärker connecten. Ansonsten finden sich die bereits üblichen verdächtigen Jamin und A.Geh Wirklich beziehungsweise Funke, mit einem etwas holprigen Part über das Alter namens Dreißig, als Features auf dem Album. Der namhafteste „Penetrant“ – Gast, der zu diesem Thema auch etwas zu sagen hätte, ist Termanology.
Wie schon beim letzten Album, ließ man sich auch diesmal nicht lumpen und legte der CD ein 16-seitiges Booklet mit Texten bei. In Bälde wird übrigens eine neue „Hip Hop Message“ mit der Penetranten Sorte erscheinen. Wir bitten die Verzögerungen zu entschuldigen.
GEWINNSPIEL: Unter allen Einsendungen auf [email protected] verlosen wir zwei Exemplare von „Penetrant“.
(JB)
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