„Gangdalang“ ist das dritte Album des mit seinen 27 Jahren zumindest im deutschsprachigen Raum schon zu einiger Bekanntheit gelangten Schweizer Reggaesängers Dennis Ferrer aka Phenomden, dessen switzerdütsches Patois oft schwerer zu verstehen ist als jenes jamaikanischer Singjays. Die Texte sind zwar im Booklet abgedruckt – nur hilft das gelgentlich auch nicht wirklich weiter. Egal, die Musik – mithilfe eines Staraufgebots von Musikern (The Scrutialists), Produzenten (Ingo Rheinbay, Ganjaman &c.) und Nachwuchs-Artists (Rebellion) zustande gekommen – ist dafür umso besser zugänglich. Der Eröffnungsong „Stah da“ ist gleich ein starker MOR-Reggae-Tune mit allemDrum und Dran inkl. rollendem Bass, Horns und kräftigen, affirmativen Backvocals, die insgesamt viel zu den positiven Vibes dieses Albums beitragen. Der nächste Song, „Roots“, mit seinen marschierenden Drums bekräftigt die Richtung des Albums: geradeheraus, mitreißend, energiegeladen, ohne Umstände – wie auch das Naturell des Sängers sein dürfte. Mit „Schriiebe“ und „Moderni Ziite“ wechselt die Richtung dann zu aktuellem Danchall-Reggae mit dezentem Vocodereinsatz und Programming bzw HipHop-Flavors; immer aber bleibt der Grundtenor erfreulich bodenständig, ohne zeitgeistige Anbiederungen. Auf „Reggae-Kultur“ zollt Phenomden den Großen der Dancehall Respekt und gibt dem Song auch gleich eine Old-School-Note, was er besonders gut draufhat. Zum Schluss gibt’s mit dem Titelsong dann auch noch einen lyrischen, rootsigen Song, wie man ihn sich zwischendurch schon öfter einmal gewünscht hätte. So bleibt als Kritik zu guter Letzt die mangelnde Abwechslung bei Songs und Stimme auf einem ansonsten sehr erfreulichen Album.
Hans Grausgruber
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